• Heimatgefühle in Rauma

    26. kesäk.–1. heinäk., Suomi

    Ja, wir sind wieder nach Rauma gefahren. Wir sind sogar mit unserem Code Zero hingesegelt; und wie schön. Mit 4-8 Knoten Wind sind wir 3-6 Knoten geseglt. Das war sensationell. Es war so beschaulich und ohne Welle ist unsere Dicke Lady durchs Wasser geglitten. Das war reinstes Seelenfutter.
    Für die nächsten Wochen haben wir uns ganz doll vorgenommen, all unser Equipment zum Einsatz zu bringen und unsere Skills zu verfeinern. Und da gehört der Code Zero auch dazu. Seit er im vorletzten Jahr beim Bergen einen Riss abbekommen hatte, war er nicht mehr richtig im Einsatz. Im letzten Jahr haben wir ihn mit Mara kurz ausprobiert, ob alles funktioniert und dann ist er tief unten in der Backskiste verschwunden.
    Rauma deswegen, weil wir zum einen keinen besser „neuen“ Hafen gefunden haben, der uns beim (wieder mal) kommenden Starkwind guten Schutz bietet und zum anderen, weil wir bequem waren. Im Rauma wussten wir, was wir bekommen! Obwohl nicht viel Zeit vergangen war - gerade mal 12 Tage - seitdem wir den Hafen nordwärts verlassen haben, fühlt es sich viel länger an. Wir dachten in der Hochsaison wird es schwierig in dem beliebten Hafen einen Platz zu bekommen, trotzdem spekulierten wir wieder auf den gut geschützten Liegeplatz hinter dem Hafencafé. Zu unserer Überraschung waren die Gastliegeplätze spärlich belegt und in dem Moment, als wir die Hafeneinfahrt passiert haben, hat tatsächlich ein Segelboot „unseren“ Liegeplatz hinter dem Café frei gemacht. Wir haben uns gefreut wie Bolle. Da kommen gleich so was wie Heimatgefühle auf. Bekannter Hafen, gleicher Liegeplatz. Sogar auf die gut besuchte, gemischte Sauna haben wir uns gefreut. Getoppt wurde unsere Freude mit Saunagutscheinen - für jeden Tag, für 2 Personen. Das ist mal eine netter Zug.
    Auf dem Markt wurde wieder frisches Gemüse verkauft und das beste Sauerteig-Brot, das wir je gegessen hatten. Das gibt es alles in Rauma. Jürgen hat ein Waffelhaus mit Holzofensauna und Meerzugang ausfindig gemacht und da haben wir unseren 29. Hochzeitstag verbracht. Google führte uns einen spektakulären Weg durch den Wald. Die Sauna hatten wir ganz für uns und wir haben uns sogar ins Wasser zum Abkühlen (14 Grad) gewagt. Danach gabs noch eine glutenfreie und vegane Waffel. 😋
    Mit etwas Bangen beobachteten wir die Wetterlage für die nächsten Tage.. Ein Riesen-Tief mit Sturmböen kündigte sich an. Bis zu 60 Knoten in den Böen waren die Berechnungen in den Prognosen. Die ganze Finnische Küste sollte betroffen sein.
    Guter Rat war also teuer. Noch mal 3 Tage in Rauma bleiben? Weiter fahren? 3 Tage vorher hat man noch genug Zeit, sich zu bewegen und einen sicheren Hafen anzulaufen. Doch wohin. Beide hatten wir großen Respekt. Man will sich ja richtig entscheiden.
    Nach hitzigen Diskussionen und langem Hin und Her, haben wir uns dazu entschlossen, abzulegen, um nach Uusikaupunki zu fahren. Noch mal ein Hafen den wir kannten, aber eigentlich den Ort dazu nicht so gut fanden. Jedoch dachten wir uns diesmal, dass der Hafen uns den besten Schutz bieten kann.. Das war Grund genug ihn anzulaufen. Mal sehen, ob die Rechnung auch aufgeht.
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