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  • Day 115

    Abel-Tasman-Nationalpark

    February 13, 2017 in New Zealand ⋅ 🌧 13 °C

    Wir standen heute früh auf, da wir um 7 Uhr morgens bereits vom Bus abgeholt wurden. Die Busfahrt dauerte knapp eine Stunde. Leider herrschte Dauerregen und Laura und ich waren nicht gerade motiviert, den 12km langen Track durch den Nationalpark im Regen zu gehen 🙈
    Der Busfahrer setzte uns dann vor der Boatcompany ab, wo wir auch unsere Backpacks den Tag über stehen lassen durften 😊
    Mit einem Boot auf Rädern fuhren wir zunächst an den Strand und fuhren dann ins Wasser.
    Die Wasserfarbe war selbst beim schlechten Wetter beeindruckend. Das Wasser leuchtete Eisblau und die Strände waren goldbraun. Laura, die vor 5 Jahren bereits im Abel-Tasman-Nationalpark war, war leider nicht so beeindruckt...
    Die Bootsfahrt war sehr wild und nass, da es immer noch regnete. Zwischendurch hielten wir und entdeckten einige Robben auf den Inseln 😍 ich fand es trotz des Regens sehr beeindruckend.
    Als wir am Ufer ankamen hörte es auf zu regnen und die Sonne kämpfte sich durch. Wir begannen den 12km lange Track, der durch den Nationalpark führte, zurück zu dem Ort, wo wir unsere Bootsfahrt gestartet haben.
    Nach den ersten Kilometer, die es erstmal bergauf ging, kam die Sonne heraus und ließ die Wolken verschwinden. Die Wasserfarbe sah durch die Reflektion des blauen Himmels sogar noch schöner aus 😊 wir hatten von dem Berg aus einen herrlichen Ausblick und es wurden zunehmend wärmer. Wir hatten echt so ein Glück mit dem Wetter 🌞👌
    Der Track war jedoch nicht sehr abwechslungsreich. Wir gingen überwiegend auf gerader Strecke im Schatten durch den Regenwald. Ab und zu hatten wir einen ganz schönen Blick auf die Strände und auf die Küste. Der Track war im Großen und Ganzen zu lang und dafür zu langweilig auch wenn der Nationalpark mega schön ist. Die schöne Ausblicke konnte man leider an einer Hand abzählen, was den Track sehr eintönig gemacht hat.
    Nach 4 Stunden Wanderung steuerten wir einen Burgerstand an, der uns von unseren Bali Mädels Erika und Kathe empfohlen wurde 😀
    Laura und ich teilte uns den teuersten und wohl auch besten Burger. Ich bin eigentlich kein Burgerfan, aber der Burger war der Wahnsinn und auch himmlisch nach der lange, eintönigen Wanderung 👌 zum Nachtisch gönnten wir uns noch jeder ein Cookie-Sandwich-Eis ☺
    Danach holten wir unsere Backpacks und bastelten unser Schild fürs Trampen. Mit dem Schild stellten wir uns an die Straße und wurden wieder nach einigen Minuten mitgenommen. Ein Rentner aus Kalifornien nahm uns für ca. 15km mit und ließ uns dann im nächsten Ort raus. Dort wurden wir dann nach 10 Minuten von 3 Südamerikanern mitgenommen, die uns leider wieder nur bis zum nächsten Ort fuhren. Erst da hielten zwei deutsche Mädels mit ihrem Camper-Van an und nahmen uns 30km mit 😊 den Ort, an den sie uns raus ließen lag direkt an dem Highway nach Christchurch. Mittlerweile war schon eine Stunde vergangen und Laura und ich hatten Angst, dass wir weiterhin nur so kurze Mitfahrgelegenheiten bekommen würde.
    Nach nicht einmal einer Minute hielt ein älterer Herr und bot uns an, uns für 70km mitzunehmen. Der Mann war ein Kiwi und lebt auf eine Farm in der Nähe. Auch er war wieder total nett und gab uns sogar seine Telefonnummer, für den Fall, dass wir keine Mitfahrgelegenheit mehr finden sollten 😊
    Da wo er uns raus ließ warteten wir dann eine ganze Stunde, da auf dem Highway so wenig los war...wir waren leider auch nicht die einzigen Tramper...es war schon fast 18 Uhr als ein Bulli plötzlich hielt. Die deutschen Backpacker Lotta und Dennis boten uns an, uns für 170km Richtung Christchurch mitzunehmen 😊 kurz darauf hielten noch zwei deutsche Freunde von ihnen, in dessen Auto Lotta stieg. Wir fuhren dann mit Dennis zusammen, der ein Hippie zu sein schien 😀
