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  • Day 252

    Balis Berge

    June 18, 2023 in Indonesia ⋅ ⛅ 20 °C

    Während im Nordatlantik ein U-Boot gesucht wird, verlassen wir Ubud in Richtung Balis bergigem Hinterland. Auf anderthalb Tausend Metern lockt dort ein beliebtes Naherholungsgebiet mit richtigen Campingplätzen.

    Am Stadtrand ist die Straße noch flach, doch wir kommen nur langsam voran, denn auch am Samstag ist sie wieder komplett verstopft. Auf einer Nebenstraße können wir die Hälfte des Anstiegs einigermaßen ruhig zurücklegen. Doch für die letzten 10 Kilometer müssen wir wieder auf die Hauptstraße und auf dieser ist selbst oben in den Bergen viel los. Besonders die großen Reisebusse fahren kompromisslos wenige Zentimeter an den Motorrollern und an uns vorbei. Überholmanöver in Kurven und bei nahendem Gegenverkehr sind hier nicht unüblich und so manches Auto zwingt uns beim Wiedereinscheren zum Ausweichen. Das ganze ist wie immer gepaart mit dem ohnehin schon lauten Grundrauschen des Verkehrs, einem Hupkonzert und dem lauten Motorkreischen der oft überladenen Fahrzeuge. Zwanzig Minuten lang halten wir bei jeder Überholung (und bei jeder schwarzen Auspuffwolke) die Luft an.

    Dann haben wir Glück: Ein schwer beladener LKW schafft den Berg ebenfalls nur im ersten Gang und bremst die gesamte Autoschlange aus. Die Autos sind nun im Stop-and-Go gefangen und auch nicht mehr schneller als wir. So ernten wir neben einer sicheren Fahrt auch die bewundernden Blicke der Autoinsassen, denen wir immer wieder begegnen.

    Oben erreichen wir die Stadt Bedugul, die mit Tempeln, kühlen Temperaturen, Erdbeerfeldern und drei Seen lockt. Noch etwas außer Atem lassen wir die Tempel und Erdbeerfelder links liegen, begnügen uns mit einem frischen Erbeersaft und steuern einen Campingplatz am dritten See an. Es ist der erste offizielle Campingplatz, den wir in Indonesien sehen, und abgesehen von den leidigen Müllbergen, die es auch sonst überall gibt, ist nichts an ihm auszusetzen - im Gegenteil, man kann hier sogar Schlafsäcke ausleihen. Wir nutzen dieses Angebot, denn unsere Schlafsäcke hatten wir aus Australien zurückgeschickt und hier auf etwa 1400 Metern wird es nachts doch ziemlich kühl.

    Am nächsten Tag geht es die gestern erklommenen Höhenmeter wieder herunter an die Nordküste Balis. Nach einer zügigen Abfahrt, natürlich durch Reisfelder, probieren wir das traditionell balinesische Gericht Babi Guling. Hinter dem schönen Namen verbirgt sich, wer hätte das gedacht: ein ordentlich gewürztes Spanferkel. Während der Verzehr von Schweinefleisch auf den meisten (muslimischen) Inseln Indonesiens nicht üblich ist, ist Babi Guling unter den Hindus auf Bali eine beliebte Mahlzeit.

    Bevor es zur Fähre nach Java geht, stoppen wir im Tauchort Pemuteran, um einen Vormittag mit Schnorcheln die künstlichen Riffe am Strand zu erkunden. Nachdem das natürliche Riff dort immer weiter zerstört wurde, wurden künstliche Strukturen im Meer versenkt, die permanent mit leichtem Strom versetzt werden, um das Korallenwachstum zu stimulieren. Das scheint gut zu klappen: Den bunten Fischen in allen erdenklichen Größen, Formen und Farben scheint es jedenfalls zu gefallen.
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