• Oviñana

    May 11–12, 2024 in Spain ⋅ ☀️ 17 °C

    Bis um 08:30 Uhr versuchten wir in dieser unbequemen Position zu schlafen. Danach gaben wir auf und verstauten die Kissen wieder an ihren richtigen Ort. 

    Da wir den Strand erst Nachmittags um 14:25 Uhr besuchen konnten, nutzten wir die Zeit bis dann, um unsere Reise nach Island zu planen. Beiden war bewusst, dass diese Reise tief in die Taschen geht, da Island nicht das günstigste Fleckchen auf der Erde ist. Trotzdem wollten wir die Chance nutzen, weil wir im Hochsommer den restlichen Norden sowieso anschauen werden. 

    Zusätzlich planten wir auch die Färöer Insel mit ins Boot zu nehmen, liegt ja auch auf dem Weg.

    Zuerst googelten wir nach preisgünstigen Fähren mit Auto. Als die Preise zwischen 4'500 und 5'000 Euro schwankten, war die Sache besiegelt. Klapfi wird auf dem Festland auf uns warten müssen. Dann googelten wir Flüge vom Norden aus.

    Die günstigsten Flüge wurden uns von Dänemark vorgeschlagen. Um die Kosten auf den Inseln so tief wie möglich zu halten, entschieden wir uns, die geplanten zwölf Tage in einem Mietauto zu schlafen. 

    Vom 19. bis 24. Juli werden wir auf den Färöer Inseln mit einem VW Polo oder ähnlichem die Inseln anschauen. Dabei kommen bei den Unterwassertunneln zwischen den einzelnen Inseln weitere Gebühren vor Ort dazu. Zusätzlich riskieren wir bei dieser Miete einen Selbstbehalt von 1000 Franken bei Schadenfall. Bevor wir diese Entscheidung trafen, gab es vorsorglich noch ein Telefonat mit Jasmins Vater, ob sie irgendwo vielleicht noch in diesem Bereich eine Versicherung hat. Leider nein, aber mit seiner Aussage, er würde auch lieber die 1000 Franken zahlen, als noch mehr zu zahlen, wählten wir auch diesen Weg. 

    Das Wichtigste auf den Inseln ist, einfach kein Schaf zu überfahren.

    Die zweite Automietung musste warten.

    Um die Ebbe nicht zu verpassen, liefen wir um 14:20 Uhr los Richtung "Playa de Las Catedrales". Als wir bemerkten, dass der Weg zu Fuss 40 Minuten dauern würde, drehten wir um. Aus irgendeinem Grund hatten wir das Gefühl, immer noch in einem kleineren Land zu sein. In Portugal lag alles viel näher aneinander.

    Unter fünf Minuten machten wir Klapfi abfahrbereit und fuhren zu den typischen Touristenparkplätzen. Der Parkplatz war zum Glück nicht zu voll für einen Samstag. 

    Die Sommerlaune im Herzen und den kurzen Hosen liefen wir eine Treppe runter zum Strand. Der Wind war kühl, aber wir zogen es trotzdem durch. 

    Es war ein komisches Gefühl, hier unten zu stehen. Man konnte ganz genau erkennen, bis wohin das Meerwasser bei Flut sich durchkämpft. Der Sand war feucht und kleine Seen aus Meerwasser bildeten sich bei Ebbe um die freigelegten Felsen. In einigen davon schwammen kleine Fische. 

    Beim Spaziergehen über den freigelegten Sandstrand konnten wir immer wieder in die vom Meerwasser geformte Höhlen hinein laufen. Manche hatten ganz am Ende eine Öffnung mit einem kleinen Steinstrand und einem steilen Abhang. Die Abhänge waren meistens moosig und kleine Rinnsale mit Wasser liefen hinunter. 

    Manchmal watschelte man durch kniehohe Wasseransammlungen und wir waren froh, unsere Badeschuhe anzuhaben. 

    Obwohl wir so früh dran waren, bemerkten wir, dass sich das Wasser langsam auf seinen Rückweg macht. Bei den letzten erreichbaren Höhlen standen wir bereits bis zu den Oberschenkeln im kühlen Wasser. 

    Mit dem Respekt vor so einer gewaltigen Natur machten wir uns auf den Weg zum Klapfi. Wir wussten nicht, wie schnell das Wasser zurückkehrt, aber wir wussten ganz bestimmt, dass wir nicht stärker als die Flut sein werden.

    Im Klapfi wärmten wir uns ein wenig auf. Das Wetter machte, was es mochte und langsam fingen wir an, die Sonne zu vermissen. Das ständige Hin und Her machte uns zu schaffen.

