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  • Day 28

    Mínca

    May 28, 2023 in Colombia ⋅ 🌩️ 28 °C

    Brisa und ich sitzen auf der Ladefläche eines Jeep's und fahren mit einer kolumbianischen Familie runter nach Bonda. Von dort nehmen wir einen Bus via Santa Marta nach Mínca.
    Mínca ist ein schönes Dorf in den Bergen mit Aussicht auf den Jungel und die Karibik in der Ferne. Das Dorf besuchen wohl fast alle Touristen, die sich im Drstrikt Santa Marta aufhalten. Dementsprechend ist es voll mit Westlern und einer, den Bedürfnis der Touristen angepassten, Infrastruktur.

    Es war schon lange ein Traum von mir, einen Töff zu mieten & selbständig und frei die Gegend zu erkunden. Hier erfüllte ich mir diesen Traum: wir mieten für einen Tag einen automatischen Töff und besuchen die Touristenatraktionen (Wasserfälle, Aussichtspunkt, Meditationsstätte der Uhreinwohner) rund um Mínca. Brissa sitzt hinten drauf.
    Ich habe ziemlich schnell draussen, wie ich den Töff lenken muss. Dies ist auch wichtig, denn es beginnt schon bald zu regnen und die Strassen sind oftmals steil und alles andere als Eben. Es bilden sich kleine Bäche in den Strassen.. Wir stellen uns den Herausforderungen und beschliessen, als der Regen nachlässt, noch die Hauptstrasse hochzufahren in den Jungel rein. Wir fahren viele Kurven hoch, es hat fast keinen Gegenverkehr. Der Regen ist vorbei & der Jungel zeigt sich von seiner mystischen, wilden Seite!
    Zuoberst trinken wir einen Kaffee und staunen ab der Weitsicht. Unsere Kleider sind nass und uns ist sehr kalt. Doch das Entdecken mit dem Töff macht uns riesige Freude und wir fühlen uns sehr lebendig.

    Am letzten Tag laufen wir von Mínca zum Paso del Mango, dem Ort wo wir wohnen (Aluna). Die Wanderung ist ca. 5 Stunden. Es gibt wohl niemanden, der schlechter für eine solche Wanderung vorbereitet ist als wir.. Wir wissen nicht wirklich wo der Weg durchgeht und an meinen Regenschutz hab ich auch nicht gedacht.
    Die Mototaxifahrer, die uns noch ein Stück hochfahren, mahnen uns noch zur Vorsicht. Es werde regnen kommen & das laufen auf den kleinen Wanderwegen wäre schwierig & gefährlich.
    Nach 30 Minuten gehen, beginnt es auch schon zu regnen. Es ist ein richtiger Tropenregenguss; dieser wird für die nächsten 3 Stunden anhalten.
    Unterwegs motivierten wir uns immer wieder gegenseitig, vertrauen beim Wählen des Weges unserer Intuition und warten vergebens in einem leerstehenden Haus bis der Regen nachlässt. Die Schuhe sind pflotschnass und die Wanderwege gleichen eher Bergbächlein.
    Irgendwo im Nirgendwo sehen wir von oben eine Farm. Das Landstück wirkt traumhaft auf mich. Es hat grosse mystische anmutende Steinblöcke im Garten, sieht für mich nach einem Kraftort aus.
    Weil wir nicht sicher sind,ob wir uns auf dem richtigen Weg befinden, beschliessen wir zur Farm runter zu laufen und nach dem Weg zu fragen.
    Das Bauernehepaar bitet uns in den Schärmen und offeriert uns als erstes einmal ultra gesüssten Kaffee aus dem Eigenanbau. Der Kaffee kick rein. Sie erklähren uns liebevoll, dass wir schon zu weit gegangen seien und wo der richtige Weg durchgeht.
    Ich fühle mich schon auf der ganzen Wanderung nicht fit. Doch die letzten 1,5 Stunden bekomme ich Bauchschmerzen und fühle mich immer schlapper. Der Abstieg wäre eigentlich wunderschön; der Regen wich der Abendsonne und einzelne Nebelschwaden verzaubern den Jungel. Doch ich bin am kämpfen und kann die Landschaft nicht mehr wirklich geniessen. Wir durchqueren noch den Bergbach (das Wasser kommt uns bis zum Bauchnabel) und kommen gerade bei Einbruch der Nacht im Aluna an.
    Ich kann knapp noch meine Sachen zum trocknen aufhängen und stürze mich fiebrig und schwach in's Bett.

    War wohl etwas viel Regen und Kälte an einem verlängerten Wochenende. Zudem empfinde ich das Erleben eines neuen Ortes mit all seinen Prptagonist:innen jeweils als spannend aber auch sehr anstrengend.
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