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  • Day 197

    Lanzarote - Vulkanlandschaft und Künste

    January 9 in Spain ⋅ ☀️ 21 °C

    Am 3.1.24 waren wir erneut vor Ort, glücklich das kalte Deutschland mit seinen derzeit vielfältigen Problemen wieder hinter uns gelassen zu haben.
    Bis zur Ankunft meines Sohnes Timon am 6.1. waren wir mit Putzen und Aufräumen des Bootes beschäftigt. Das Vorbereiten der hinteren großen Gästekabine bedeutete, hier auch einige Kisten und Boxen mit Lebensmitteln, die schon für die Atlantiküberquerung vorgesehen sind, in die vordere Gästekabine umzulagern. Ab dem 6.1. ging es dann auf Insel-Erkundungstour.
    Das Leben und Wirken des Künstlers, Bildhauers und Umweltschützers César Manrique (1919-1992) hat seiner Heimatinsel viele Attraktionen beschert. Es gelang ihm auf beeindruckende Weise vorgegebene geologische Formationen, meist aus Vulkangestein, mit unkonventionellen Gebäuden, wie z.B. seinem Wohnhaus Lagomar, oder dem Mirador del Rio zu einer Einheit zu verbinden. Schränke und Sitzgelegenheiten sind in den Stein hineinmodelliert und durch weißen Putz und Anstrich vom Gesteinshintergrund abgehoben. Man findet viele Wendeltreppen und kleine türkisblaue Pools.
    Manrique hatte vor dem Kunststudium auch ein Studium zum Bauingenieur absolviert. Mit anderen gleichgesinnten Künstlern entwickelte er sich zu einem Vorreiter der avantgardistischen Kunst und eröffnete in Madrid 1954 die erste Galerie für nichtfigürliche Kunst Fernando Fé.
    Neben den Gebäuden sind auch sein Kakteengarten sowie die Jameos del Agua mit einem unterirdischen Salzsee sehr sehenswert. In diesem See überlebt bis heute eine winzige weiße komplett blinde Krebsart, die es sonst nur ab 2000 Meter Meerestiefe gibt, und die im Rahmen vulkanischer Tätigkeit vor Jahrtausenden an die Erdoberfläche katapultiert wurde. Ich stelle es mir so ähnlich vor wie im Endkapitel von „die Reise zum Mittelpunkt der Erde“ von Jules Verne… 🤣. Die kleinen Tierchen (Munidopsis polymorpha) sollen überdies ein sehr gutes Gehör haben und sind in dem unterirdischen See von Jameos del Agua gut zu beobachten. Sie sind allerdings vom Aussterben bedroht, da Touristen, die gerne auch mal was für sie Gefährliches wie Münzen ins Wasser werfen, nicht zu ihren ursprünglich benachbarten Arten gehörten….
    Die Jameos de Agua sind eine große Touristenattraktion und auch die AIDA-Ausflugsbusse stehen natürlich auf dem Parkplatz. Für meinen Geschmack etwas zu überlaufen…..
    Die Cueva de los Verdes, unterirdische Vulkantunnel, von Jesus Soto wirkungsvoll mit farbigem Licht in Szene gesetzt, sollen auch noch sehr eindrucksvoll sein. Dazu reichte unsere Zeit jedoch leider nicht mehr.
    Begeistert waren wir auch von den bizarren Felsformationen, den Antigua rofera, auch bekannt als „stratified city“. Hier sind auf dem frei zugänglichen Gelände eines ehemaligen Steinbruches durch Erosion herrliche Steingebilde entstanden. Der Bereich liegt direkt an der Strasse nach Guatiza. Bei nur geringer Berührung bröselt das Gestein schon ab, Anfassen sollte also vermieden werden, sonst ist bald nichts mehr von der Schönheit vorhanden.
    Der Nationalpark von Timanfaya war eine unserer weiteren Stationen. Der Eintritt zum Gelände beinhaltet eine gut halbstündige Bustour mit Erläuterungen in mehreren Sprachen. Man wird durch die wilde Kraterlandschaft gefahren und an besonders eindrucksvollen Spots hält der Bus auch an. Kurze Haltepunkte mit Ausstieg aus dem Bus und vlt. ein kurzer Marsch durchs Lavagestein hätten mir persönlich noch mehr gefallen. Dann hätte man auch mal Bilder ohne Fensterglas oder Köpfen von Nachbarinsassen aufnehmen können. Zum Abschluss der Busfahrt gab’s eine hochschiessende Dampffontäne infolge unterirdischen Erhitzens eines Eimers voll eingegossenem Wasser als Showeffekt und den Blick auf den Grill des Restaurants, der über einem Loch thront, das von unten nur vom Vulkan beheizt wird. Vorbildlich energieeffizient!
    Am 9.1. klarierten wir schließlich etwas wehmütig aus der sehr schönen Marina Rubicon aus und machten uns auf den Weg nach Fuerteventura. .
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