Partridge Place 1/2
31 Mac–1 Apr, Afrika Selatan ⋅ ☁️ 23 °C
Zum Abendessen wurde uns leckeres Hähnchen mit Reis und Kartoffeln serviert. Dazu gab es ein exzellentes Dessert sowie einen Salat.
Danach schauten wir zwei Filme und machten es uns so gemütlich wie möglich auf den drei Sitzen. Dazu verputzten wir unsere Chips.
Die Nacht war alles andere als angenehm. Zuerst hatte das Flugzeug eine normale Temperatur, wurde aber wenig später wieder auf Minusgrade heruntergekühlt. Dazu gab es leider nur eine Decke ohne Kopfkissen für die Nacht. So oder so konnten beide keinen guten Schlaf finden.
Der schlimme Nachtbus wurde mit einem noch schlimmeren Nachtflug getauscht.
Gegen 06:00 Uhr morgens wurden wir von der Flugbegleiterin geweckt. Das Frühstück mit Schinken, Käse und Fruchtsalat wurde serviert. Das einzig wirklich Leckere war bedauerlicherweise nur das Croissant und der Muffin.
Am "Aeroporto Internacional Quatro de Fevereiro" in "Angola" mussten wir auf unseren nächsten Flug umsteigen.
"Angola" auf Portugiesisch oder auch "Ngola" in den eigentlichen Landessprachen auf "Kimbundu", "Umbundu" und "Kikongo" liegt im Südwesten von Afrika. Der Nationalfeiertag am 11. November ist auch der Jahrestag der Unabhängigkeit seit dem Jahr 1975. "Cabinda", eine Exklave Angolas, liegt zwischen der "Demokratischen Republik Kongo" und der "Republik Kongo" am Atlantik. "Angolaner" sind dabei "Bantus", was ein Sammelbegriff für über 400 verschiedene Ethnien in Zentral-, Ost- und Südafrika ist, die "Bantu"-Sprachen sprechen. Sie gehören dabei vor allem drei Ethnien mit mehr als einem Drittel "Ovimbundu", einem knappen Viertel "Ambundu" und einer Minderheit aus den "Bankongo" an. Dazu kommen jede Menge kleinere Volksgruppen.
Dabei sind nur 2% der Bevölkerung "Mestiços", sprich eine Mischung aus Afrikanern und Europäern.
Trotz der erlangten Unabhängigkeit Portugals beherrscht eine Partei namens "MPLA" das Land. Sie sind autoritär, korrupt und verletzten jegliche Menschenrechtsgesetze.
Der Flughafen war um einiges grösser als wir erwartet hatten. Von "Qatar Airways" bis "Lufthansa" fanden wir alles vor. Zudem standen mehrere riesige Maschinen der Fluggesellschaft "TAAG" am Flughafen. Bisher hatte keiner von uns beiden jemals von diesem Flughafen hier in "Luanda" gehört.
"Luanda", die Hauptstadt des Landes, hat neun Millionen Einwohner. Diese Zahl bezieht sich aber nur auf die offiziellen Grenzen. In den letzten Jahren ist die Stadt erheblich gewachsen und absorbierte bereits ausserhalb der Stadt bestehende Siedlungskerne. Sie ist dabei sogar die drittgrösste portugiesischsprachige Stadt der Welt und gehört zu Afrikas grössten Städten.
Die Stadt lebt vor allem vom Export von Rohöl, Diamanten, Eisenerz, Kaffee und Fischprodukte. Zusätzlich produziert seit 2007 der chinesische Automobilhersteller "Zhongji Company" die Marke "Nissan" und exportiert diese in viele afrikanische Länder.
"Luanda" ist allerdings weitgehend von einer Schattenwirtschaft beherrscht. Schattenwirtschaft ist ein Oberbegriff für alle ökonomischen Aktivitäten aus denen legal oder illegales Einkommen erzielt, jedoch die staatliche Marktregulierung, Besteuerung und statistische Erfassung vermieden wird.
Ebenfalls erwähnenswert ist, dass Luanda die teuerste Stadt für Einheimische auf der ganzen Welt ist. Tatsächlich vor Genf oder Shanghai.
Am Flughafen holten wir uns während der Wartezeit ein kleines Souvenir für 2.43 Franken, etwas Bargeld und ein lokales Bier namens "Cuca" für 1.44 Franken.
Mit der gleichen Fluggesellschaft "TAAG" flogen wir zu unserem letzten Ziel auf dieser Reise.
In die "Republik Südafrika".
Eigentlich wollten wir ein anderes, authentischeres Land besuchen, jedoch war unser Vorhaben hier in dieser Jahreszeit auf wenige Länder beschränkt.
Der Staat ist der am weitesten entwickelte Wirtschaftsraum des afrikanischen Kontinents. Das Land hat 62 Millionen Einwohner und wird auch als Regenbogennation bezeichnet. Trotz dieses Namens haben seine vielen verschiedenen Bevölkerungsgruppen bis heute immer wieder Konflikte untereinander. Die Wahlen 1994 brachten erstmals gleiches Wahlrecht für alle Bürger und veränderten das politische Leben im Land grundlegend.
