• Bye bye, wir kommen wieder

    Sep 23–24 in Finland ⋅ 🌧 10 °C

    Die letzten Tage in Finnland waren gespickt mit turbulenten Ereignissen. Zwischen dem zugegebenermaßen touristischen Riesenrad und einem phänomenalen 16 Gänge Menü in Helsinkis vegan geführtem Feinschmecker Restaurant No. 1 haben wir unsere Ahyoka für den Winter klar gemacht. Haben wir anfangs noch gedacht, 3 Wochen Helsinki sind uns zu lang, wären wir nun sogar noch länger geblieben. Im letzten Jahr waren es zwei Wochen mit demselben Gefühl. Helsinki ist einfach eine uns sehr ans Herz gewachsene, phantastische Stadt.

    Vor unserer Abreise aus Helsinki wollten wir eigentlich noch auf dem Weg ins Winterlager einen Zwischenstopp auf einer Insel (Kaunissaari = hübsche Insel) machen, aber daraus wurde nichts. Die Temperaturen sind so abgestürzt, dass wir keine Lust hatten abzulegen. Zudem kam natürlich noch Starkwind dazu und darauf haben wir schon gleich gar keine Lust. So haben wir dann in Helsinki das Schiff - so weit es ging - winterfest gemacht und sind dann erst einen Tag vor unserer Abreise aus Finnland direkt nach Tolkkinen ins Winterlager gesegelt. Nur mit der Genua, das Großsegel und die Fock waren schon abgeschlagen. Und was haben wir für einen phänomenalen letzten Tag geschenkt bekommen. Sonne pur. Kaum Welle. Morgens um 7.25 Uhr abgelegt, bis zur schwenkbaren Brücke gedüst, die pünktlichst für uns geöffnet wurde, und danach die Genua (unser großes Vorsegel) ausgepackt. Anfangs zarte 3-4 Knoten und dann sogar bis zu 7 Knoten hatten wir auf der Logge. Nur mit 1 Segel! Wir konnten es kaum glauben und waren somit eine gute Stunde früher am Ziel, als erwartet.

    Kaum angelegt, wurden mit Pekka, dem Werftchef auch schon die anstehenden Winterarbeiten besprochen, das Wassersystem eingewintert, einmal schön durchgeputzt und alles gepackt, was mit in den Süden soll. Prinzipiell war das für uns recht anspruchsvoll, da es sich so anfühlte, wie alles auf den letzten Drücker zu erledigen. Was ja auch irgendwie stimmt. Aber wo genau ist das Problem dabei?Denn wenn man dem Klabautermann im Kopf mal nicht zuhört, sondern die Dinge so annimmt wie sie sind, und darauf vertraut, dass alles gut ist, wie es nun mal ist, dann ist plötzlich alles fein und man ist im flow. Und zack, waren wir sogar 2 Stunden früher mit allem fertig als gedacht.

    Vorgestern morgen also haben wir dann schließlich unser Schiff verlassen, das Taxi zum Fährhafen genommen, 30 angenehme Stunden mit der Finnmaid auf dem Wasser verbracht, einmal in Lübeck übernachtet und schon sitzen wir im Zug nach Freiburg. Unsere Ahyoka ist bereits in der Halle und wird in den nächsten Monaten für die nächste Saison etwas aufgehübscht. Zum Beispiel lassen wir das Unterschiff in der Werft machen, da es verrückterweise günstiger ist, diese Arbeiten in Auftrag zu geben, als sich ein Hotel oder Ferienwohnung zu mieten und es selbst zu machen. Wir arbeiten also schon an der nächsten Saison auf dem Wasser. Und Jürgens finnischer Gesprächspartner in der Sauna auf der Fähre (wo auch sonst) hat versprochen, dass der nächste Sommer in Suomi ein ganz anderer wird. Das nehmen wir so, denn nach 60 Häfen und Buchten sowie rund 900 Seemeilen in diesem Sommer, sind wir noch lange nicht satt. Auch für 2026 haben wir große Pläne.
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