Fajã Grande, Ilha das Flores
23–24 abr. 2024, Portugal ⋅ ☀️ 16 °C
Um die heutige Fähre nach Corvo um 10:00 Uhr zu erreichen, standen wir um 08:00 Uhr auf. Wir assen unsere selbstgebastelten Sandwiches und packten die Äpfel sowie die Tucs für den Ausflug ein. Mit randvoll gefüllten Wasserflaschen ging das Abenteuer los.
Punkt 09:30 Uhr standen wir am Hafen. Ein netter Herr, welcher am Wände streichen war, erklärte uns, nachdem wir ihn gefragt hatten, wo wir Tickets herbekommen, wir könnten in der Stadt selbst die Tickets kaufen gehen, rechts neben dem Zentrum. Wir folgten seiner Anweisung und landeten in einer Strasse, ohne wirklich das Büro zu finden. Wir fragten erneut eine jüngere Frau, welche uns bis vor die Türe begleitete. Dankend betraten wir das Büro. Die Frau am Schalter teilte uns zu unserer Verwunderung mit, dass alle Tickets für heute ausgebucht seien. Da die Fährmitarbeiter wegen der geringen Löhne im Streik sind, fährt die nächste erst wieder am Samstag. Als Tipp gab sie uns, ins Touristenoffice zu gehen und dort nach privaten Touren anzufragen. Wir machten das und kehrten wieder an den Hafen zurück. Der nette Maler von vorhin empfahl uns einfach mal zu der Fähre dazu zu stehen und nett zu fragen. Leider war die Fähre, für zwölf Personen, völlig ausgelastet mit einer geführten Touristengruppe. Er hätte uns trotzdem gerne mitgenommen auf den "Notfallstühlen", leider standen aber Polizeibeamte am Hafen, um genau das zu kontrollieren. Dankend verabschiedeten wir uns.
Auf der Insel selber gab es zum Glück genug viele schöne Highlights.
Mit dem Auto fuhren wir wieder in Richtung Norden. Wie gewohnt sehr hügelig und mit scharfen Kurven. Sehr faszinierend auf dem Weg zum ersten Halt waren die kleinen Wasserfälle, die am Strassenrand herunterflossen. Zwischendurch gab es auch grössere Wasserfälle direkt in einer Kurve.
Bei einem Parkplatz in der Nähe des "Cascata da Ribeira do Ferreiro" parkten wir neben den anderen drei Touristenautos.
Nach einem kurzen zehnminütigen Spaziergang durch einen Wald erreichten wir die zwölf Wasserfälle. Beide hatten bisher noch nie so viele Wasserfälle auf einmal gesehen. Es sah wunderschön aus und um die Atmosphäre besser aufnehmen zu können, machten wir unsere Mittagspause direkt vor den Wasserfällen. Wir schauten den tausenden Litern Wasser beim Sturz in die Tiefe zu.
Ein deutsches Ehepaar bat uns noch ein Foto von ihnen zu machen und wir unterhielten uns ein wenig. Auch sie haben das grauenhafte Wetter anfangs letzter Woche miterlebt. Sogar ihren Retourflug nach São Miguel hatten sie bereits für Freitag gebucht, obwohl sie von dort erst am Sonntag nach Frankfurt fliegen.
Als Nächstes steuerten wir den "Miradouro Raul Brandão" an. Von hier oben hatte man einen perfekten Blick auf den westlichsten Ort der Insel. Ein paar Kühe waren auch noch hier oben am Grasen. Wir gesellten uns ein wenig zu ihnen und eine Mutter kam sogar interessiert bis zum Zaun. Vielleicht auch, um die Kälber vor uns zu schützen.
Wir gingen den nächsten "Cascata do Poço do Bacalhau" anschauen. Der Weg bis zum Wasserfall war neu gepflastert aus schwarzen, grauen und weissen Steinen. Ein neuer aus Holz bestehender Zaun schützte einen vor dem Herunterfallen in den Bach. Beim Wasserfall selbst angekommen, sahen wir ein ganz besonderes Spektakel. Ganz oben auf dem Felsen fing ein Wasserfall an, welcher von nahem fast nicht erkennbar ist, hört aber in der Mitte der Felswand auf, weil der grösste Teil des Wassers vom Wind abtransportiert wird. Gleich darunter befindet sich ein zweiter Wasserfall mit einer anderen Wasserquelle.
