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  • Day 11

    Cabilla Manor Special

    June 9, 2018 in England ⋅ ⛅ 16 °C

    Heute, an unserem letzten Morgen - wir sind jetzt die einzigen Gäste - frühstücken wir zusammen mit Louella. Die Sympathien lagen wohl auf beiden Seiten, denn wir erfahren Interessantes aus ihrem Leben und kommen danach zum Schluss, dass Cabilla Manor einen eigenen Footprint verdient.

    Wegen des Hauses, dessen Lage, dem enormen Umschwung und dem sehr schön gepflegten, riesigen Garten ist uns schnell klar geworden, dass es sich bei Louella um keine arme Frau handeln kann. Louella wuchs in einer wohlhabenden Familie auf. Ihr Elternhaus befand sich nur unweit von Cabilla Manor. Es gab Bedienstete. Im Alter von acht Jahren stellten die Eltern ein junges Ehepaar für Ihre Betreuung ein. Robin war ihr „Garde“ und seine Frau ihre Nanny. Mit neun Jahren wurde Louella klar, dass sie diesen Robin gerne heiraten möchte. Später heiratete sie jedoch einen anderen. An ihrer Hochzeit hielt Robin, inzwischen zweifacher Vater, die Ansprache. Louella und ihr Mann bekamen zwei Kinder, für die sie ebenfalls eine Nanny engagierten. Robins Frau verstarb relativ früh, und Louellas Mann hat sich in die Nanny verguckt. Darüber war Louella nicht traurig, denn so war der Weg frei für eine gemeinsame Zukunft mit Robin. Zusammen haben sie einen gemeinsamen, inzwischen erwachsenen Sohn.

    Robin ist mitunter Schriftsteller. Er macht Reisen und schreibt Bücher darüber. Auch leitet er, teilweise wohl gemeinsam mit Louella, Reisegruppen, wie z.B. in Mexiko im vergangenen Februar. Viele seiner Bücher liegen im Hause herum (z.B. Auf weissen Pferden von der Camargue nach Cornwall). 1977 weilte Robin längere Zeit in Borneo; von diesen Erlebnissen handelt sein neustes, eben erst veröffentlichtes Buch (I found Eden in Borneo) von welchem Eden Project in seiner neusten Zeitung einen Auszug veröffentlicht hat. Zur Zeit weilt Robin in Borneo, daher lernen wir ihn leider nicht kennen.

    In unmittelbarer Nähe von Cabilla Manor haben Louella und Robin ein Haus gebaut, in welches sie demnächst einziehen werden. Louella bietet an, uns das Haus zu zeigen. Es ist gut getarnt von Bäumen und Hecken und ist uns daher zuvor überhaupt nicht aufgefallen. Hier stand ehemals eine Scheune. Man mag es kaum glauben, aber es war der einzige Ort auf den gesamten Ländereien, den sie bebauen durften (Naturschutz?). Hinzu kam die Auflage, dass der Neubau wieder einer Scheune gleichen muss. Von hier aus geniesst man einen überwältigenden Ausblick. Das Haus selbst hat unglaubliche Dimensionen und wurde von Louella mit viel Kreativität und aufwändiger Handarbeit eingerichtet. Wir sind beeindruckt. Wir schätzen die Grundfläche des Hauses auf ca. 400 Quadratmeter. Die Wohnfläche geht über zwei Etagen, wobei es im oberen Stockwerk eine grössere Gallerie hat. Das Himmelbett der beiden ist bereits bezogen und Louella kann es kaum erwarten, darin das erste Mal zu nächtigen. Dafür wird sie aber wohl noch Robins baldige Rückkehr abwarten.

    Ausser drei herzigen Westies und einem Labrador besitzt Louella „thousends of sheeps“, Rinder, Pferde und Wild. Diese Frau imponiert uns. Trotz des immensen Besitzes ist Louella äusserst bescheiden, eine Chrampferin und packt überall mit an. Eine bewundernswerte Frau!
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