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  • Day 148

    Wind, Welle, Strömung

    July 26, 2023 in Denmark ⋅ ☁️ 16 °C

    Klintholm lässt uns nicht gehen. Zu unserem Ziel, die Greve Marina, sind es „nur noch 43 sm“. Und der Wind bläst und bläst aus südlicher Richtung. Der Südwind ist für uns prinzipiell ein super Wind, da wir ja nach Norden wollen. Doch die Böen, die Welle und die Gegenströmung machen uns keinen Spass.🤔
    Heute Nachmittag soll der Wind nachlassen. Jedoch so, dass er eventuell ganz weg geht. Das will man ja auch nicht- mit dem Segelboot stundenlang motoren.🙄
    So wägen wir die Argumente pro und contra ab, studieren mehrmals täglich die Wetterprognosen und vergleichen die verschiedenen Systeme. GFS, ECMWF, Icon-D2, Meteoblue und Arome. Sind die Systeme deckungsgleich umso wahrscheinlicher, dass es auch so kommt, wie angesagt. Wir haben beide Respekt vor den Böen und die Welle tut 50% von uns auch nicht gut🤢. Je näher wir Kopenhagen kommen haben wir auch noch Strömung, die uns je nach Windrichtung entweder unterstützt oder bremst.

    Letztendlich haben wir uns entschieden am nächsten Morgen um 6 Uhr abzulegen. Angekündigt ist Westwind, der anfangs sogar noch eine für uns eher ungünstige nördliche Komponente hat, aber er soll bis mittags auf West drehen und abnehmen.
    Das gibt uns ein gutes Gefühl.
    In der Nacht frischt der Wind so auf, dass wir schon mit dem Gedanken spielen doch nicht abzulegen. Am Morgen ist es dann aber glücklicherweise recht ruhig und die Wasseroberfläche ist so glatt, als würde es immer so friedlich sein.
    Kaum abgelegt fegen uns schon die ersten Böen um die Ohren, draußen erwartet uns schon eine etwas kabbelige Ostsee. Hoffnungsvoll, dass der Wind ja nicht stärker als 14 Knoten blasen will, heißen wir das groß voll auf und nehmen die Genua dazu.
    Beim umfahren von Møn genießen wir noch den atemberaubenden Blick auf die Kreidefelsen. Für solche Momente ist man überaus dankbar auf dem Wasser zu sein 😍.

    Böen mit über 20 Knoten lassen uns dann doch recht demütig das 1.Reff einbinden und auf die Fock wechseln. Die Böen lassen unsere Ahyoka immer wieder ordentlich Krängen. War es die richtige Entscheidung loszufahren?

    Das Ziel vor Augen- die Greve Marina- motiviert uns und bestätigt uns in unserer Entscheidung.
    Nach einem schönen und anstrengenden Segeltag machen wir nach 9 Stunden in der Marina fest. Ohne Schaden und ohne, dass ein böses Wort gefallen ist. Die Böen haben erst nach dem anlegen nachgelassen😂.
    Wir sind glücklich diese anspruchsvolle Etappe geschafft zu haben.
    Die Greve Marina ist ein wundervoller Naturhafen und wir sind dankbar, dass wir das so gut gemeistert haben.
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