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  • Day 74–75

    Chá Gorreana, São Miguel

    April 21 in Portugal ⋅ ☁️ 18 °C

    08:00 Uhr klingelte wieder einmal der Wecker. Die Erschöpfung war kleiner als die restlichen Tage. Wir packten beim Frühstück je drei Brötchen auf unser Tablett, um eines für den heutigen Tag mitzunehmen.

    Unser erstes Ziel der heutigen Reise war der "Miradouro da Boca do Inferno". Der wohl berühmteste Aussichtspunkt von den ganzen Azoren. 

    Das Wetter war leider nicht auf unserer Seite. Es wand stark, die Wolken hingen dunkel über unseren Köpfen und der Nebel war überall. Wir versuchten trotzdem unser Glück und liefen die zehn Minuten. Sehr interessant auf dieser Insel war, dass man meistens keine fünfzehn Minuten vom Parkplatz zu einem Aussichtspunkt laufen musste. Vermutlich, weil auch die Insel nicht sonderlich gross ist. 

    Durch einen Wald mit vielen Picknickgelegenheiten führte uns der Weg zum Aussichtspunkt. Viele Tische, Stühle wie auch Grillstellen waren mit Moos überzogen. Der Nebel liess die Lokation wieder märchenhaft wirken. 

    Wie erwartet lag das ganze Tal und der Blick auf "Sete Cidades" in einem Nebelmeer. Obwohl überall Nebel war, genossen wir den Weg, bei dem es links und rechts steil nach unten ging. Vielleicht war der Nebel für Tim sogar besser, um bei seiner Höhenangst trotzdem bis ganz nach vorne zu gelangen. 

    Um nicht eine Chance zu verpassen, vertrieben wir noch 20 Minuten auf dem Felsvorsprung, als wir entschieden aufzubrechen. Das Wetter machte hier sowieso, was es möchte und wir wollten keine Zeit verlieren, um am Ende enttäuscht zu werden.

    Wir fuhren wieder Richtung Nordosten, dieses Mal auf der gegenüberliegenden Strasse als am ersten Tag. Beim "Praia dos Moinhos" machten wir einen Stopp, um den schwarzen Sandstrand, welcher durch einen Bach getrennt wurde, anzuschauen. 

    Danach liefen wir einen kleinen Wanderweg bis zum Ursprung der  "Cascata do Limbo“ hoch. Ein kleinerer Wasserfall, in dem man baden durfte. Mit der GoPro in der Hand begaben wir uns in das Wasser. Das Handy am Rande des Beckens aufgestellt dabei. Nach ein paar Fotos wurde es Jasmin viel zu kalt und sie begab sich nach draussen. Tim getraute sich weiterhin zu bleiben und machte sogar einen Schwumm unter dem Wasserfall durch. 

    Während Jasmin wartete, gesellten sich zwei aus Boston stammenden Frauen dazu. Sie unterhielten sich mit Jasmin über ihre Herkunft. Sie erkannten, dass die Sprache aus dem deutschen Raum stammt. Jasmin erzählte von unserer Reise und sie von ihrem Aufenthalt hier. Sie sind für eine Woche hier in den Azoren und hatten einen nur fünfstündigen Flug. Auch sie bekamen das grauenhafte Wetter der letzten Woche mit. 

    Sie erzählten uns etwas für uns sehr überraschendes. Die meisten sprechen wie bereits bekannt nur englisch. Die, die sich aber für Fremdsprachen interessieren, lernen meistens Mandarin. Für uns sehr verblüffend, obwohl es komplett sinnvoll ist. Eine weitere eher sinnlosere Sprache, die sie manchmal in der Schule lernen müssen, ist Latein. 

    Die beiden Ehemänner der Frauen stiessen auch noch dazu und wir verabschiedeten uns und wünschten einen guten Heimflug.

    Mit dem Auto ging es zu einem weiteren Highlight der Insel. Zu der "Plantações de Chá Gorreana". Sie ist die älteste und zeitgleich letzte Teeplantage in ganz Europa. Zwar werden in Grossbritannien kleine Teefelder gepflegt, die Plantagen hier verfahren jedoch noch nach alter, traditioneller Manier und sind damit einzigartig. 

    Durch die einmalige geografische und biologische Situation der Azoren benötigen die Teeplantagen keine Pestizide oder andere Zusatzstoffe, weshalb sie ein Bio-Produkt sind. 

