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  • Besuch in einem Kinderheim

    February 26, 2021 in Kenya ⋅ ☀️ 23 °C

    Zwischen den beiden Game drives ins Nashorn-Schutzgebiet besuchen Inga, Guido und ich zusammen mit Mary von der Rhino lodge ein nahegelegenes Kinderheim. Das Kinderheim wird von der Familienstiftung von Frank und Kendi in Kooperation mit dem Unternehmen Prowin unterstützt. Inga und Guido haben abgelegte Kleidungsstücke aus Deutschland mitgebracht, die sie an die Kinder verteilen möchten. Als sie mich fragen, ob ich mitkommen möchte, sage ich spontan zu.

    Wir fahren in der Mittagshitze dort hin und treffen auf eine Anlage mit mehreren einfachen Häusern auf staubigem Erdreich. Einige Kinder sind gerade in der Schule, so dass wir vor allem die Kleinen und ein paar ältere Jugendliche antreffen. Wir werden von Mary und den Erzieherinnen herumgeführt und dürfen auch in die einzelnen Häuser schauen. Die Kinder sind entweder Waisen oder kommen aus schwierigen Familienverhältnissen, wo sich niemand um sie kümmern konnte.

    Auch wenn ich sehr dankbar bin, dass die Kinder hier ein Zuhause finden, berührt es mich zutiefst und ist für mich schwer zu ertragen, in welch beengten Verhältnissen die Kinder leben. Mary erklärt, dass sich leider auch die Teenager bisher ihr Bett zu zweit oder dritt teilen müssen. Ein weiterer Ausbau mit Schaffung zusätzlicher Schlafplätze sei jedoch in Planung. Ein paar Kleinkinder machen gerade ihren Mittagsschlaf und liegen zusammengekuschelt auf einem Bett. Das ist sehr anrührend! Es wären noch ein paar Betten frei, daher vermute ich, dass sie tatsächlich die Nähe zueinander suchen.

    Im Küchenhaus wird auf offenem Feuer gekocht, da dies am günstigsten ist. Auf den Wäscheleinen draußen hängt jede Menge Kinderkleidung. Zum Glück sorgt ja hier das Klima dafür, dass ein großer Teil des Lebens draußen stattfinden kann. Sehr berührend finde ich auch, wie die älteren Jugendlichen sich um die Kleinkinder kümmern, die herumlaufen. Mary verteilt die Kleidung aus Deutschland je nach Größe und Geschlecht so gerecht wie möglich an die anwesenden Kinder und Jugendlichen. Ich spüre, dass sie sich freuen, auch wenn die ganze Situation etwas künstlich wirkt und sie wohl angehalten wurden, Masken zu tragen.

    Puh! Dies ist mal wieder eine schwierige emotionale Situation und gleichzeitig bin ich sehr froh und dankbar, dies zu erleben! Unsere Welt bietet extreme Kontraste. Ich bin dankbar für das, was ich habe und dass es mir gut geht. Es ist mir ein großes Bedürfnis und macht mich glücklich, davon etwas an die Menschen und Wildtiere in Afrika abzugeben.
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