• YHA Waitomo Juno Hall

    Nov 3–4, 2024 in New Zealand ⋅ ☁️ 16 °C

    Die Reise ging weiter.

    Frisch und munter fuhren wir zu unseren nächsten Zielen. 

    Wir hatten heute ein längeres Stück zum Fahren, bevor wir am ersten Highlight ankamen. Unterwegs wurde noch bei einer günstigen Tankstelle für 37.08 Franken vollgetankt.

    Der Weg führte uns wieder einmal durch einzigartige und abwechslungsreiche Landschaften. Die Strassen blieben sehr kurvig. Wir hofften, dass unser Klapfi 3.0 und seine Bremsen den ganzen Spass mit uns zu Ende bringt. 

    Der erste Stopp kurz vor Mittag war der "Bridal Veil Falls". Dieser ist 55 Meter hoch und hat im Laufe der Zeit eine Art Pool am Fusse des Wasserfalls verursacht. Schwimmen dürfen wir leider trotzdem nicht, da die Qualität des Wassers nicht gut genug ist. 

    Über eine Treppe, die am Wasserfall entlang führte, gelangten wir auf verschiedene Ebenen, um ihn von jedem Winkel sehen zu können. 

    Der Wasserfall sah, wie wir es auch nicht anders von Neuseeland erwartet hätten, wunderschön aus. Er stürzte aus einem selbst gegrabenen Loch in die Tiefe. Der Felsen um den Wasserfall war übersät mit Pflanzen und hatte nur eine einzige Ausbuchtung durch die Stärke des Wassers geformt. Überall, wo das Auge hinreichte, war es grün und der blaue Himmel gesellte sich auch noch dazu. Die palmen- oder farnartigen Bäume machten das Bild umso perfekter. 

    Wie immer eine starke tropische Prägung.

    Beim Auto wurde noch ein Sandwich verdrückt, bevor wir weiter in den Süden fuhren. 

    Unterwegs veränderte sich die Landschaft immer mehr in eine hügelige Umgebung. Das schöne Grün wurde aber stets beibehalten. An manchen Orten sahen wir die extra gepflanzten Bäume, die eines Tages gefällt werden. Manche wurden es bereits und man sah nur noch die Überreste.

    Die Strassen waren noch weniger befahren als bisher. Wir wussten auch nicht, dass es möglich sei. Leider gab es dadurch auch mehr tote Tiere auf der Strasse. 

    Ob absichtlich oder nicht, ist schwer zu sagen. Die vom Ausland mit eingeschleppten Tiere wie Opossums, Ratten und viele weitere Säugetiere gelten hier in Neuseeland als Plage. Bevor der Mensch auf die Idee kam, reisen zu gehen, lebten keine Säugetiere auf den beiden Inseln. Dadurch entwickelte sich eine grosse Vogel- und Pflanzenvielfalt. Die Säugetiere wurden dadurch zum Feind dieser beiden, selber haben sie aber so gut wie keine Feinde. Neuseeland setzt sehr viel daran, wie Giftköder und Fallen, diese Tiere wieder auszurotten. 

    Ob das moralisch richtig ist, ein Tier für den Fehler eines Menschen zu bestrafen, lassen wir jetzt einmal offen.

    Kurz vor dem Erreichen des letzten Punktes auf unserer Liste entdeckten wir einen Laden, der frisch gemachtes Eis anbot. Angelockt von diesem interessanten Angebot parkten wir und besuchten den Laden. Tatsächlich mischten sie frisch geschnittene Früchte mit Vanilleeis. Tim nahm sich eine Ananasglace und Jasmin eine Erdbeereis. Zum Trinken nahm Tim noch einen Eistee. Insgesamt zahlten wir 10.48 Franken. Lustigerweise war die Angestellte eine Deutsche, die fünf Monate hier in Neuseeland arbeitet. 

    Ein wirklich entspannter Job, um ein solch schönes Land zu bereisen.

