• …das ist doch kein Radlrennen!?

    29. marts, Vietnam ⋅ ⛅ 24 °C

    Freitag, 28.03.2025
    Ky Nam bis Thanh Hai
    Am nächsten Morgen verlassen wir den Strand bei wunderschöner aufgehender Sonne.
    Wir haben auch nochmals bei Tageslicht den Boden überall wo ich war, nochmals abgesucht nach meiner Brille. Leider vergeblich.
    Wieder geht es zurück auf die Fernstraße.
    Hupende, vorbeibrausende Lkws begleiten uns auf der Strecke.
    Dann geht es gleich mal durch einen Tunnel. Alex hat in weiser Vorraussicht die Straße gewählt. Ich, mit meiner großen Angst vor den Lkws den erhöht gebauten Gehsteig für Fußgänger. Eine Tortur wie sich herausstellt. Denn alle 100 m liegt ein 10 cm dicker großer Betonblock auf der Strecke, ich muss jedesmal absteigen und mein Rad rauf und wieder runter heben. In der Mitte dann der Supergau! Ein 50 cm breites Loch! Irgendwie schaffe ich es, mein Radl drüberzuheben, mit ungeheurer Kraftanstrengung. Dann ist der Gehsteig unterbrochen, ein paar Stufen gehen hinunter auf die Fahrbahn. Dann geht der Steg mit Stufen hinauf nach 10 m wieder weiter. No way! Ich nehme die Fahrbahn.
    Heute brennt die Sonne direkt vom Himmel, und da wir uns heute größtenteils auf der großen Straße fortbewegen, findet sich auch sehr schlecht ein Frühstücksplatzerl. Auch Alexanders Diva ist schon total unrund, weil ich nicht auf die Uhrzeit geschaut hab, und mit meinen Bleifüßen vorne davongeradelt bin.
    Endlich, zwischen 2 Betriebsgebäuden nehmen wir einen schmalen Trampelpfad nach hinten zu den Reisfeldern. Ein kleiner Busch gibt ein wenig Schatten, und die Diva ist nach dem Frühstück wieder zufrieden,satt und umgänglich.

    Leider gibt es heute keine Möglichkeit kleinere Straßen zu fahren, so müssen wir auch unseren Platz für die Mittagspause an der Fernstraße finden. Eine große Bauplatzlücke mit einem großen Baum bietet sich an.
    Es dauert nicht lange, und wir werden von 20 Schulkindern mit Hello, hello begrüßt.
    Leider ist deren Interesse an uns überbordend und wir fühlen uns ziemlich bedrängt.
    Können nicht mal in Ruhe uns vom anstrengenden Radeln in der Hitze erholen.
    Die Kinder sind sehr laut, schreien durcheinander und wir sind ziemlich unrund deswegen.
    Alex steht von unserem Rastplatz auf und die Jungs zwischen 8 und 12 Jahre laufen schreiend davon.
    Irgend wann fliegt dann auch ein Stein Richtung unserer Räder. Das geht zu weit.
    Wir packen unsere Sachen zusammen und sind emotional ziemlich aufgebracht.
    Ich finde diese Burschen sind nicht gut erzogen worden, wissen nicht, wie man sich Fremden gegenüber benimmt.
    Höchstwahrscheinlich, sind wir vielleicht sogar die ersten Fremden, die sie in ihrem Leben gesehen haben.

    Wir haben auch mitten auf der Fernstraße ein eigenartiges Erlebnis mit den einzigen Rad-Touristen,die wir seit unserer Einreise in Vietnam zu Gesicht bekommen.
    Sie fahren bei mir vorbei, ein kurzes Hallo.
    Alex, der weiter vorne ist, kann mit der Frau ein paar Worte wechseln.
    Ich erfahre dann, nachdem ich nach ein paar Minuten zu Alex aufgeschlossen habe,
    dass sie Australierin ist und er Italiener. Sie fahren so 70 km am Tag und übernachten ausschließlich in Hotels, da sie so billig wären. Sie würden am Strand auf uns warten. ?????? Auf welchem Strand?
    Wann??
    Also,wir haben die beiden natürlich wegen des nicht genauen Treffpunktes auch nicht mehr wieder gesehen.
    Wir hätten gerne sofort bei irgend einem Restaurant angehalten,mit den beiden was getrunken und uns mit den beiden ausgetauscht.
    Die ersten die wir treffen, radeln wie die Irren an uns vorbei, als ob sie ein Rennen gegen uns fahren würden. Höchst merkwürdig habe ich mich gefühlt.

    Es ist schon wieder mal 16 h, und wir sind heute mehr als 70 km gefahren.
    Hinter einem Friedhof, liegt ein mit einigen Bäumen bewachsener und mit viel Sandboden ausgestatteter riesiger Platz zwischen Meer und der kleinen, nur ab und zu von Motorrollern befahrenen einspurigen Asphaltstraße.
    Hier ist unser Schlafplatz. Wir kochen, bauen das Zelt auf und schlafen ziemlich bald ein.
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