Jasmin, die unbedingt noch ein Foto von der anderen Seite des Wasserfalls machen wollte, sprich über die rutschigen Steine klettern musste, folgte den perfekt liegenden Steinen auf die andere Seite. Wie es auch logischerweise kommen musste, haute es dieses Mal Jasmin um. Nach einem kleinen Schrecken und einer kleinen Schramme am Bein war alles wieder in Ordnung.
Tim getraute sich noch, im Becken vor dem Wasserfall schwimmen zu gehen. Das Wasser war eisig kalt und es dauerte seine Zeit, bis Tim anfing zu schwimmen. Durch die dazu kommenden Touristen und der sehr präsenten Kälte blieb er nicht zu lange im Becken.
Um uns zu stärken, assen wir im kleinen "Café da Laura" in "Fajã Grande". "Fajã Grande" ist der westlichste Ort Europas. Beide nahmen einen Eiskaffee, also Kaffee mit Eiswürfeln und dazu gab es für Tim einen Brownie. Jasmin bestellte sich einen Berliner mit einer Eifüllung. Beiden schmeckte das Essen.
Wegen eines nervösen Magens auf Jasmins Seite zogen wir uns noch einmal in das Airbnb zurück.
Auf dem Weg nahmen wir zum ersten Mal in unserem ganzen Leben zwei deutsche Anhalter mit. Sie machten hier gemeinsam als Paar Workaway für mehrere Monate bei einem Bauern. Da sie weder ein Auto besitzen noch der Bauer eine Waschmaschine, pendeln sie per Anhalter zum Dorf mit der einzigen öffentlichen Waschmaschine. Allgemein machen sie das regelmässig und müssen dabei maximal 30 Minuten warten, bis sie wieder jemand mitnimmt. Das Coolste an ihren Erzählungen war die Heimreise in ein paar Monaten. Sie kommen von der Ostsee und sehen jedes Jahr Segler von dort bis nach Amerika segeln und zurück. Ihr Ziel dabei ist, einen Wildfremden zu fragen, ob sie mitsegeln dürfen, wenn es im Sommer zurück an die Ostsee geht. Die meisten Segler machen anscheinend halt auf dieser Insel für Verpflegung, Wasser und allerlei andere Anfälligkeiten.
Im Airbnb meldeten wir uns direkt bei Workaway an, mit einem jährlichen Abopreis von 59 Euro, um neue Ideen für die Zukunft zu sammeln.
Leider fiel auch die eigentlich geplante Idee für Ende Mai ins Wasser, weshalb wir mit Workaway eine zweite Lösung suchten. Wir wollten einem Sommersurfcamp beim Aufbauen helfen und würden dafür gratis Surfen lernen, Surfequipment zur Verfügung gestellt kriegen, gratis Verpflegung und einen gratis Stellplatz erhalten. Leider konnte der Leiter uns nur einen Platz in einem nordspanischen Camp als in einem französischen Camp anbieten. Da wir leider etwas Zeitdruck wegen dem europäischen Winter hatten, wolleb wir es uns nicht leisten, Ende Mai erst in Nordspanien zu stehen.
Darum versuchten wir auf Workaway das gleiche Angebot einzuholen. Wir fanden sogar eines mit der Möglichkeit, Surfen und Reiten zu dürfen, dafür würde man bei allen Anfälligkeiten bis 5 Stunden am Tag mithelfen. Dabei kann es Tiere füttern, Haushalt erledigen, Kindersitting und alles Mögliche sein. Die Farm wäre in Frankreich. Eine zweite fragten wir noch in Nordspanien, auch mit der Surfen-Möglichkeit, an. Jetzt hiess es Tee trinken und abwarten.
Um 18:00 Uhr ging es wieder los.