    Das Highlight des heutigen Tages waren die "Waitomo Caves". Wie es sich für eine der grössten Touristenattraktionen gehört, kostete sie auch dementsprechend viel. Es gab das Angebot von vier verschiedenen Höhlen. Wir selber entschieden uns für die Bekannteste, die "Waitomo Glowworm Caves". 

    Sie ist bekannt für ihre Bewohner, den "Langhornmücken", auf Englisch: Glowworm, sprich die Art "Arachnocampa luminosa", die ausschliesslich in Neuseeland vorkommen. Sie leben in Höhlen oder an geschützten Ufern im einheimischen Busch. An diesen Orten ist die Luftfeuchtigkeit besonders hoch, da sie die Feuchtigkeit brauchen, um ihre Beute zu fangen. Nach dem zwanzig tägigen Schlüpfen sind sie die längste Zeit ihres Lebens, circa sechs bis zwölf Monate, eine Larve. Währenddessen spinnt ein Nest aus Seide an der Decke der Höhle. Dabei lässt sie jeweils bis zu 40 Zentimeter lange Fäden herunterhängen und platziert entlang dieser immer wieder ein klebriges Tröpfchen.

    Die darauffolgenden ein bis zwei Wochen verpuppt sie sich und lässt sich selber an einem Seidenfaden herunterhängen. Dabei leuchten sie gelegentlich und kurz vor dem Schlüpfen verstärkt sich das Leuchten der Weibchen für die bald bevorstehende Fortpflanzung.

    Nachdem sie Monate lang leuchtende Larven waren, entwickeln sie sich zu schlecht fliegenden Mücken, die innerhalb 76 bis 96 Stunden, nach dem Legen von ungefähr 100 Eiern, sterben.

    Vor dem Eingang zahlten wir 83.70 Franken für zwei Personen. 

    Leider war es verboten in der Höhle zu filmen, zumindest am Anfang. Da wir genau wussten, woran das lag, stellten wir die Kamera in der Hosentasche bereits an und liessen sie permanent laufen. 

    Zuerst ging es zu Fuss mit einem Tourguide in die Höhle. So gut wie in der Dunkelheit machten wir gemeinsam einen Spaziergang durch die Kalksteinhöhlen, die sich in den letzten 300 Millionen Jahren durch geologische und vulkanische Aktivitäten gebildet hatten. 

    In den Höhlen findet man viele versteinerte Muscheln, Fischskelette und Korallen. Vor circa 30 Millionen stand nämlich die ganze Höhle unter Wasser. Durch Erdbewegungen bog sich der Kalkstein und hob sich über den Meeresboden. In dem Moment, als der Stein mit der Luft agierte, trennte er sich und bildete Risse. Dadurch wurde es dem Wasser ermöglicht, hindurch zu fliessen und über Millionen Jahre diese Höhlen zu formen.

    Die Höhlen alleine waren faszinierend. Es war immer wieder erstaunlich, was alles ohne menschlichen Einfluss passiert und sich formen kann.  Wir sahen auch die typischen Formationen wie "Stalaktiten" und "Stalagmiten" und fühlten uns wie damals in Europa. Es wurden uns verschiedene Interpretationen in den Steinwänden gezeigt und einmal wurde das gesamte Licht ausgeschalten. Es war stockdunkel und leicht feucht sowie kühl. Ein paar einzelne Glühwürmchen konnten wir bereits an der Decke kleben sehen. Mit einem roten Licht zeigte uns der Tourguide die Seidenfäden der Tiere.

    So nahe waren wir noch nie an Glühwürmchen.

    Nach den ersten 30 Minuten der Führung wurden wir im Dunkeln auf einem Boot platziert. Von dort aus fuhren wir auf einem unterirdischen See mehrmals im Kreis. Dabei gab es einen ganz besonderen und für immer in Erinnerung bleibenden Moment. Die komplette Decke oberhalb unserer Köpfe war mit hunderten, sogar tausenden Glühwürmchen bedeckt. Wir hatten unseren eigenen wunderschön strahlenden Sternenhimmel in einer Höhle. Anstelle der typisch weissen Sterne gab es hier blaue bis türkisgrüne. 

