• Metro2

    Aug 12–13, 2024 in Thailand ⋅ ☁️ 31 °C

    Der Wecker klingelte um 07:30 Uhr. 

    Die letzten Kleider wurden zusammengepackt und wir waren fast aus der Türe draussen, als wir uns erneut überlegten, ob der beste Weg nach Malaysia wirklich über „Langkawi“ ist oder nicht. Die Festlandroute wäre um einiges länger, da es im Südwesten eine natürliche Grenze aufgrund eines Gebirges zwischen den beiden Ländern gibt. Trotzdem könnte man vermutlich noch allerhand an Natur sehen. 

    Leider gibt es mehr als nur schöne Natur zu sehen. 

    Im Süden von Thailand, vor allem in den Provinzen Pattani, Yala, Narathiwat und Songkhla gibt es immer wieder Unruhen. Dort leben mehrheitlich Malaien mit historischen sowie ethnischen Unterschieden zum restlichen Thailand. Trotz der Überzahl an muslimisch gläubigen malaiischen Einwohnern in diesem Teil des Landes erhalten sie weniger Einkommen als die Restlichen. 

    Seit einer längeren Zeit versuchen deshalb islamistische Gruppen diese Ungerechtigkeit aus der Welt zu schaffen. Sie wollen wieder ein unabhängiger Staat sein oder eine Angliederung an Malaysia durchführen. 

    Leider gibt es auch in solchen Situationen immer Menschen, die die Situation ausnutzen und ihre eigenen Geschäfte machen. Ihnen geht es vor allem um kriminelle Aktivitäten, wie zum Beispiel den Drogenhandel. 

    Durch das knallharte und nicht immer begründete Vorgehen des thailändischen Staates gegenüber Separatisten kommt es immer mehr zu Spaltungen im Süden des Landes. Friedensverträge sind bis heute nicht abgeschlossen.

    Das ganze Problem hat einen Ursprung in der Zeit der Kolonisierung. Die vier Regionen gehörten damals zu einem Sultanat namens "Patani" und nicht zu Thailand. Als dann die Briten Malaysia einnahmen, gaben die Thailänder vier heute malaysische Regionen an diese ab und erhielten dafür diese vier Regionen. 

    Durch die wiederaufkommende Diskussion, welcher Weg am klügsten ist, verging die Zeit und der 08:00 Uhr Bus vom Hauptbahnhof der Stadt wurde immer unrealistischer.

    Somit wurde die Entscheidung getroffen, uns einfach nochmals ins Bett zu legen und weiterzuschlafen. Aus einem kurzen Nap wurden dann schlussendlich 4 Stunden.

    Um doch noch etwas weiter in den Süden zu kommen, liefen wir zum Hauptbahnhof für die Züge. Dort wollten wir in Ruhe Frühstücken und dann mit dem öffentlichen Bus an den Hauptbahnhof für die Busse fahren. Aus irgendeinem Grund hatten aber alle Restaurants geschlossen.

    So entschlossen wir uns, mit einem "Grab" an den Hauptbahnhof für die Busse zu fahren. Die beiden grossen Rucksäcke wurden hinten auf die Ladefläche gelegt und wir nahmen vorne drinnen Platz. Die Fahrt kostete uns 2.17 Franken.

    Am Bahnhof ergatterten wir für 5.94 Franken zwei Tickets in die Stadt "Satun" in einem Minivan. Um noch etwas vor der dreistündigen Fahrt essen zu können, holten wir uns zwei Ramen an einem Strassenstand, welcher das kochende Wasser gleich mitanbot. Dazu gab es für Tim noch eine CocaCola. Leider schaffte es der Eiskaffee nicht fertig, da die Fahrt plötzlich nicht mehr um 13:30 Uhr los ging, sondern jetzt. Vermutlich war der Bus ausgebucht und dann fuhr man hier los. Da wir die einzigen Europäer am ganzen Bahnhof waren, erkannte er sofort, wo wir waren und rief uns zu sich. Wir bezahlten schnell die 1.61 Franken bei der Frau und stiegen ein.

    Die bisher mühsamste Fahrt von allen.

    Zuhinterst eingequetscht neben dem Gepäck, mit einer sehr knappen Beinfreiheit fuhren wir die nächsten drei Stunden durch die Natur und kleinere Ortschaften. Einmal hielten wir zum Tanken und ein anderes Mal, um schnell ein Hochzeitsfoto zu machen. Wortwörtlich stieg unser Fahrer aus und machte mit einem Brautpaar mehrere Fotos.

    In "Satun" half die ganze Busbelegschaft unser Hotel zu finden und der Fahrer liess uns am naheliegendsten Punkt aussteigen. Genau das war die gute alte asiatische Art, freundlich und hilfsbereit. Manchmal muss man nur die touristischen Gegenden verlassen, um die wahre Kultur kennenzulernen.

    Die Stadt "Satun" sowie die gleichnamige Provinz haben auch allerhand anzubieten. Von altertümlichen Gebäuden in der Altstadt, einer grossen Moschee und jeder Menge Wasserfälle, Seen, Höhlen und Felsen. Auch eine Flussfahrt, um das Leben der Thais genauer betrachten zu können, ist sehr empfehlenswert. Ob Nahrungsmittelquelle, Badezimmer oder Verkehrsweg, hier kann man alles beobachten. Dadurch ist der Wasserweg auch viel näher an den hier lebenden Thais als an der Hauptstrasse. 

    Auch hier in "Satun" und eigentlich seit "Phuket" gibt es immer mehr Malaien, die dem Koran folgen. Viele Angebote von Essen, welches Halal war, Moscheen und Kopftuch bedeckte Frauen kreuzten unseren Weg. Auf uns wirkte das Leben aber friedlich und im Einklang mit den Thailändern. Wie in vielen Konflikten sind vor allem die Radikalen ohne wirkliche religiöse Absichten das Problem. 

    Die Nacht im Hotel kostete uns 12.12 Franken. Morgens gäbe es sogar gratis Kaffee und sie bieten einen Shuttle an den "Tammalang Pier" an.

    In einem kleinen Café gleich um die Ecke holten wir zwei Eiskaffees und zwei Sandwiches, gefüllt mit Hähnchen und Käse sowie Butter. 5.94 Franken ärmer, aber gut gesättigt für ein paar Stunden, ging es zurück ins Zimmer.

    Die nächsten Stunden wurde noch einmal die Malaysiaroute besprochen, das heutige Video fertig bearbeitet und alles für die Weiterreise morgen erledigt.

    Abends ging es in den örtlichen "Big C Supercenter Satun", um in einem etwas vornehmeren Restaurant Abend zu essen. Die Strassenrestaurants hatten bereits alle geschlossen und auf Ramen aus dem Supermarkt im Zentrum hatten wir keine Lust.

    Somit gab es überteuerte Eiernudeln mit Ente für 5.09 Franken.

    Für die morgige Reise kauften wir uns noch für 0.27 Franken eine 1.5 Liter Wasserflasche. Frühstück fanden wir kein wirklich ansprechendes im Laden, weshalb wir morgen noch einmal die Stände anschauen kommen wollen. 

    Danach machten wir uns auf den Nachhauseweg. 

    Morgen geht es ins 19. Land.

    Einnahmen: 0.00 Fr.
    Ausgaben: 12.91 Fr.
    - Lebensmittel: 12.91 Fr.
    Einnahmen des Monats: 0.00 Fr.
    Ausgaben des Monats: 367.01 Fr.
    Verkehrsmittel: 104.22 Fr.
    Übernachtungen: 155.13 Fr.
    Anschaffungen: 0.00 Fr.
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