• Rawene Holiday Park

    Oct 30–31, 2024 in New Zealand ⋅ ☁️ 14 °C

    Nachts wachten wir ein paar Mal wegen dem extrem starken Regen und des vorbeiziehenden Gewitters auf. Wir machten uns kurz Sorgen, da wir direkt unter einem grösseren Baum standen. Als das Gewitter aber leiser wurde, fielen die Augen innerhalb von Sekunden wieder zu.

    Jasmin bereitete das Frühstück zu, währenddessen Tim mit seiner Mutter Esther telefonierte. Sie gab Tim oder indirekt uns beiden einen kleinen Klaps auf den Allerwertesten. Aus dem Tagebuch las man während den Tagen auf "Fidschi" die Demotivation heraus. Es half uns beiden wieder mehr Klarheit zu bekommen und einmal einen Blick aus der Vogelperspektive zu gewinnen. Auch den Tipp, die Dinge nicht immer mit "Prinzip" anzuschauen, legte sie uns ans Herz. Früher oder später würde es uns mehr Schaden als Helfen.

    Am Ende möchten wir nicht zurückschauen und uns daran erinnern, dass wir es nicht genossen haben.

    Mit neuer Kraft und Zuversicht ging es weiter auf das nächste Abenteuer. Obwohl wir als Kinder natürlich nicht gerne eingestehen, dass die Eltern auch mal recht haben, waren wir dankbar dafür. Sie selbst reiste auch einmal eine längere Zeit am Stück und wusste, wie wir uns fühlten.

    Wir folgten weiterhin der Route. Bei der "Doubtless Bay" legten wir einen Stopp ein, um die Bucht zu betrachten. In dem Moment, als wir ausstiegen, fing es an zu regnen. Wir versuchten noch schnell ein Foto zu schiessen, als es anfing, wie in der Nacht aus Kübeln zu regnen. 

    Bei einer Kreuzung verliessen wir den "Twin Coast Discovery Highway", um in den nördlichsten Zipfel der Nordinsel zu gelangen. Wir fuhren nicht ganz bis zum nördlichsten Punkt der Insel, sondern zu den "Giant Sand Dunes". Sie bedecken eine Fläche von etwa zehn Quadratkilometern. Manche dieser Dünen sind bis zu 150 Meter hoch. 

    Der Wind blies uns bereits vor dem Betreten der Dünen um die Ohren. Wir mieteten zwei Sandboards an einem Lastwagenstand direkt bei den Dünen für 15.56 Franken. 

    Mit unseren Wasserschuhen montiert, watschelten wir durch den kleinen Fluss, der die Dünen vom Wald abtrennte. Dann ging es steil die Dünen hoch, mit dem Wind als Feind. Es war anstrengend und der Sand, der einem entgegenflog, schmerzte ein wenig an den ungeschützten Knöcheln. Wir waren mehr als froh, unsere lange Kleidung angezogen zu haben. Auch die Sonnenbrillen halfen gegen den Sand.

    Der Sand hatte teils feuchtere Stellen, welche schöne Muster vorzeigten. Darüber fegte der feinere trockene Sand direkt in unsere Richtung und sah dabei ähnlich wie Nebelschwaden aus. 

    Wir kämpften noch gegen einen kleinen Regenschauer an, welcher die Situation ein wenig erschwerte. 

    Endlich auf einem Hügel angekommen, legten wir uns flach auf die Bretter. Lange blieben wir nicht in dieser Position. Der Wind fegte den Sand am stärksten über die Kuppel der einzelnen Sanddünen. Dort gab es am meisten aufgewirbelten Sand.

    Zuerst hatten beide grösseren Respekt vor dem Herunterfahren. Trotzdem packte uns der Ehrgeiz und gleichzeitig fuhren wir los. Die Beine waren als Bremse gedacht, aber um ehrlich zu sein, hatten wir keine Kontrolle über die Fahrt. Der Hügel war steil genug, aber nicht zu extrem. Es machte einen riesigen Spass, den Hügel hinunterzufahren. Unten bremste uns früher oder später der flache Sand wieder ab. Wir versuchten so gut es ging immer in dieselben Fusstritte zu stehen, um den Weg nicht zu ruinieren. Bei jedem vorhandenen Fusstritt wurde das "Rodeln" holpriger. 

    Mit der Zeit wurden wir mutiger und trauten uns auf das Board zu stehen und zu surfen. Das Blöde dabei war, dass Jasmin zum ersten Mal auf einem Brett stand. Nach mehrmaligen geglückten Abfahrten weiter unten liefen wir weiter hoch. Durch die nicht vorhandene Chance zu bremsen und des immer schneller werdenden Brettes entschied sie sich einfach vom Board zu schmeissen. 

