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  • Day 133

    Tofo

    March 3, 2017 in Mozambique ⋅ ⛅ 32 °C

    Heute hatte Mark den Tag für uns geplant und organisiert. Wir stellten uns den Wecker, frühstückten zusammen und warteten auf einem Jungen, der uns abholen sollte 😁 Etwas verspätet tauchte zwei kleine dunkelhäutiger Jungen auf, die Mark vertraut begrüßte. Auch uns begrüßten sie und zusammen mit ihnen fuhren wir ans Meeresufer. Da sie zu zweit waren, verstaunten wir den von ihnen mitgebrachten Proviant im Auto. Der Jüngere von beiden setze sich auf den Beifahrersitz und der Ältere stellte sich die Fahrt über auf die An-hängerkupplung und hielt sich an Marks Wagen fest 😂 Um ans Ufer zu gelangen, mussten wir einen nicht gerade flachen Seen überqueren. Aber kein Problem für Marks Wagen und so düsten wir durch das Gewässer 🙈 Wir parkten das Auto und schlenderten mit dem Proviant zu einem weiteren älteren, ziemlich kleinen dunkelhäutigen Mann, der auf uns wartete. Das Meer war ziemlich flach, sodass er mit seinem einfachen Holzsegelboot nicht direkt ans Ufer kommen konnte. Uns blieb also nichts anderes übrig als durch das Meer zum Boot zu gehen 😂 wir und alle anderen gingen mit den Kühltruhen voller Proviant zum Boot. Die Insel, die wir ansteuerten - Survivor Island - war bereits in Sichtweise. Trotzdem warnte Mark uns vor, dass die Überfahrt mindestens eine Stunde dauern wird. Kurz darauf wussten wir auch warum - nur mit einem Stock ausgerüstet und offenen Segeln bei kaum Wind setzten wir uns sehr lang-sam in Bewegung. Wir nutzen die Fahrt um uns mit allen Anwesenden zu unterhalten, uns zu sonnen und Kokosnusskekse, Früchte und Baguette zu essen 😂 da wir uns aber den heiß-esten Tag ausgesucht hatten, wurde uns nach einer guten Stunde so heiß, dass wir uns dazu entschieden die restlichen Meter zur Insel zu schwimmen 🏊 das Meer war wieder einmal überraschend klar und warm. Nach wenigen Metern Brustschwimmen, konnten wir bereits stehen. Bis zur Insel war es trotzdem noch relativ weit, da Ebbe herrschte und dadurch mus-sten wir noch eine größere Entfernung zu Fuß zurücklegen 😁 auf der Insel angekommen erwartet uns der schönsten Empfang, den ich mir vorstellen konnte: viele kleine, dunkel-häutige Kinder strahlten uns an und liefen uns entgegen 😍😍 ich entdeckte eine kleinen Junge, der mich mit großen Augen anblickte. Ich bot ihm meine Hand an und zusammen gingen wir Hand in Hand ins Dorf. Der Sand auf der ganzen Insel war sehr dunkel, fast schon schwarz. Der kleine Junge fing an zu weinen, da er ohne Schuhe unterwegs war. Kurz entschlossen nahm ich ihn auf den Arm und trug ihn die paar Meter zum Dorf 😊 Im Dorf hat-ten sie einen Pavillon mit Tischen und Stühlen aufgebaut, in den wir uns setzen sollten. Zu-nächst wurden wir aber von dem Familienvater empfangen, der uns herzlich begrüßte. Bei den gefühlten 40 Grad genossen wir kalte Getränke und die Kinder, die mit uns spielte. An-schließend wurde uns von einem der Jungen, die mit uns auf dem Boot waren die Insel ge-zeigt. Leider hatte sich der dunkle Sand so aufgeheizt, dass wir eher schlichen als gingen 😀 uns wurde der Fußballplatz gezeigt, eine Schule, die aber leider durch den Wirbelsturm eingestürzt ist, eine sehr kleine Kirche und eine Krankenstation, die uns mit ihren alt-modischen und provisorischen Inventar Angst einjagte 🙈 sowieso waren alle diese Gebäude sehr einfach gebaut und sehr karg eingerichtet. Es gibt keine Straßen und keinen Strom hier und die rund 850 Inselbewohner halten sich aufgrund der heißen Temperaturen überwiegend draußen auf und pflanzen selber Obst und Gemüse an. Alle Bewohner begegneten uns mit sehr viel Respekt und Freundlichkeit, nur waren sie auch immer auf Trinkgeld aus. Z.B. entdeckten wir eine Kinderschar, die mit provisorischen Instrumenten Musik machten und dazu tanzen. Als wir uns dazu stellten und die Kinder anfeuerten, stürmte eine Mutter raus, die Geld von uns für die 'Showeinlage' einfordert wollte...Die Temperaturen und der Sand waren inzwischen so warm, dass jede Bewegung extrem anstrengend war. Wir kehrten des-halb ins Dorf zurück, in dem in der Zwischenzeit für uns eine Art Buffet vorbereitet wurde: es stand Zitronenfisch, Tomatensalat, Muscheln, Pasta, Pommes und Bohneneintopf auf dem Tisch, an den wir zum Essen gebeten wurden. Der Frau, die uns bekochte wurde nicht ge-stattet, mit uns an einem Tisch zu sitzen. Und so kam es, dass wir nur mit den Herren der Familie die Gerichte genossen. Der Familienvater erzählte uns stolz, dass er 8 Kinder und 2 Frauen habe. Er verhielt sich wie ein Pascha und kommandierte jeden um sich herum herum...ein sehr unsympathischer Mann, der seinen Kinder ohne Nachfrage unsere Getränke gab, die z.T. Alkohol enthielten 😠 Nach dem Essen verabschiedeten wir uns von der Familie und machten uns auf den Weg zurück zum Boot. Ich nutze die Gelegenheit abseits von dem Familienvater und fragte Mark, ob es normal sei, dass Männer in Afrika mehr als eine Frau hätten. Er sagte mir unter den dunkelhäutigen Afrikaner sei eine Frau noch wenig...
    Dieses Mal konnten wir zu Fuß zum Boot laufen ohne zu schwimmen 😁 Dieses Mal hatten wir sogar etwas Rückenwind, sodass wir deutlich schneller vorankamen 👌 wir setzen dann den Anker, um nach den sogenannten Pansy Muscheln zu suchen, die es hier geben sollte. Das Wasser war wieder einmal so flach, dass wir stehen konnten. Mit Tauchbrille und Schnorchel bewaffnet, machten wir uns auf die Suche und waren mehr als erfolgreich. Das typische an den Pansy-Muscheln ist der blumenartige Abdruck und ihre weißen, flachen Form 😍 Anschließend fuhren wir zurück, wo wir uns am Ufer von unser Crew verabschiedeten und zurück zu unserer Unterkunft fuhren 😊 diesen Tag werde ich nie vergessen. Es war einfach so ein unglaublich schöner Tag mit den einheimischen Inselbewohner und eine tolle Chance, die mozambikanische Kultur und Landschaft kennen zulernen 👌
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