    Die Blüten der Teesträucher blühten noch nicht, trotzdem waren die Sträucher bereits in ein sattes Grün gefärbt. Wir spazierten den Sträuchern kreuz und quer über die Teeplantage entlang. Es sah so unwirklich aus, in Europa ein solches Naturspektakel miterleben zu dürfen. 

    Die Insel hatte so viel Verschiedenes anzubieten, man könnte immer wieder diese Insel bereisen, ohne dabei alles gesehen zu haben. Alleine schon die unterschiedlichen Wetterverhältnisse zaubern immer wieder eine neue Kulisse. 

    Es fing leicht an zu tröpfeln und wir entschlossen, zum Auto zurückzukehren. 

    Wir fuhren noch einmal zum gestrigen Naturpark, um nach der Drohne zu fragen. Jasmin parkte etwas ausserhalb des Parks, um keinen Eintritt zu zahlen. Tim machte sich zu Fuss auf den Weg zum Schalter des Parks. 

    Mit schlechten Neuigkeiten kehrte er zum Auto zurück. Leider hatten sie auch heute zu wenig Mitarbeiter, um die Suchaktion zu starten. Da die Drohne nicht wasserdicht ist und bei einem Wasserfall feststeckte, wussten wir, die letzte Hoffnung war verloren.

    Kaputt von dem ganzen Autofahren über Bergstrassen, dem Wandern und den vielen zu verarbeitenden Eindrücken fuhren wir zu unserem letzten Halt der Insel. 

    Einem Park auf der gegenüberliegenden Seite von hier. 

    Den "Mata Jardim José do Canto". Besser gesagt waren wir nur hier, um die "Capela de Nossa Senhora das Vitórias" anzuschauen. Die Kapelle wurde im Neo-Gothik-Stil vom 19. Jahrhundert erbaut. Ein reicher Farmer liess sie damals zu Ehren seiner krankheitsbedingten, verstorbenen Ehefrau erbauen. Er wohnte selber in der Nähe in einem Sommerhaus und bekam die Fertigstellung mit. Er selber wurde nach seinem Tod neben seiner Ehefrau, wie im Testament geschrieben, in der Kapelle begraben.

    Wie herzig kann Man(n) bitte sein.

    Auf dem Rückweg der Kirche trafen wir auf viele englischsprechende Touristen. Durch das Treffen der Amerikaner von heute Morgen wurden wir stutzig, ob es Engländer oder Amerikaner sind. Durch googeln fanden wir heraus, dass nach den Portugiesen und den Deutschen, Amerikaner die häufigsten Touristen der Insel sind.

    Beim Auto zurück fuhren wir es noch einmal zu einer Tankstelle, damit wir gleich voll wie bei der Übergabe zurückbringen konnten. Wir fanden wirklich die einzig günstigere Tankstelle der ganzen Insel und zahlten 1.46 Euro pro Liter. Insgesamt tankten wir für 15 Euro.

    In "Ponta Delgada" saugten wir das Auto für 1.50 Euro und wuschen es einmal ab mit Wasser für weitere 4 Euro. Nachdem es vom gröbsten Dreck befreit war, fuhren wir die letzte Station des heutigen Tages an.

    In einem kleinen Einkaufszentrum der Stadt kauften wir ein Subwaysandwich zum Teilen für 8.25 Euro. Für weitere 4.62 Euro gab es vom Taschengeld aus dem "Continente" bezahlte Snacks wie ein Rosé.

    Im Hostel machten wir es uns erneut im"TV-Room" bequem. 

    Wir verbrachten den ganzen Spätnachmittag nur in diesem Raum. Es gab zum Abendessen das Subwaysandwich. Tagebuch wurde geschrieben und Tim erledigte wichtige Aufgaben für unsere Weiterfahrt. Auch die verlorene Drohne wurde auf Ricardo gesucht, da wir bis auf die Drohne und eine Batterie das ganze Equipment noch hatten. 

    Abends schauten wir mit dem Rosé und Snacks GNTM fertig von letzter Woche. Tim ging danach noch einmal los, um für weitere 5.90 Euro Snacks zu organisieren und einen zweiten Rosé. Auch Brot für den morgigen Tag kaufte er für 2.09 Euro. Alles aus dem Supermarkt "Continente".

    Wir schauten die ganze aktuelle GNTM-Folge zu Ende und fielen müde ins Bett.

    Wie ein Stein schliefen wir beide ein.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 15.84 €
    - Lebensmittel: 10.34 €
    - Ausflüge: 5.50 €
    Ausgaben des Monats: 228.23 €
    Tankausgaben: 100.99 €
    Distanz des heutigen Tages: 119 km
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