Freie und gemeine Wahlen werden allerdings nur unter der Bevorzugung der hellhäutigen Bevölkerung geführt.
80% der Bevölkerung sind jedoch dunkelhäutige, mit vielen unterschiedlichen Gruppen wie die "Zulus" oder "Xhosa". Der Anteil der europastämmigen Gruppe beträgt 9%.
Das Land hat seit dem Ende der Apartheid elf amtliche Landessprachen. Dabei wird Englisch sowie "Afrikaans" vor allem von den Hellhäutigen als Muttersprache gesprochen. Die dunkelhäutigen bevorzugen "isiZulu", "Siswati", "Süd-Ndebele", "Sesotho", "Nord-Sotho", "Xitsonga", "Setswana", "Tshivenda" und "isiXhosa". Dabei sprechen 22.3% "isiZulu" und nehmen in der gleichen Reihenfolge bis auf 2% ab.
Die grössten Beiträger zum BIP des Landes sind 66% Dienstleistungen und 31% Industrie. Südafrika hat ein gut entwickeltes Finanz- und Rechtssystem und eine allgemein gut ausgebaute Infrastruktur. Dazu kommt Bergbau und mit einem sehr geringen Anteil die Landwirtschaft.
Das Flugzeug war um einiges kleiner als das davor, jedoch bekamen wir erneut eine Dreierreihe für uns alleine. Wir konnten etwas die Augen schliessen und bekamen sogar ein weiteres Frühstück serviert.
Es gab stark gesalzenes Rührei, Spinat und Speck mit Brötchen.
Endlich landeten wir am "OR Tambo International Airport" in "Johannesburg".
"Johannesburg" ist die Hauptstadt der Provinz "Gauteng" in Südafrika. Sie hat 4.8 Millionen Einwohner und ist eine der grössten Metropolregionen des südlichen Afrikas. Die Stadt gehört zu den zehn grössten Städten Afrikas und ist eine der grössten Städte der Welt, die weder am Meer noch an einem bedeutenden Fluss oder Gewässer liegt.
Das Klima ist ein subtropisches Höhenklima und dabei oft sonnig und trocken. In den Sommermonaten von Oktober bis April gibt es jedoch oft Gewitter oder Regenschauer am späten Nachmittag. Die Temperaturen liegen dabei durchschnittlich bei 26 Grad. Im Winter liegen sie tagsüber bei zehn bis zwölf Grad und nachts können sie deutlich unter den Gefrierpunkt fallen.
Die Region um "Johannesburg" wurde bereits vor Millionen von Jahren von Primaten bewohnt. Ob es sich dabei um Vorfahren der Menschen handelte, wurde bis heute nicht herausgefunden.
Später wurde das Land von den "San", einem Nomadenvolk besiedelt. Diese lebten bis etwa ins 11. Jahrhundert nach Christus in der Region von "Johannesburg" bis sie von den "Bantu" vertrieben wurden.
Nachdem 1880 bereits von Goldgräbern Gold gefunden wurde, fanden sie 1886 weitere Vorkommen im "Witwatersrand", diese Bergkette erwies sich später als eine der grössten Goldlagerstätten der Welt.
Am 4. Oktober 1886 wurde die Stadt als Goldgräber-Siedlung und Zeltstadt gegründet. Mit der Entdeckung des Goldes wie auch "Konglomeratlagen", ein Sedimentgestein, wanderten tausende Arbeiter und Glücksritter aus dem Vereinigten Königreich und anderen Ländern ein. Innerhalb von zehn Jahren wuchs die Stadt auf über 100'000 Einwohner. Durch den extrem hohen ökonomischen Wert des Landes kam es zu einem Krieg mit den "Afrikaaner", europäischstämmige Einwohner Südafrikas, die bereits im 19. Jahrhundert die Herrschaft über die Region hatten. Sie verloren den Krieg gegen die Briten.
1910 rief die Briten die "Südafrikanische Union" aus und der Weg zum Bergbau wurde geebnet.
Dabei entwickelte sich bereits eine starke Rassentrennung im Land durch die Regierung. Die verschiedenen Rassen wurden gezwungen mit gleichhäutigen in voneinander getrennten Gebieten zu leben. Diese wurden oft willkürlich festgelegt und die ersten riesigen Barackensiedlungen entstanden. Die sogenannten "Townships" mit dem berühmtesten namens "Soweto".
Dort lebte auch "Nelson Mandela" viele Jahre lang.
Zudem wurden den Dunkelhäutigen verboten, qualifizierte Arbeiten anzunehmen und sie mussten als Wanderarbeiter in den Goldminen arbeiten.
1976 brachen grosse und blutige Unruhen in der Stadt, wie in "Soweto" aus. Der Schüler-sowie Studentenrat organisierte Demonstrationen gegen die geplante Einführung von "Afrikaans", die als die Sprache der Unterdrückten galt. Sie wollten die gleichberechtigte englische Sprache im Unterricht haben. Im selben Jahr schossen Polizisten immer wieder auf die Demonstrationen der Schüler und töteten dabei 550 Jugendliche, die gegen das Apartheid-Regime protestierten.
