• Helsinki Part 2 - Zeitreise zurück

    13 сентября, Финляндия ⋅ 🌧 18 °C

    Regen, Sonne, Regen, Regen, Regen, und dazu jede Menge Wind. Nachdem der letzte Rest des Sommers Helsinki verlassen hat, fühlt es sich für uns wieder genauso an wie 5 Monate zuvor. Nur, dass Weihnachten näher ist als Mittsommer. Wir haben uns von Valkosaari vor den Toren der Hauptstadt mitten ins Cityleben nach Katajanokka verholt. Ein bisschen freiwillig, ein bisschen geschoben. Da im Hafen von Valkosaari zuletzt nur noch die deutsche Gastflagge gehisst wurde, weil wir halt das letzte Gastboot waren. Der Heimathafen des NJK schließt den Gasthafen zum Wochenende. Also haben wir das erstbeste Wind- und Wetterfenster genutzt, um uns in die Marina Bay zu verholen. Also in den Hafen, wo unsere diesjährige Tour mit Ahyoka Ende April begann. Der Kreis ist geschlossen. Uns bleiben noch ein paar Tage, um in Helsinki all das zu tun, was wir bisher nicht geschafft haben z.B. ein Besuch der monströs schönen Festung Suomenlinna und ein social Lunch im Canvas Canteen, einem ganz außergewöhnlichen Restaurant-Projekt ehemaliger Sterneköche. Oder Boat-Work wie Segel abschlagen und Klettverschlüsse von der Lazybag abtrennen (da wo das Großsegel reinfällt, wenn wir es einholen).

    Helsinki fühlt sich für uns immer an, wie nach Hause kommen. Schallstadt auch, aber anders. Ich meine, wir haben dort eine wirklich süße Wohnung und große Teile unserer Familie, auf die wir uns freuen. Doch obwohl wir mittlerweile mehr als 25 Jahre in Südbaden leben, ist Ahyoka mehr zu Hause und die Ferne mehr Heimat als Schallstadt. Das ist irgendwie schräg und schön zu gleich. Wir machen bereits Segelpläne (ja, lach uns gerne aus, Universum) fürs nächste Jahr und sind ganz gespannt auf unsere 4 Wochen in Portugal (wahrscheinlich ist es dort im November wärmer als die meiste Zeit hier), aber haben ganz wenig Visionen, was Schallstadt angeht. Ist es das Wasser? Das unterwegs sein? Die Sehnsucht nach Neuem? Die Begegnungen? Die Herausforderungen? Wahrscheinlich etwas von Allem.

    Manche sagen, wir wären auf der Flucht. Nein, das sind wir nicht. Wir sind sehr dankbar für unser privilegiertes Leben und dem “living out of the box”. Und für die große Freiheit, die manchmal auch anstrengend ist. Ein Leben in der Komfortzone zu verbringen, wäre um ein vielfaches einfacher und ist auch verlockend. Wie angenehm ist es, barfuss noch im Schlafdress auf die Toilette zu trotten, statt erst durch den ganzen Hafen zu laufen. Oder Platz im Schrank zu haben - überhaupt mehr Platz als 15 qm für 2 Erwachsene. Ja, und auch eine große Küche ist auch prima. Oder Wasser und Strom auf Knopfdruck, ohne nachzudenken. Das ist alles wunderbar . Und doch ist es für uns so viel herzerfüllender, die Welt auf eigenem Kiel zu entdecken. Danke Universum, obwohl Du mir gelegentlich ganz schön auf die Nerven gehst. Danke, danke, danke.
    Читать далее