• Rainbow Lodge 1/2

    15–16 ago 2024, Malaysia ⋅ ☁️ 30 °C

    Nach dem Frühstück räumten wir erneut zwei Stunden den Strand auf. Die Hotelangestellte nahmen gestern wirklich den grössten Teil des Abfalls mit.

    Da wir leider um 12:00 Uhr ausgecheckt sein mussten, machten wir uns um 11:30 Uhr auf den Rückweg zum Hotel. Es gab kurz eine Dusche und einen Kleiderwechsel.

    In der Lobby gaben wir den Schlüssel ab und machten uns mit dem "Grab" für 4.89 Franken auf den Weg zu einem anderen Hotel auf "Langkawi". Die Fahrt dauerte gute 30 Minuten bis zu der anderen Ortschaft namens "Kampung Lubok Buaya". Die Insel selbst ist 320 Quadratkilometer gross und ist zu zwei Drittel mit einem tropischen Regenwald bedeckt. 

    Die Insel lebt vor allem von Reisanbau im Innern der Insel und dem Tourismus an den Küsten. Auch Programme, um den westlichen Rentner als Dauergast zu gewinnen, werden durchgeführt. Ein Tsunami im Jahr 2004 führte, obwohl es nur einen Todesfall gab, zu einer Stornoquote von 95%. Bis heute sieht man vereinzelt verlassene, schwer beschädigte Hotelanlagen sowie öffentliche unaufgeräumte Strände. 

    Beim Strand aufräumen des ersten Hotels in Malaysia fanden wir im Dickicht mehrere verlassene Hütten, ehemalige Toiletten, die nur noch die Toilettenschüssel hatten und andere Anzeichen für ein Benutzen des Strandes für Tourismus.

    Für das heutige Hotel bezahlten wir 16.81 Franken, mit dem morgigen Frühstück inklusive. 

    Kaum im Hotel angekommen, ging es mit einem "Grab" für 6.84 Franken auf die gegenüberliegende Seite der Insel. 

    Wir hatten um 13:30 Uhr online einen 3-stündigen Ausflug durch den "Kilim Geoforest Park" für 24.07 Franken gebucht. 

    Der "Kilim Geoforest Park" ist ein Mangrovenwaldpark, der aus Kalksteinhöhlen und drei miteinander verbundenen Flussmündungen besteht. 2007 wurde die gesamte Insel sogar als UNESCO Global Geopark ausgezeichnet und ist somit der erste in Südostasien. Er besteht aus drei wesentlichen Teilen: Einer ist der "Kilim", der andere liegt im Osten am Meer und der Dritte im Westen. Dabei verfügen diese Orte über die am besten freigelegte und vollständigste paläozoische Sedimentabfolge in Malaysia.

    Ehrlich gesagt waren wir wegen der Mangroven und den Tieren dort. 

    Um 13:28 Uhr erreichten wir den Ort. Schnell stiegen wir aus und wurden von anderen Ständen an den richtigen Stand geschickt. Dort bekamen wir einen Kleber auf das Tshirt. Da wir noch ein paar Minuten warten mussten, holte Tim sich eine CocaCola für 0.59 Franken in einem kleinen Laden.

    Danach ging es endlich los.

    Wir waren zu acht auf einem Boot und waren, bis auf ein aus Osteuropa stammendes Paar, die einzigen Europäer. In Malaysia sind die meisten Touristen aus Singapur, Indonesien und Thailand. Erst auf Platz 12 kommt ein europäisches Land mit Grossbritannien und als zweites Deutschland mit Platz 16. Neben dem Bereisen des Landes wird der medizinische Tourismus immer beliebter, da das Land ein ausgezeichnetes Gesundheitssystem für Touristen aufgebaut hat. 

    Wir fuhren durch den faszinierenden Mangrovenwald. Die Mangrovenbäume sind vor allem für ihre verzweigten Wurzelsysteme bekannt, die auch ausserhalb des Wassers zu sehen sind. Die Wurzeln, die ausserhalb des Wassers sind, haben ein zusätzliches Belüftungssystem, welches die unterirdischen Wurzeln mit Sauerstoff versorgen. Das trübe Wasser um die Mangroven kann nämlich kein Sauerstoff zur Verfügung stellen, welcher für die Zellatmung wichtig ist. Auch Pflanzen benötigen Sauerstoff, produzieren aber mehr, als sie selbst brauchen.

