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  • Day 5–6

    Grasse

    February 12 in France ⋅ ⛅ 8 °C

    Nach einer grauenhaften Nacht ohne wirklichen Schlaf wurden wir durch den Morgentau komplett aus dem „Bett“ gejagt. Die immer mehr werdenden Autos untermalten den grauenhaften Morgen

    Wir versuchten unsere nassen Bettsachen etwas zu trocknen, als eine sehr aggressive Frau in ihren Sechzigerjahren sich bemerkbar machte. Ihrer Meinung nach stünde unser Klapfi illegal auf dem Parkplatz, weil es zu wenig Platz für ein Parkieren nebenan liesse (Siehe bitte Foto).

    Als Tim ihr mit einem gelernten „je ne comprend pas“ antwortete kam schlagartig ein perfektes Englisch hervor. Die Diskussion heizte auf und sie drohte uns mit der Polizei. Wir reagierten nicht darauf und baten unsere Hilfe beim Einparkieren an. Dankend wurde sie handgreiflich und schubste Tim weg. Mit einem „Fuck You“ stieg sie ein und fuhr davon.

    Fürs Protokoll:
    Das Auto rechts vom freien Parkfeld stand zu weit auf dem „freien“ Parkplatz.

    Fun Fact:
    Am Abend zuvor haben wir gelesen, dass Franzosen grundsätzlich Camperfreunde sind. Sie war es definitiv nicht.

    Für ein kleines Aufmuntern sorgte die zweite ältere Dame in den siebzigern, welche uns mitteilte, dass sie das Problem auch nicht sähe. Sie wünschte uns schöne Ferien und lief davon.

    Mit Tims schlechter Laune und Jasmins entspannter Laune, welche zum Zeitpunkt im Auto war, packten wir alles schnell zusammen, füllten unser Wasser auf und fuhren zu unserem ersten Stopp: L.Eclerc in Nizza (weil diese Supermarktkette gemäss Internet am günstigsten ist).

    Nachdem wir wieder einige Minuten mit der Parkplatzsuche, einige Nerven mit den schlechten Autofahrer und einige Glückshormone verloren haben, konnten wir endlich unseren Einkauf tätigen. Wir kamen auf eine stolze Summe von 67.60 € für die ganze Woche. Wir verstauten alles im Auto und assen unser Frühstück/Mittagessen bei bester Aussicht auf dem Parkplatz.

    Wir entschieden uns Nizza via der Strandpromenade zu verlassen, damit Tim wenigstens einen Hauch von der Stadt gesehen hat. Ausserhalb der Stadt legten wir eine kurze Verschnaufpause vom Stadtfahren ein und setzten uns an den Strand.

    Da uns für die Heizung noch immer eine volle Gaskartusche fehlte, suchten wir einen Decathlon auf. In Antibes wurden wir fündig. Zu unserem Glück waren selbstverständlich die grossen Kartuschen ausverkauft und wir begnügten uns mit einer mittleren. Da sie ausserhalb der Saison auch keine klappbaren Kohlegrills verkaufen, welcher auf unserer To-Do Liste steht, empfahl der Verkäufer uns einen Chullanka aufzusuchen. Richtwert: Fünf Minuten Autofahrt.

    Wir entdeckten per Zufall noch einen riesigen Gifi (Deko-/Krimskramsladen), welchen wir unbedingt besuchen wollten. Weil der Tag sowieso schon so gut verlief, wurden wir auf dem Weg zum Eingang von einem Mann angesprochen. Zuerst der übliche Smalltalk über die Schweiz und dass er im Kanton Aargau und Wadt gearbeitet habe. Selbstverständlich fragte er uns nach Kleingeld und wollte nicht ablassen. Wir entschuldigten uns und begaben uns in den Gifi. Da unser schlechtes Gefühl nicht locker liess, verliessen wir den Laden nach zwei Minuten und fuhren lieber davon.

    Im Challunka fanden wir eine grosse Gaskartusche, welche wir vorsorglich auch mitnahmen. Leider hatten auch sie keinen Klappgrill.

    Erschöpft und genervt machten wir uns auf den Weg zu unserem Park4Night-Stellplatz. Was als unglaublich toll beschrieben war, entpuppte sich als Hotspot der Stadt. Zudem war der Stellplatz sehr hügelig, sodass wir befürchteten aufzuschlagen.

    Mit der wenigen Restenergie fuhren wir zu einem abgeschiedenen Stellplatz mitten in der Pampa (bei Grasse). Weit entfernt von der Stadt und ihrem Verkehr. Entsprechend war auch der Weg dahin. Etwas kurvig, etwas steil doch der 1. und 2. Gang klärte auch diese Hürde. Da der Tag sowieso schon so gut lief, führte unser Weg am hiesigen Gefängnis vorbei.

    Gute 500 Meter später fanden wir eine wunderschöne Lichtung und parkierten dort unseren Campervan. Mit Mardernetz, Auffahrkeile und schrägen Reifen bereiteten wir uns auf die Nacht vor.

    Die Wäsche wurde erneut aufgehängt und wir setzten uns hinter den Herd. Es gab Bruschetta und Knoblibrot. Natürlich mit Baguette aus Frankreich. Der Knoblauch war etwas intensiv, ansonsten schmeckte es vorzüglich.

    Geschaffen vom Tag und Tims Kopfschmerzen verschoben wir das Tagebuchschreiben auf den nächsten Tag. Die Heizung haben wir dennoch kurz getestet. Sie funktionierte!

    Man hörte in der Ferne die Bewohner des Eisenhotels. Jasmin klärte das Problem mit Ohropax und Tim schlief sowieso wie ein Stein.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 77.59 €
    - Supermarkt: 67.60 €
    - Sportwaren: 9.99 €
    Restbudget der Woche: 57.81 €
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