Anfang der 1990er Jahre wurde die Apartheid sowie die geltenden diskriminierenden Rassengesetze abgeschafft. Die "Townships" wurden in die Stadt integriert und viele Stadtteile durchmischten sich.
Trotzdem geht es einem Grossteil der Bewohner, vor allem in den "Townships" nicht gut. Dies führt zu einer erhöhten Kriminalität in der Stadt. Bereits viele Hotels sowie Bürogebäude stehen leer, da die Hellhäutigen in andere Teile des Landes flüchteten. Sie werden von nun an von Obdachlosen als neues Zuhause genutzt. Dazu funktionieren die meisten Strassenbeleuchtungen nicht und auch der Schienennahverkehr ist oft nicht im Betrieb, aufgrund von Materialdiebstählen.
Zu der Kriminalität hat die Stadt auch starke Umweltprobleme. Durch den 130 Jahre langen anhaltenden und extensiven Goldbergbau hat die Stadt zahlreiche und dauerhafte Folgewirkungen. Nach dem Verlassen der komplett ausgeraubten Minen wurden die hinterlassenen Räume zu einem Ort vieler verschiedener chemischer Prozesse.
Schwefelsäure, Uran, Eisen und weitere schädliche Stoffe bildeten sich und flossen ins Grundwasser. Das Land musste im Jahr 2011 60 Millionen Franken in die Wasseraufbereitung aufgrund der Bergbauschäden investieren.
Wäre das nicht die Aufgabe der damals profitierenden Länder?
Nach längerer Suche nach dem "Uber" Abholort begleitete uns ein freundlicher Fensterreiniger zum Stockwerk mit der von "Uber" gemieteten Parkebene. Dankend stiegen wir in unser 5.05 Franken kostendes "Uber".
Unterwegs sahen wir wenig von der Stadt "Johannesburg". Zum einen waren wir endlos erschöpft und zum anderen gab es auch nicht wirklich viel zu sehen.
Bei unserer Unterkunft "Partridge Place" angekommen, bestand unser "Uber"-Fahrer darauf, mit uns zu warten, bis das mit Elektrozäunen umgebene Tor aufmachte. Ihm war das Risiko zu hoch, uns hier draussen alleine stehenzulassen.
Als das Tor aufging, fuhr er uns direkt vor die Haustür. Dankend winkten wir ihm zum Abschluss.
Eine nette Dame zeigte uns unser Apartment für die nächsten Tage. Die nächsten zwei Nächte kosteten uns 48.50 Franken. Es war sehr gemütlich und gross, perfekt für einen Aufenthalt, um den Jetlag loszukriegen. Ein Wohnzimmer, eine Küche, ein Schlafzimmer wie ein Badezimmer gab es zum Bestaunen.
Nach vier Monaten durften wir auch wieder das Toilettenpapier in der Toilette entsorgen.
Trotz der Absicherung der netten Dame, dass wir auch zu Fuss zum Einkaufen gehen können, bestellten wir für den 20-minütigen Weg ein "Uber" für 2.25 Franken.
In der "Festival Mall" machten wir im "Checkers Hyper Kempton Park" Supermarkt einen grösseren Einkauf.
Der Supermarkt war gigantisch gross. Jedes einzelne Produkt, sogar internationale Produkte, welches man sich annähernd wünschen könnte, standen in den Regalen. Es gab nichts, was einem fehlen konnte. Auch Original Schweizer Käse fanden wir vor.
Zusätzlich gab es die Option, für 0.05 Franken pro Liter Wasser in einer mitgebrachten Wasserflasche oder Kanister abzufüllen. Damit wollen sie den Plastikkonsum reduzieren.
Am Ende kostete der Einkauf mit den Lebensmitteln 48.50 Franken und die zusätzlichen Hygieneartikel 5.77 Franken.
Mit dem "Uber" fuhren wir in der Dunkelheit ohne Strassenlampen für 2.90 Franken zurück zu unserer Unterkunft. Zu unserer Verwunderung sahen wir auch keinen Gehweg der Strasse entlang, die meisten liefen auf der Strasse oder auf dem Rasen vor den Häusern.
Zurück gab es je einen Fertigsalat mit einem halben Sandwich. Tim nahm einen Wurst-Käse-Nudelsalat und Jasmin einen asiatischen Salat.
Zum Essen schauten wir eine Tierdokumentation, bevor wir für einen tiefen und langen Schlaf ins Bett fielen.
Einnahmen: 0.00 Fr.
Ausgaben: 48.20 Fr.
- Lebensmittel: 40.99 Fr.
- Haushalt: 5.77 Fr.
Einnahmen des Monats: 197.00 Fr.
Ausgaben des Monats: 1’648.41 Fr.
Verkehrsmittel: 1’718.35 Fr.
Übernachtungen: 601.25 Fr.
Anschaffungen: 18.01 Fr.
Totalausgaben März 2025: 3’986.02 Fr.Baca lagi














