• Zwischenstopps in Bequia und St. Vincent

    4 Aralık 2024, Saint Vincent ve Grenadinler ⋅ 🌬 29 °C

    Von Mayreau segelten wir - vorbei an Canouan - direkt nach Bequia. Diese schöne Insel hat nicht viel vom Hurricane abbekommen.
    Eigentlich hatte ich am 1. Dezember ein wenig mit Freunden auf unserem Boot essen und feiern wollen. Es kam aber leider anders…
    Uwe war nach dem letzten Segeltag und dem Wegpacken des Grossegels schon auffällig müde und sogar erschöpft gewesen. In der Nacht davor hatte er urplötzlich Symptome eines Harnwegsinfektes entwickelt gehabt. Antibiotika eingeworfen und viel Trinken - damit sollte es eigentlich bewendet sein. Aber es entwickelte sich zusätzlich eine handfeste Prostatitis mit Harnverhalt und Fieber bis 39,2 Grad, Uwe lag an meinem Geburtstag flach. Ich machte einen Urintest und telefonierte mit Peter, einem befreundeten Urologen aus Bayern, um meine Therapie absegnen zu lassen. Ich holte daraufhin gnoch zusätzliche Tabletten aus der Apotheke in Bequia, man gab sie mir sogar ohne Rezept.
    Andrea & Pauli nahmen mich zu einem kleinen Landausflug mit, eigentlich um frisches Obst zu kaufen, aber sonntags war alles zu und auch keine Obststände da. Stattdessen kehrten wir in eine Bar ein, und ein Pinacolada wurde zu meinem Geburtstagsumtrunk.
    Die Einladungen für abends auf unser Boot sagten wir ab, Uwes Fieber sank zwar, aber er war zu schwach, und die anderen Symptome waren immer noch lästig.
    Die anderen 2 Tage gelang der Einkauf von herrlichen Frischwaren, und am letzten Tag war Uwe soweit genesen, dass sogar eine 4-stündige Wanderung auf dem „Prinzess Margret Trail“ zu einem Gipfel mit toller Aussicht und ein Abendessen in einem Strandrestaurant möglich waren. Der Aufstieg war steil und anspruchsvoll, teilweise hatten wir den Eindruck, dass gar kein richtiger Weg vorhanden war, aber der Ausblick entlohnte! Der weite Rückweg kürzte sich ab durch einen Minibus, der noch Platz für 4 hatte.
    Mit dem nächsten Zwischenstopp auf St. Vincent, der Namensgeberin der Inselgruppe, betraten wir Neuland in doppelter Hinsicht: zum Einen waren wir wirklich noch nie dort gewesen, zum Anderen war es in der Cumberland Bay üblich, zusätzlich zum Ankern noch mit Leinen an jeweils einer Palme befestigt zu werden. Einheimische, namentlich Cas, halfen gegen ein geringes Entgelt dabei. Uwe hatte für diesen Zweck extra mal ewig lange Schwimmleinen gekauft, diese kamen jetzt erstmals zum Einsatz. Schwimmende Leinen deshalb, weil man bei diesem Manöver ja langsam mit beiden Motoren rückwärts Richtung Land fährt, und andere Leinen in die Schrauben geraten würden. Wir gingen es ganz ruhig an und alles klappte. Durch diese Methode können in der relativ kleinen Bucht deutlich mehr Boote längsseits nebeneinander Platz finden. 3 Charter Katamarane taten so, und wir wurden am ersten Abend bis spät in die Nacht mit Frohsinn und Musik unterhalten. Aber sie haben im Gegesatz zu uns Dauerseglern ja meist nur 1 Woche Segelurlaub, sehen wir es ihnen nach…😂.