    Ein einmaliges und verzauberndes Erlebnis.

    Die Bootsfahrt ging immer näher an den Ausgang der Höhle. Dort durften wir dann auch ein paar Fotos von den bunten Lichtern an der Decke machen, natürlich ohne Blitz. Wie erwartet schafften es mehrere Personen nicht, ihren Blitz auszuschalten. Der Tourguide sprach wie auf Tonband immer wieder die gleichen Worte. Nun wurde unsere Vermutung bestätigt. Für manche war es einfach zu schwierig, die Regeln einzuhalten. Die Tiere mögen als nachtaktive Insekten kein Licht und zum anderen führt es zu Verwirrung und Irritierungen, die die Suche nach den glühenden Weiblichen erschwert.

    Draussen kauften wir ein Foto für 13.25 Franken als Erinnerung für die Zukunft.

    Zufrieden mit unseren heutigen Highlights fuhren wir zu einem nicht allzu entfernten Campingplatz namens "YHA Waitomo Juno Hall". Wir zahlten 19.08 Franken und fanden endlich heraus, was das Problem mit "Revolut" war. Wir mussten die Karte als Kreditkarte angeben, damit gewisse neuseeländische Geräte sauber abrechnen können.

    Auf dem Campingplatz gab es noch ein paar tierische Mitbewohner. Es gab drei Wochen alte Schafsdrillinge, drei sieben Wochen alte Schafe, normale Schafe, Schweine, Ziegen, ein Reh und Pferde. Sie haben eine ganze Schaffarm, nicht allzu weit entfernt. 

    Unser Stellplatz war direkt neben den Drillingen. 

    Da wir heute keinen anständigen Lebensmittelladen fanden, gab es heute für Tim zum Abendessen Ramen und Jasmin bekam zwei Spiegeleier mit Toastbrot. 

    Um 19:00 Uhr durften wir noch mit den anderen Gästen bei der Fütterung der sechs kleinen Schafe mithelfen. Alle sechs klagten seit mindestens einer Stunde über ihr knappes Verhungern. 

    Wir fingen zuerst bei den siebenwöchigen Schafen an und Jasmin durfte einem der drei die Flasche hinhalten. Weniger aggressiv als die beiden anderen saugte er die Flasche in Rekordzeit aus. In diesem Alter haben die Kleinen bereits Zähne. Sie mussten sich also beeilen beim Saugen bei der Mutter, bevor diese keine Lust mehr auf die Schmerzen hat.

    Tim durfte eines der Kleineren auf den Arm nehmen und von dort aus den Schoppen geben. Die Mutter der Drillinge ist leider während der Geburt gestorben.

    Beide hatten ein Strahlen über beide Ohren und waren extrem dankbar, dieses Ereignis miterleben zu dürfen. 

    Der Besitzer oder Angestellte erzählte uns jede Menge über die Tiere auf seinem Hof. Vor allem dass Schafe hier auf Neuseeland keinen grossen Wert haben. Eines konnte er knapp für 50 Franken Profit verkaufen, während er ein Reh für 250 Franken Profit verkaufen konnte.

    Nach der Fütterung wurde das Mähen leiser und die Kleinen machten es sich gemütlich für die Nacht.

    Wir beide machten es ihnen nach und machten uns für das Bett bereit. Ein paar Erledigungen später fielen auch uns die Augen zu. 

    Einnahmen: 0.00 Fr.
    Ausgaben: 107.43 Fr.
    - Lebensmittel: 10.48 Fr.
    - Ausflüge: 96.95 Fr.
    Einnahmen des Monats: 25.93 Fr.
    Ausgaben des Monats: 154.78 Fr.
    Verkehrsmittel: 0.00 Fr.
    Tank: 37.08 Fr.
    Übernachtungen: 155.98 Fr.
    Anschaffungen: 0.00 Fr.
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