    Sie sind salztolerante, immergrüne Baum- und Straucharten. Sie kommen an tropischen und subtropischen Küstenlinien in der Nähe des Äquators vor. Eisige Temperaturen können die Mangroven nicht standhalten. Sie leben dort, wo Süss- und Salzwasser aufeinandertreffen. Sie mögen Salzwasser nicht unbedingt, können aber durch das Süsswasser leben und mit dem Salzwasser auskommen. Dadurch können sie in einem für viele Pflanzen unmöglichen Lebensraum gedeihen, ohne grosse Konkurrenten zu haben. 

    Mangroven können enorme Mengen an Kohlenstoff speichern, können ankommende Wellen um 60% reduzieren, können sich zu einem gewissen Grad dem steigenden Meeresspiegel anpassen und sind ein Zuhause von einer Vielzahl von Tieren wie Fischen, Vögeln, Reptilien, Säugetieren und Insekten. Sie sind ein wichtiger Bestandteil für unsere Welt und ein riesiges, versorgendes Ökosystem für Millionen von Menschen.

    Durch Abholzung für Holzkohle und Freilegen von Stränden sind die Mangrovenwälder am Absterben. Ebenso trägt die Verunreinigung durch leckende Motoren und absichtliche Austrocknung der Mangrovengebiete für den Siedlungsausbau dazu bei. Wegen des Meeresanstiegs ziehen sich die Pflanzen ins Landesinnere zurück, wo sie keinen Platz für ihre Ausdehnung bekommen können.

    Als ersten Stopp durften wir "Weissbauchseeadler" und "rotrückenige Seeadler" hoch oben auf den Mangrovenbäumen beobachten. Ersterer ist dank seinem reinweissen Kopf, Hals, Vorderrücken sowie der gesamten Unterseite des Vogels, sprich Unterschenkel und oberen Deckfedern am Schwanzansatz unverwechselbar. Die Schwungfedern sind dagegen schwarz und die nicht aufgezählten Körperteile eine Mischung von grau bis schwarz. Sie bleiben ihr Leben lang mit ihrem Partner zusammen und sehen beide gleich aus. Der einzige Unterschied zwischen den beiden Geschlechtern ist die Grösse des Weibchens. Sie ist bis zu 20 Prozent grösser als das Männchen und kann eine Spannweite von 220 Zentimeter erreichen.

    Der zweite genannte Vogel gehört zu den mittelgrossen Raubvögeln. Die Erwachsenen haben ein rötlich-braunes Körpergefieder. Im Kontrast dazu einen weissen Kopf und eine weisse Brust, welche sie leicht von anderen Raubvögeln unterscheiden lässt. Die Insel "Langkawi" ist sogar nach diesem Vogel benannt.

    Es hätte so schön sein können...

    Der sympathische Guide des Bootes erklärte, die Tiere werden ab und zu von den Menschen gefüttert und wir können das nun mit beobachten. Dabei darf aber nur eines der Boote die Tiere füttern, da es die Tiere ansonsten zu abhängig macht.

    Nach einer wirklich längeren Zeit im Internet kamen wir auf das erwartete Resultat. Die meisten Artikel waren nur englisch und wir möchten auch keine falschen Anschuldigungen machen, da das Internet versucht darüber zu schweigen.

    Der von UNESCO ausgezeichnete Geopark hatte bereits mehrere Verstösse in den letzten Jahren  und erhielt zudem mehrmals "Gelbe Karten" (alle vier Jahre gibt es eine gründliche Untersuchung von der UNESCO). Die "Rote Karte" würde das Wegnehmen des Status als Geoparks und für Malaysia einen enormen Verlust an Tourismus und Anerkennung bedeuten. 

    Zum einen ist das Füttern der Raubvögel ein extremes Eingreifen in die Natur. Meistens werden Hühnerhäute an die Tiere verfüttert, die viel zu fettig und mit Antibiotika und anderen Stoffen versetzt sind. Dadurch werden die Eier zerbrechlicher und weniger Jungtiere schlüpfen. Zum anderen macht es die Tiere fettleibig, da sie nicht mehr auf die Jagd gehen und die Jungtiere erlernen das Jagen erst recht nicht mehr.

    Auch das Entfernen von Fossilien und Pflanzen durch Touristen, viel zu schnelle Boote, keine Überwachung der einzelnen Vorgänge, das fahrlässige Verhalten gegenüber der Natur und den viel zu vielen Touristen an einem einzigen Ort steht stark in der Kritik der UNESCO.

    Wir setzten die Fahrt fort und kamen immer wieder bei wildlebenden Makaken vorbei. Auch hier das gleiche Problem. Ihnen wurden Nüsse und andere Naschereien verfüttert.