    Eine weniger glanzvolle Leistung. 

    Es gab ein paar blaue Flecken und einen kleinen Schrecken. Um aber die Angst nicht beizubehalten, fuhr sie ein letztes Mal von weiter unten erneut runter. 

    Tim, der auch sein Können beweisen wollte, fiel auch gegen Ende des Hügels vom Board, legte aber eine saubere Landung hin. Er fokussierte sich auf die Knie und Hände zu fallen, anstelle auf den Kopf. Hatte natürlich schon einen grossen Vorteil mit seinem Können, auf einem Snowboard zu stehen. 

    Mit dem Wind im Rücken versuchten wir wieder zurück zum Ausgang zu surfen. Dieses Mal aber auf dem Bauch. Die Steigung war dafür aber zu gering. Somit arbeiteten wir mit den Füssen und Händen, um von Ort und Stelle zu kommen. Die Abfahrt runter zum Fluss war am Ende noch einmal ein Highlight. Beide schafften es kurz bevor es richtig nass wurde zu bremsen.

    Bevor wir den Zipfel verliessen, legten wir eine Pause beim "Ninety Mile Beach" ein. Wie der Name bereits sagt, ist es ein extrem langer Strand. Aber die Grössenangabe stimmt nicht mit der Realität überein. Er ist nämlich nur 55 Meilen oder 89 Kilometer lang. 

    Wir rannten einmal so weit wie möglich nach vorne zum Meer und dann direkt wieder zum Auto. Der Wind machte es einem einfach zu schwierig, den Strand zu geniessen. 

    Nach einem kurzen Steckenbleiben im Sand kamen wir mit der Hilfe einer netten Dame aus dem Sandparkplatz heraus. Wir fuhren über einen Kieselweg zurück auf die Hauptstrasse. 

    Kurze Zeit später befanden wir uns wieder auf dem "Twin Coast Discovery Highway". 

    Es gab noch einen Anhalter bei "Pak'nSave" für den Einkauf des Abendessens. Für 26.98 Franken gab es Mozzarellakugeln, Wasser, Tomaten, weiteres Gemüse, Bagel, Vollkorntoastbrot, Balsamico und Essig. Mozzarella ist hier eine teure und seltene Angelegenheit. Sie hatten gelbe Blöcke, Reibkäse, ganz kleine Mozzarellakugeln oder eine kleine superteure alleine verpackt. Die grossen weissen, weichen kennen sie hier nicht so wirklich. Zumindest nicht in diesem Laden. Eine nette Angestellte zeigte mit sehr viel Freude ihr Mozzarella-Angebot und wünschte uns noch eine ganz tolle Zeit.

    Auch ein weiteres Abtrocknungstuch für 3.78 Franken gab es dazu. Die letzten gekauften trockneten nicht ab und fusselten vor sich hin.

    Durch die schöne und wechselhafte Natur von Neuseeland ging die Fahrt weiter. Immer wieder waren wir beeindruckt von der Vielseitigkeit dieses Landes. 

    Um Tank und Zeit zu sparen, fuhren wir mit der "Hokianga Vehicle Ferry" für 11.50 Franken über eine extrem tiefe aber schmale Bucht. 

    Auf dem "Rawene Holiday Park" verbrachten wir die heutige Nacht. Von hier aus hatten wir einen malerischen Ausblick auf die Bucht mit einem perfekten Sonnenuntergang. Die Nacht kostete uns 19.31 Franken. 

    Beide gingen heiss duschen, um den gesamten Sand abzuwaschen. Die Kleidung flog direkt in den Wäschesack.

    Ein Mozzarella-Tomatensalat mit belegten Bagels mit Guacamole, Feta und einem Spiegelei gab es zum Abendessen. Bereits nach den beiden gegessenen Bagels waren wir satt und sparten den Salat für morgen auf. 

    Mehr passierte nicht mehr. Das Video schneiden wurde auf morgen früh verschoben und das Telefonat mit Jasmins Eltern auf morgen Abend.

    Das Boarden und die Sandwanderung waren anstrengender als anfangs gedacht.

    Einnahmen: 0.00 Fr.
    Ausgaben: 49.32 Fr.
    - Haushalt: 3.78 Fr.
    - Lebensmittel: 26.98 Fr.
    - Ausflüge: 15.56 Fr.
    Einnahmen des Monats: 75.00 Fr.
    Ausgaben des Monats: 1’807.84 Fr.
    Verkehrsmittel: 4’394.40 Fr.
    Tank: 104.89 Fr.
    Übernachtungen: 1’809.33 Fr.
    Anschaffungen: 89.77 Fr.
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