A Rock Resort 2/2
14–15 ago 2024, Malaysia ⋅ ☁️ 30 °C
Nach einem gemütlichen Ausschlafen gingen wir zum morgendlichen Buffet.
Für uns langsam immer wichtiger, beim Buffet gab es nicht zu übertrieben viel Essen. Damals in Marokko bemerkten wir bereits, dass diese extreme Auswahl an Essen kein Standard sein sollte. Alleine der Gedanke an die Essensabfälle, die überfüllten, stehen gelassenen Teller und die Armut ausserhalb der Hotelresorts machten einen krank.
Es gab die Auswahl zwischen drei Reisgerichten, Toastbrot, einigen Früchten und Gemüsesorten. Dazu gab es zwei verschiedene Säfte und eine Kaffeemaschine. Ein paar Cornflakes und Brotaufstriche sowie Butter standen zur Verfügung. Um ehrlich zu sein, viel mehr braucht es auch nicht.
Ein Eiskaffee hätte extra gekostet, der nette Mann an der Bar machte aber einen cleveren Trick. Er gab uns gratis Eis in ein Glas und holte einfach aus der Kaffeemaschine einen Kaffee. Somit mussten wir keinen kaufen und kamen trotzdem zum Genuss eines kalten Kaffees. Dabei nahm er anstelle des schwarzen Kaffees leider den Milchkaffee. Wennschon konnten alle beteiligten schön auf die Toilette gehen.
Mit den Abfallsäcken ausgerüstet, machten wir uns an den Strand.
Wir fingen am weitesten entfernten Ort mit dem Müll einsammeln an. Dabei unterschieden wir zwischen Kunststoff, PET, allgemeinem Abfall und Glas.
Insgesamt sammelten wir vier Stunden lang den Abfall. Dabei vermieden wir den direkten Kontakt mit der Sonne und arbeiteten uns vom Gebüsch nach vorne bis zum Meer durch. Wenn die Sonne mal präsenter war, beeilten wir uns schneller aus der Sonne herauszukommen. Seit "Satun" war die Luftfeuchtigkeit gefühlt noch etwas intensiver geworden. Für normale Aktivitäten komplett in Ordnung, aber für Europäer etwas anstrengender bei grösseren Aktivitäten.
In den vier Stunden Abfall sammeln waren sehr viele Plastiksäcke, Schuhe, Take-away-Verpackungen und allerlei kleine Kunststoffreste. Leider waren auch viele Teile bereits zersetzt und schwer einzusammeln. Vom Makro und Mikroplastik wollen wir gar nicht anfangen. Das Hotel hatte bedauerlicherweise kein Sieb zur Verfügung, um die ganz kleinen Teile aus dem Sand zu fischen. Auch viele Strohhalme und Flaschendeckel fanden den Weg ins Meer und wurden hier angeschwemmt.
Grauenhaft, wie man einen einzigen Planeten so zerstören kann.
Dabei ist das grosse Problem nicht einmal Asien selbst, wie man es gerne in der westlichen Welt verbreitet. Es ist eine Mischung aus achtlosen Menschen, die im Urlaub ihren Müll am Strand liegen lassen und dabei ist den Kreuz- und Schiffsfahrten noch einmal eine grössere Menge anzurechnen. Meistens kommt aber der Müll über die Abwassersysteme in die Meere.
Der meiste Einwegplastikverbrauch pro Kopf im Jahr 2019 verursachte Australien, dicht gefolgt von den USA, den Briten sowie Südkorea. Drei weitere europäische Länder schaffen es unter die Top 10, dabei auch Deutschland. China belegt dabei nur den 9. und Indien den 10. Platz.
Das Extremste, was wir herausfanden und vielleicht sogar genauer verfolgen wollen, ist der exportierte Kunststoffabfall aus Deutschland mit dem 1. Platz, dann Japan mit dem 2. Platz, Grossbritannien 3. Platz, die Niederlande 4. Platz und die USA auf dem 5. Platz. Dabei exportierte Deutschland Platz alleine 688'000 Tonnen (!) Müll im Jahr 2023.
Während ausschliesslich wohlhabendere Länder exportieren, sind die Importeure Entwicklungsländer wie die Türkei, Malaysia, Vietnam und Thailand.
Es ist ja alles schön und gut, wenn diese Länder den Abfall auch wirklich aufarbeiten könnten.
Dass aber meistens die passenden Ressourcen für diesen Prozess in den Entwicklungsländern fehlen, ist den meisten Exportländern reichlich egal. Für sie ist das Problem gelöst, wenn der Abfall weg ist, egal ob recycelbar oder umweltfreundlich.