    Bevor wir Richtung Osten aufbrachen, zum "Parque Natural de Somiedo", buchten wir noch das zweite Auto. Günstiger wird es nicht.

    Das zweite Auto für Island mieten wir vom 24. bis 30. Juli. Einen Dacia Duster, ein SUV mit Allradantrieb, damit wir auch auf den anspruchsvolleren Strassen vorankommen. Island hat laut Google nur eine "richtige" Strasse, einmal um die ganze Insel. Wir wählten dabei ein älteres Model, bei dem auch bis 1000 Franken selbst übernommen werden müssten. Weil er aber älter ist, besteht eine hohe Chance, dass bereits mehrere Kratzer um das Auto gekennzeichnet wurden. 

    Kurzinformation:
    19. bis 31.Juli:
    Parkplatz: 70.33 €
    19.Juli:
    Flug: Kopenhagen, DK - Vágar, DK: 253.18 €
    19. bis 24.Juli:
    Auto: VW Polo oder so ähnlich: 401.26 €
    24.Juli:
    Flug: Vágar, DK - Keflavik, IS: 148.50 €
    24.bis 30. Juli:
    Auto: Dacia Duster (älteres Model): 652.70 €
    31.Juli:
    Flug: Keflavik, IS - Kopenhagen, DK: 477.76 €
    Insgesamt: 2’003.73 €

    Ein weiterer Monat war geplant und wir machten uns für die Abfahrt bereit.

    Dem schlechten Wetter entgegenfahrend, fuhr Tim über die Autobahn zu unserem Stellplatz. Mit 80 in der 120 Zone tukerten wir über die Strasse. Für manche eher zu langsam, weshalb uns ein Auto mit doppelt so viel Geschwindigkeit überholte. 

    Wie heisst es so schön, alle guten Dinge sind drei. 

    Ein winzig kleiner Stein spickte unter dem Reifen des Vorbeifahrenden hoch und traf Klapfi auf die Windschutzscheibe. Zuerst dachten wir, es war ein übergrosses Insekt, als wir das knackende Glas hörten. Ganz unten links vom Fahrer ausgesehen bildete sich ein Riss in der Scheibe. Beide wussten nicht, was zu tun war, da wir auf der Autobahn nicht einfach stehen bleiben können. 

    Der Hörer wurde zum zweiten Mal ergriffen und Jasmins Vater wurde angerufen. Erstmals mit 60 von der Autobahn runterfahren und dann beurteilen, wie der Schaden aussieht. Da bereits ein Riss entstand, konnte man nicht wissen, ob er weiter reist.

    In "Oviñana" parkten wir bei einem "Supermercados Dia". 

    Wir riefen die Allianz-Versicherung an, um sie über unseren Schadenfall zu informieren. Als eine nette Dame nach 17 Minuten den Hörer abnahm, erklärten wir ihr die Situation. Sie bot uns an, Klapfi in die Schweiz zu holen, um den Schaden in der Heimat zu beheben. Vermutlich ging sie davon aus, nächste Woche müssten wir wieder in der Schweiz sein. Wir informierten sie über die vermutliche Heimkehr im Oktober. Daraufhin teilte sie uns mit, sie wird uns per SMS eine Telefonnummer schicken, mit der wir einen Termin vereinbaren können. 

    Das SMS kam und kam nicht an.

    Im "Supermercados Dia" holten wir uns für das heutige Abendessen Brot mit Aufschnitt und andere Lebensmittel für die nächsten Tage für 10.81 Euro. Mit dem Taschengeld gab es für 4.34 Euro noch ein paar Snacks.

    Im selben Dorf fanden wir einen drei Minuten entfernten Stellplatz bei Park4Night. 

    Wir wollten beide die Situation erstmals abwarten und beide hatten heute Abend zum Telefonieren abgemacht.

    Zum Abendbrot assen wir das frisch gekaufte Brot mit dem Aufschnitt. 

    Um 20:00 Uhr telefonierte Tim mit seiner Mutter Esther und seinem Stiefvater Roman. Jasmin telefonierte zeitgleich mit ihrer Freundin Larissa. Beiden tat es gut, ein wenig Ablenkung von dem heutigen Erlebnis zu haben und ein wenig von Zuhause zu hören. 

    Nach dem Auflegen schauten wir noch ein wenig GNTM und gingen bald darauf schlafen.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 10.81 €
    - Lebensmittel: 10.81 €
    Einnahmen des Monats: 35.00 €
    Ausgaben des Monats: 163.10 €
    Flüge/Automietung/Parkplatz: 2’003.73 €
    Tankausgaben: 188.58 €
    Anschaffungen: 84.89 €
    Distanz des heutigen Tages: 93.6 km
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