• Grand Canyon-letzter Höhepunkt an Land?

    26 september 2024, Förenta staterna ⋅ ☁️ 23 °C

    Die Fahrt von dem Motel am Monument Valley führte auf oft kerzengeraden Straßen wieder durch wundervolle, abwechslungsreiche Landschaften. Immer wieder ragten Felsformationen senkrecht auf, die auch ins Monuments Valley gepasst hätten. Die Spannung stieg aber nochmal an, hatten wir doch einen Hubschrauberrundflug mit anschließender Hummer-Rundfahrt gebucht. Was immer das letzte auch war…
    Aufgrund der horrenden Preise auch für Motels nahe dem berühmten Anziehungspunkt wohnten wir noch ein Stück davor in einem „Navajo- Motel“ noch im Gebiet der Navajos, Nachkommen der früheren Einwohner. Hier befand sich ein kleines Museum über die Erlebnisse der Indianer mit allerhand übelwollenden Einwanderern, letztlich ein Genozid, kein Ruhmesblatt der us-amerikanischen Geschichte.
    Als wir bei Mc Donalds schnell einen Imbiss einnahmen - und überhaupt im ganzen Ort - waren wir fast nur noch von Menschen mit indigenen Gesichtszügen umgeben, alle sehr freundlich 😃. Etwa die Hälfte der in USA noch lebenden Nachfahren der Navajo, etwa 150.000, sind hier in dieser den „Indianern“ zugesprochenen Gegend ansässig. Schön, dass es sie noch so zahlreich gibt.
    Am nächsten Vormittag fuhren wir schon in die Panoramastrasse entlang des Grand Canyon hinein und hatten am ersten „lookout“ schon einen ersten Wahnsinnsblick auf die Schlucht, die der Colorado Fluss über 5 - 6 Millionen in das Colorado-Felsplateau eingegraben hat. Recht wenig Wasser führte er jetzt am Ende des langen trockenen Sommers. Dieses wird allerdings auch durch den Hoover und den Glen-Canyon Dam zusätzlich reduziert.
    Pünktlich um 14 Uhr kamen wir nach Durchfragen am Abfertigungsgebäude für die Hubschrauberrundflüge an. Nach einem kurzen Film zur Flugsicherheit bekam man paradoxerweise eine Tasche mit einer Schwimmweste (!) ausgehändigt 😳. Wie hoch ist bitte die Wahrscheinlichkeit, bei einem Absturz des Hubschraubers im Wasser des Rinnsal-Colorado zu landen…? Wir mussten lachen.
    Da ich noch nie mit einem Hubi geflogen war, hatte ich ein etwas mulmiges Gefühl. Das verflog aber schnell angeschnallt am Sitzplatz. 6 Passagiere haben maximal Platz. Ich saß leider rückwärts, Uwe, der Flugbegeisterte, gott sei Dank vorwärts. Das Abheben und der ganze Flug waren so ruhig und leise, man konnte alles voll genießen, unterstützt durch passende Musik über die Kopfhörer, die ausgeteilt wurden. Auch Info in mehreren Sprachen war dabei. Im Gegensatz zu früher bleiben die Flugzeuge im oberen Bereich der Schlucht (strengere Vorschriften nach einem Unfall), aber man hat auch so atemberaubende Ausblicke auf Felsen und Abgründe. Viel zu schnell war der Rundflug zu Ende.
    Etwas schwer zu finden nach dem Flug war der Sammelplatz für die Hummerfahrt. Im Flugterminal bekamen wir einen falschen Hinweis. Endlich dort angekommen zog ich mich nochmal luftiger um, da es den ganzen Tag sehr warm gewesen war. Dies sollte sich als falsche Entscheidung herausstellen….Die schwarzen Riesengefährte waren rundum komplett offen, die Sonne näherte sich dem Horizont und der Fahrer fuhr mit einem Affenzahn am Rim der Schlucht entlang… wir froren immer mehr. Letztendlich war die Fahrt mit der Karosse für 12 Personen zwar interessant, aber letztendlich fuhren wir dieselben Aussichtspunkte ab, die wir selbst am Vormittag schon angesteuert hatten, nur eben zum Sonnenuntergang. Ein mondänes Hotel mit langer Historie war noch dabei und ein historisches Haus im Navajostil. Auf unsere Bitte schloss der Fahrer auf dem Rückweg zumindest die Seitenplanen, sodass unser grippaler Infekt nicht wiederaufflammte…
    Der Flug mit dem Hubschrauber war das absolute Highlight, sollte man sich gönnen, wenn man schon mal vor Ort ist.
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