Nicht nur das ist ein gewaltiges Problem.
Neben den offensichtlichen Problemen des Verarbeitens werden jährlich Tonnen illegal in die Entwicklungsländer exportiert und dort entgegen geltenden Gesetzen verrottet und verbrannt. Als wäre das nicht schon genug, wird haufenweise illegaler gemischter Plastikmüll verschickt, der nicht verarbeitet werden kann.
Der einzige langfristige, ökologische Weg, den Plastik zu stoppen, ist die drastische Senkung des Plastikverbrauchs und die korrekte Entsorgung im eigenen Land.
Malaysia hat sogar angefangen, nicht recycelbaren Müll wieder in die entsprechenden Länder zurückzusenden. Dabei weigern sie sich, irgendwelche Kosten dafür zu übernehmen, da es den Exporteuren ihre Schuld ist. Auch strengere Kontrollen werden durchgeführt, um illegale Importe zu verhindern.
Malaysia wird laut der Umweltministerin nicht "die Müllhalde der Welt".
Mit internationalen Übereinkommen versucht man den illegalen Plastikexport zu verbieten. Legal ist es nur, wenn es sich um gefahrenfreie, sortierte Wertstoffe handelt und das Empfängerland diese umweltgerecht weiterverarbeiten oder entsorgen kann.
Vielleicht doch nicht so schlimm, keine Strohhalme, wiederverwendbare Tüten und befestigte Flaschendeckel?
Zerstört und von einem Affen beobachtet, entschlossen wir uns für heute aufzuhören. Der Affe fing bereits in den Säcken zu schnüffeln an und wir wollten verhindern, dass er sich an etwas verletzt.
Der Affe gehört zu der Gattung Makake und ist ein Javaneraffe, welcher sehr eng mit den Menschen zusammenlebt. Sie werden oft für das Kokusnusspflücken ausgenutzt und lernen schnell, wie sie am besten an menschliche Nahrung kommen. Ob Gegenstände klauen, um "Lösegeld" zu bekommen oder durch dreisten Diebstahl. Dadurch gefährden die Tiere vorallem ihre eigene Gesundheit durch die industriellen Nahrungsmittel. Sie verlieren nicht nur ihre natürlichen Instinkte, sondern werden auch krank.
Zurück im Hotel teilten wir den Angestellten mit, dass die Plastiksäcke abholbereit sind. Auch Fischernetze haben wir ordentlich auf einem Haufen platziert.
Sie teilten uns mit, sie holen den Müll direkt hoch, damit dieser entsorgt werden kann. Bei der Frage, ob sie uns preislich für eine Nacht entgegenkommen können, damit wir fertig aufräumen können, verneinten sie. Es wäre ja nur zu einem Teil ihr Strand. Etwas enttäuscht, aber halbwegs auch verständnisvoll suchten wir unser Zimmer auf.
Wie schädlich Pestizide für den Menschen sind, lassen wir jetzt mal im Raum stehen.
Hungrig machten wir uns auf den Weg zum Abendessen. Ein Hotelangestellter teilte uns mit, dass das Abendessen erst um 19:30 Uhr serviert wird, da sie heute noch Pestizide spritzen werden und wir in unseren Zimmern warten müssen.
Da wir nicht so lange warten wollten, durften wir über "Grab" Essen bestellen und sie würden es uns auf das Zimmer bringen.
Für 14.78 Franken bestellten wir zwei "Subway" Sandwiches mit Poulet und vielen anderen feinen Zutaten.
Abends telefonierte Jasmin noch mit ihren Eltern und Tim kümmerte sich um das heutige Video. Für uns beide holte er Abends an der Bar noch eine CocaCola und einen zuckerfreien selbstgemachten Eistee für 1.95 Franken. Er schmeckte völlig in Ordnung.
Um 23:00 Uhr telefonierte Jasmin noch kurz mit ihrer Cousine, um ihr alles Gute zu wünschen. Sie hatte bereits 00:00 Uhr an ihrem Urlaubsort.
Gegen 00:00 Uhr unsere Zeit, gingen wir schlafen.
Einnahmen: 0.00 Fr.
Ausgaben: 16.73 Fr.
- Lebensmittel: 16.73 Fr.
Einnahmen des Monats: 0.00 Fr.
Ausgaben des Monats: 428.31 Fr.
Verkehrsmittel: 106.17 Fr.
Übernachtungen: 241.64 Fr.
Anschaffungen: 0.00 Fr.Leggi altro

















Viaggiatore
Sehr fleissig 👍