• Entdeckungen im Nebel

    2024年8月8日, アイルランド ⋅ ☁️ 16 °C

    Ehrlich gesagt geht das Stimmungsbarometer ziemlich runter, als wir heute Morgen aus dem Fenster schauen: Nieselregen und Nebel, keine guten Bedingungen, um den Ring of Beara zu fahren.... Wir machen uns dennoch auf den Weg, wollen sehen, was möglich ist. Zunächst sehen wir von der Landschaft kaum etwas, Die Berge sind im Nebel verschwunden, die Küstenlinie können wir nur erahnen. Die Straße ist schmal und windet sich an den Bergen entlang. Als es noch höher hinauf geht, wendet Andreas in einer Hofeinfahrt. Bei diesem Nebel ist uns das Fahren mit kaum Sicht und unübersichtlichen, schmalen Straßen zu gefährlich. Wir fahren stattdessen in Richtung Allihies, immer am Meer entlang, die Sicht wird etwas besser und wir halten am Allihies Beach, einem wilden, scheinbar einsamen Strand. Das ist das Witzige hier in Irland: Man hält, scheinbar ist man der einzige Mensch in der Landschaft und was steht am Zugang zum Strand? Ein kleiner Foodtruck mit gutem, heißen Kaffee und Tee, sowie leckeren Sandwiches. Ganz oft haben wir das schon so erlebt. Ich kann nicht widerstehen und kaufe mir einen Latte und ein Crab Roll, ein lecker mit selbst gemachtem Krabbensalat gefülltes Hotdog- Brötchen. Das genieße ich mit Blick auf die wilde Bucht. Dabei kommen wir mit dem jungen Paar ins Gespräch, das den Foodtruck betreibt. Er erzählt, dass er ein Jahr in Bonn studiert hat und ist gleich mit Andreas um Austausch, der dort auch studiert hat. Die Welt ist mal wieder ein Dorf.... Wir gehen am Strand spazieren und fotografieren, es regnet gerade mal nicht.
    Danach fahren wir ins Dorf, wo es ein kleines Museum zum Kupferbergbau gibt, der in dieser Gegend im 19. jahrhundert Fuß fasste. Es gibt aber auch schon Zeugnisse aus der Bronzezeit, die zeigen, dass die Menschen oberflächennah Kupfer abgebaut haben. Die Fotos im Museum erinnern mich an Bilder vom frühen Bergbau im Ruhrgebiet. Die Arbeit fand unter gefährlichen Bedingungen statt, viele Menschen kamen dabei ums Leben und auch Frauen und Kinder mussten mitarbeiten. Der Kupferabbau wurde aber schon bald wieder eingestellt, weil die Vorkommen nicht so ertragreich waren wie vermutet. Bergbaufachleute aus Cornwall halfen beim Aufbau, später wanderten Iren aus dieser Gegend unter anderen nach Illinois in den USA aus, und arbeiteten dort im Bergbau. In den 50er Jahren des 20. jh wurde nochmal ein Versuch gestartet, den Kupferabbau wieder anzukurbeln. Dieser Versuch fand aber 1962 endgültig ein Ende.
    Das Museum ist in.einer ehemaligen Kirche untergebracht und beherbergt auch ein kleines Cafe, das von vier warmherzigen Frauen betrieben wird. Dem selbst gebackenen Kuchen können wir nicht widerstehen. Wenn es draußen usselig ist, muss man es sich schön machen...
    Auf der Rückfahrt sehen wir mit hohen Zäunen umgebene Einstiege zu Stollen. Der Nebel lichtet sich ein wenig und wir halten an, um auf eine Felsnase zu klettern. Die Heide blüht, die Maccia auch und eine Spinne hat ein Netz gespannt, in dem die Wassertropfen wie Edelsteine funkeln....
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