    Der allgemeine Gedanke, Wildtiere in der Freiheit streicheln und füttern zu können, sollte endlich aus den Köpfen von Menschen verschwinden. Wildtiere wollen nicht auf irgendeiner Weise Kontakt mit einem Menschen haben. Und wenn wir das nicht bald tolerieren, werden auch die letzten frei lebenden Tiere aussterben.

    Wir versuchten die ganzen schlechten Gedanken aus dem Kopf zu verbannen und die Weiterreise zu geniessen. Die Mangroven waren wie erwartet wunderschön und die Makaken, die um die Wurzeln herumturnten, waren schön zum Anschauen.

    Etwas später blieben wir bei der "Bat Cave" stehen und durften mit einer Taschenlampe durch eine grosse Höhle laufen, um wilde Fledermäuse zu begutachten. Für die Taschenlampe und den Eintritt bezahlten wir 0.98 Franken. Auch hier gibt es bereits tausende Tiere, die wegen des störenden Weisslichts der Taschenlampen weitergezogen sind. Vor allem Blitzlicht und längere Aufenthalte in der Höhle machen die Tiere nervös. 

    Danach ging es weiter durch den Mangrovenwald zu einem schwimmenden Restaurant, in dem man Mittagessen konnte. Manche hatten bereits im Ticket das Essen dabei, wir hatten unsere Kräcker eingepackt. Doch bevor wir zum Mittagessen entlassen wurden, gab es einen Spaziergang durch eine "Fischfarm". Haufenweise Fische schwammen in einem viel zu kleinen Viereck mit einem Netz als Käfig. Es schwammen tote Fische wegen der Überfütterung der Tiere und Plastikmüll in den Becken. Die Tiere sahen bedauerlich aus. Manche machten sich nicht mal mehr die Mühe umher zu schwimmen, sondern blieben an Ort und Stelle. Natürlich durfte man auch hier wilde Rochen füttern, in dem man seine ungewaschene Hand hineinsteckt, um den toten Fisch dem Tier in den Rachen zu stossen.

    Beim Mittagessen machten wir uns sehr viele Gedanken. Wir hatten solche Freude, die Welt mit ihrer besonderen, einzigartigen Natur zu bereisen. Warum konnte man die Tiere nicht einfach in Frieden leben lassen? Auch ohne Tierfütterung und anderen Widrigkeiten kann man einen solch schönen Ort pflegen und schätzen. Menschen, die das nicht verstehen, können ja einfach zu Hause bleiben. Auch in unserem Boot gab es mehrere Personen, die Freude empfanden, die Tiere zu füttern und noch mehr wollten. Noch näher und noch mehr Futter geben. 

    Danach gab es noch eine kleine Fahrt über das offene Meer zu unserem Startpunkt. 

    Ohne die kleinen Zwischenfälle wäre der Ausflug einzigartig schön gewesen. So eine Vielfalt von Lebewesen und Pflanzen zu sehen war einfach atemberaubend und wir waren sehr dankbar dafür, diese Schönheit sehen zu dürfen. 

    Bevor wir das "Grab" zum Hotel nahmen, bestellten wir in einem Restaurant zweimal Reis mit Poulet. Die Mahlzeit kostete uns 3.13 Franken. Da leider unser Internet noch nicht funktionierte, durften wir für die Bestellung des "Grab" den Hotspots einer Angestellten benutzen.

    Das "Grab" fuhr uns für 5.50 Franken wieder zu unserem Hotel zurück. 

    Abends gingen wir noch Zahnbürsten und Zahnpaste für 2.89 Franken kaufen, da wir unsere im letzten Hotel vergessen hatten. Gleich nebenan fanden wir noch ein günstiges Restaurant für das Abendessen. Auf den ersten Schlag sah es sehr heruntergekommen aus und wir machten uns auf den ersten unangenehmen Toilettengang bereit. Wir bestellten "Nasi Goreng", was eigentlich das genau gleiche wie gebratener Reis ist. In Malaysia und gewissen anderen Ländern wird er jedoch so genannt. Wir zahlten für zwei gute Portionen 2.36 Franken.

    Einnahmen: 0.00 Fr.
    Ausgaben: 34.02 Fr.
    - Lebensmittel: 6.08 Fr.
    - Ausflüge: 25.05 Fr.
    - Haushalt: 2.89 Fr.
    Einnahmen des Monats: 0.00 Fr.
    Ausgaben des Monats: 462.33 Fr.
    Verkehrsmittel: 123.40 Fr.
    Übernachtungen: 258.45 Fr.
    Anschaffungen: 0.00 Fr.
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