• Überfahrt in die Karibik, Tag 3

    31 de enero de 2024, Nordatlantik ⋅ ☀️ 21 °C

    Etmal: 118 sm unter Segel, Wind 3 Bft, sonnig

    Der zweite Morgen auf unserer Überfahrt beginnt mit einem tollen Sonnenaufgang. Die Luft ist ganz klar und ein leuchtender Ball steigt aus dem Meer. Als ich das Schauspiel filme, sehe ich doch eine Schwanzflosse im Wasser. War es eine Täuschung? Nein, es sind wirklich drei Delfine, die mich gleich am frühen Morgen begrüßen. Was für ein toller Moment. Es dauert nicht lange und sie verabschieden sich wieder. Solche Geschichten schreibt das Meer, unglaublich 😊.
    Das Frühstück nehmen wir wieder ganz gemütlich mit Blick aufs Meer ein und genießen es. Musik kommt heute aus der Konserve und tönt unserer schönen Sonos-Box. Radio Streamen wäre mit Starlink viel zu teuer.
    Nach dem Frühstück läßt der Wind merklich nach, das Segel fängt an unruhig zu werden, nicht so schön.
    Der Wind bleibt heute den ganzen Tag über recht schwach. Erstaunlich, was unser Leichtwindsegel trotzdem noch an Geschwindigkeit herausholt. Unter Genua und Groß wären wir zum Einen langsamer gewesen, zum Anderen hätten die Segel sehr geschlagen, da zu wenig Druck in ihnen gewesen wäre und die Wellen einfach zu hoch dafür sind.
    Ansonsten verläuft der Tag ganz normal, bis zu Doris‘ erster Nachtwache. Mit der Dunkelheit nimmt der Wind doch wieder etwas zu und wir sind erneut etwas schneller unterwegs. Ich habe mich gerade eine halbe Stunde hingelegt, als ich von meiner Koje aus laute Geräusche höre. Dann kommt auch gleich der Ruf von Doris „komm schnell hoch !“ Was war denn auf einmal los? Der Wind hat ganz plötzlich gedreht, und dann kommt er fast gleich wieder aus einer anderen Richtung! Hin und her in schneller Folge. Das Segel flattert aufgeregt, legt sich in Falten und knallt wieder glatt, wobei es gewaltig an seinen Leinen zerrt. Dabei kann es leicht zerreissen, ist es doch nur aus sehr dünnem Stoff hergestellt. Der Autopilot, der auf Windwinkelsteuerung eingestellt ist, kommt mit den schnellen Winddrehern nicht klar. Ich hetze halbnackt an den Steuerstand, stelle den Autopiloten ab und lenke von Hand. Nur, ich habe meine Brille unten vergessen und sehe die Anzeigen leider undeutlich. Das Segel sehe ich aber gut und versuche es im Wind zu halten, was mir auch immer besser gelingt. Anfangs muss ich dazu ganz schön weit hin und her kurbeln, aber nach 10 Minuten ist der Spuk Gott sei Dank vorbei.
    Zur Sicherheit bleibe ich zusammen mit Doris noch etwas im Steuerstand sitzen bevor ich den Autopiloten wieder im Windmodus einklinke, der Wind bläst wieder brav aus einer achterlichen Richtung, so als könne er kein Wässerlein trüben. So langsam wird es auch kühl, sitze ich doch nur leicht bekleidet hier oben. Im Adrenalinstoß habe ich das gar nicht bemerkt… Also schnell wieder ins Bett und schlafen, beginnt doch in 2 Stunden meine eigentliche nächste Schicht. Leider wird es mit schnell Einschlafen nichts und ich muß noch länger über den komischen Schluckauf des Passatwindes nachdenken.
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