    Auf der Insel mieteten wir uns mit Peter & Iris von der IP ein Auto mit Fahrer und gönnten uns einen Inseltag. Wir gingen auf dem bekannten Vermont trail bergauf, bis zur Sperrung durch Erdrutsch - leider war es so kein Rundweg mehr. Es fing mittendrin an heftig zu regnen und verwandelte den eh schon glitschigen Steig in eine nicht ungefährliche Rutsch- Kletterpartie. Unterwegs begegneten wir einem Ausflugstrupp von einem Kreuzfahrtschiff. Eine Gruppe Senioren mühte sich mit einem einheimischen Führer und Wanderstöcken tapfer auf dem Weg treppab zu ihrem Bus zurück, Respekt ! Gottseidank hatte ich heute meine wassergeeigneten Crogs aus Netz-Kunstgewebe an, die das Feuchte verzeihen und ausreichenden Halt bieten. Alle 3 kamen auch wir heil wieder unten an, eine besondere Aussicht hatte es oben keine gegeben. Auch den St. Vincent Papagei, den Nationalvogel der Inselgruppe, sahen wir nicht. Wir hörten ihn jedoch!
    Die nächste Etappe waren die zwei bekannten Kathedralen in der Hauptstadt Kingstown: die alte katholische St. Mary’s of the Assumption. und die anglikanische fast 200 Jahre alte St. George Cathedral. Beide sind hervorragende Beispiele der kolonialen Architektur. Die Ursprünge der katholischen Kirche reichen bis 1823 zurück, das aktuelle Gebäude stammt aus den 1930er Jahren. Der architektonische Mix aus maurisch, romanisch, byzantinisch, venezianisch und flämisch mit auch gotischen Bögen ist sehr markant und hebt sich vom Rest der Stadt auffällig ab.
    Wieder holte uns ein Regenguss ein und ließ uns zur nächsten Überdachung sprinten. Den nächsten Punkt, den Belmont Lookout über das fruchtbarste Tal von St. Vincent, das Mesopotamia Valley, konnten wir aus Zeitgründen nicht mehr ansteuern. Wir hatten unseren jungen Fahrer, der sich behende, geduldig und angenehm defensiv über die löchrigen Straßen und vorbei an den entgegenkommenden Fahrzeugen hangelte, nur bis 17.00 Uhr gebucht. Also nahmen wir stattdessen auf dem Rückweg einen Abstecher zum Drehort von 2 Folgen des Kinohits „Fluch der Karibik“ in der Wallilabou Bay mit: Es handelt sich um z.T. recht kümmerliche Reste von 2 Gebäuden, mehrere überlebensgroße dürftig bekleidete Skelette und viele Särge und andere Requisiten, die in einer kleinen Bucht verteilt sind. Außerdem unendlich viele Photos vom Set an den Wänden. Kenner und Liebhaber der Filme mögen sich durchaus daran begeistern. Das Restaurant und der Souvenirshop waren verwaist.
    Vor Einbruch der Dunkelheit waren wir in Cumberland zurück und setzten uns zuerst in Strandstühle und später an den einzigen Tisch des „Restaurants“ von Cas, unserem Boot-an-der-Palme-Vertäuer. Der Mojito war gut, das Bier auch. Leider dauerte die Zubereitung des einfachen Hühnchengerichtes für 4 Personen mit etwas Reis und Gemüse etwa 2 Stunden, und war dann auch nichts Überwältigendes..🙄. Wie war das nochmal : „Segeln entschleunigt“ ?Heute Abend war nochmal kräftig auf die Bremse getreten worden 🤣.
    Am nächsten Tag zogen wir weiter in die Chateaubelair Bucht. Von dort gingen wir zuerst zum Ausklarieren, was erfreulich freundlich und zügig verlief, dann wanderten wir hoch zu den Dark View Waterfalls. Sie waren wirklich großartig! 2 hohe Fälle mit viel Wasser (kein Wunder, es regnet ja ständig…), schönem Ambiente und Zugang direkt unter die prasselnden Wassermassen. Wir genossen es ausgiebig.
    Auch die SYMI mit Pauli & Andrea waren inzwischen zum Übernachten noch in unsere Bucht gekommen. Morgen war die Überfahrt nach Martinique, vorbei an St. Lucia, geplant.
    Okumaya devam et