Wir steuerten den ersten "Miradouro da Fajã do Lopo Vaz". Man konnte die steilen Felsküsten der Inseln von der Seite aus anschauen. Beim Fotografieren der Felsen bemerkte Jasmin, etwas stimmt nicht ganz mit ihrer Handy-Kamera. Als sie den Bildschirm umdrehte, bemerkte sie, dass das Kameraglas zersprungen war. Vermutlich von dem Fall am Morgen. Heilfroh, eine zweite Schutzfolie über die Kamera installiert zu haben, war nur diese beschädigt. Schnell entfernten wir die Glassplitter. Das einzige Negative an der Geschichte war, dass die zweite Schutzfolie in Lissabon im Klapfi war. Nun hiess es höchste Vorsichtig. Die Kamera ist beim neuesten iPhone herausstehender als sogar die meisten Handyschutzhüllen.
Glücklich, mit dem geöffneten Popcorn in der Hand, ging es weiter. Wir fuhren neben der offiziellen Hauptstrasse zum nächsten "Miradouro dos Frades". Unser gemieteter Klapfi gab alles, um den Hügel hinaufzukommen. Als dann noch ein Hase, von denen gibt es auf beiden bereits bereisten Azoren-Inseln tausende, musste der erste Gang einspringen. Wir verstanden nicht ganz, wieso man ein solches Auto in einem solchen Gebiet zur Verfügung stellt. Na ja, nicht unser Problem, wenn das Auto früher oder später nicht mehr mitmacht.
Oben auf dem Hügel angekommen, genossen wir die schönen, grünen Landschaften. Die meisten Blumen blühen hier leider erst Ende Frühling.
Eine weitere steile Strasse ging es herunter, die erst unten mit 14% Steigung angeschrieben war. Nicht sehr vorteilhaft, wenn man bereits unten war. Dafür überraschte uns auf dem Weg nach unten eine Herde aus Kühen mit ihren Kälbern, die ganz dicht am Auto vorbeiliefen.
Der "Miradouro da Costa do Lajedo" gefiel uns beiden nicht sehr, da man einen Ausblick auf ein Dorf hatte und keine Natur.
Schnell fuhren wir zum nächsten "Miradouro da Baía do Mosteiro" und hatten wieder unsere fantastische Aussicht auf die Natur und das tobende Meer.
Beim nächsten Halt" Caldeira do Mosteiro" befanden wir uns mitten in einem verlassenen Dorf. Die Häuser waren halb zerfallen und nur noch das Grundgerüst aus schwarzen Steinen bestand. Es sah mystisch aus, hatte aber trotzdem seinen Charme. Wir konnten uns gut vorstellen, wie man hier damals idyllisch nebeneinander gewohnt hatte. Ein paar Ziegengehege fanden hier draussen Platz.
"Miradouro do Portal" gab noch einmal einen fantastischen Blick auf die zwölf Wasserfälle von heute Morgen frei. Es wand ein wenig und Tim genoss die Aussicht von weiter entfernt.
Durch "Fajã Grande" fuhren wir zum letzten Touristenpunkt der heutigen Reise. Der "Igreja de Nossa Senhora Do Carmo", eine alte Kirche ganz im damaligen Baustil.
Zurück in "Fajã Grande" wollten wir einen Aperol trinken gehen, direkt am westlichsten Punkt Europas. Leider war die Bar an diesem Ort sehr bescheiden und wir fanden keinen Aperol. Das Restaurant nebenan konnte auch keinen offerieren.
So entschlossen wir uns, nachdem wir den eher weniger spektakulären Sonnenuntergang genossen hatten, die gekauften Nudeln mit Tomatensauce zum Abendessen zu verspeisen.
Tim kochte uns eine grosse Portion und wir assen wie gewohnt im warmen Bett unsere Mahlzeit.
Für morgen hatten wir eine Tour mit einem Touristenboot zu der Insel Corvo gebucht, für insgesamt vor Ort zu bezahlende 70 Euro. Anfangs wollte er noch 80 Euro für die Tour. Dazu werden wir noch an der Küste von Flores entlang fahren, um die wunderschönen Grotten wie Wasserfälle von der Meeresseite anzuschauen. Wir hofften auf das Beste und auf keine Touristenabzocke.
Da es hiess morgen um 07:45 Uhr aufzustehen, huschten wir gegen 00:00 Uhr ins warme Bett.
Einnahmen: 0.00 €
Ausgaben: 59.00 €
- Ausflug: 59.00 €
Ausgaben des Monats: 312.75 €
Tankausgaben: 100.99 €
Distanz des heutigen Tages: 100.6 kmLeer más






