    Dennis ist 31 und arbeitet in Deutschland im Aufbau und Organisation von Märkten (Mittelaltermarkt, Weihnachtsmarkt, Fesrivals etc.). Nun hat er sich eine Auszeit von einem Jahr genommen und reist alleine mit seinem selbst eingerichteten Bulli durch Neuseeland.
    Dennis war echt total nett und wir unterhielten uns die ganze Fahrt über 😊
    Gegen 21 Uhr ließ er uns dann in einem Ort raus, in dem er immerhin eine Tankstelle und ein Motel gab. Christchurch war noch immer gute 200km entfernt, aber zumindest gab es ein Motel in dem Ort. Laura und ich wollten aber immerhin noch versuchen, eine Mitfahrgelegenheit zu finden, da wir unseren Camper-Van am nächsten Morgen abholen sollte und Lauras Geburtstag war...
    Wir fragten dann die paar Leute, die ihr Auto tankten. Leider fuhren alle nicht mehr zu der Uhrzeit nach Christchurch 😕
    Gerade als wir die Hoffnung fast aufgegeben haben, fanden wir zwei Kiwis, die noch nach Christchurch wollten. Sie sahen zwar etwas merkwürdig aus, aber Laura und ich zogen es vor, mit denen mitzufahren, als in den verlassenen Ort schlafen zu müssen...
    Sie fuhren mit einen Bulli, in dem es keine zusätzlichen Sitze gab und wir stattdessen hinten auf dem Bett Platz nahmen. Der ganze Bulli roch ziemlich muffig und Laura und ich fühlten uns mixt gerade wohl...der Beifahrer sah aus wie Bob Marley mit seinen dicken dunklen Dreads. Und tatsächlich ließ sein Aussehen auf seinen Lebensstil schließen, da er nach kurzer Zeit einen Joint rauchte. Der Fahrer sah nicht ganz so verrückt aus mit seinen lockigen Haaren. Beide waren etwa in unserem Alter. Wir waren nur froh, dass der Fahrer nicht kiffte. Leider fuhr er dafür ziemlich rasant...zum Glück war auf dem Highway nichts mehr los.
    Wir hielten kurz Smalltalk mit den Jungs und ließen sie dann aber kurz darauf in Ruhe.
    Nach einer halben Stunde Fahrt hielt der Fahrer plötzlich auf einem verlassenen Parkplatz und machte alle Lichter aus. Laura und ich dachten schon es passiert sonst was 😕
    Der Fahrer kramte dann vorne rum und zündete sich erstmal eine Bong an. Laura und ich verfielen in eine Art Schockstarre als der Fahrer kurz nachdem er Gras geraucht hat, sich sofort wieder hinters Steuer setzte. Wir wussten nicht was wir machen sollten. Wir überlegten, den Fahrer darum zu bitten uns raus zu lassen. Da uns auf dem bisherigen Weg kaum Autos entgegen kamen und wir sonst wahrscheinlich alleine am Highway gestanden hätten, entschieden wir uns stattdessen ganz genau die Fahrweise des Fahrers zu beobachten. Kerzengerade und hellwach saßen wir im Auto. Der Fahrer machte immer noch einen fahrtüchtigen Eindruck, da er immer noch mit dem Fernlicht abblendete bei Gegenverkehr...
    Nach einer weitere Stunde ohne weitere Vorkommnisse fuhren wir durch eine Stadt und durch die Beleuchtung sah ich im Rückspiegel plötzlich die Augen des Fahrers, die total rot und halb geschlossen waren. Der Anblick schockierte mich und als Laura kurz darauf mitbekam, wie er seinem Kumpel fragte, ob er fahren könnte, da er seine Augen kaum offen halten kann, reichte es uns. Wir fragte ihn, ob er eine Pause brauchte und er darauf erwiderte, dass er das Stück (100km) noch durchhalten würde, überredete ich ihn, mich fahren zu lassen. Irgendwann ließ er sich darauf ein und wir tauschten die Plätze. Ich bin noch nie zuvor im Linksverkehr gefahren, aber es war mit deutlich lieber, selbst zu fahren als unsere Leben zu riskieren. Es klappte auch ganz gut, nur verwechselte ich öfter den Scheibenwischer mit dem Blinker 😀 der Fahrer schlief nach 5 Minuten ein und ich brachte Laura und mich bis vor die Haustür unseres zuvor gebuchtes Hostels. Wir verabschiedeten uns kurz bei den beiden und fielen uns dann erleichtert in die Arme, froh das wir die Höllenfahrt überlebt haben. Wir sind so froh, dass wir morgen unser Auto abholen und wir nie wieder nach dieser schrecklichen Fahrt trampen müssen.
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