• Tag 6 - La deutsche Vita

    September 17 in Italy ⋅ ☁️ 27 °C

    Heute geht es ins Hochland von Ogliastra, am Abend wartet ein Kochkurs in Lanusei auf uns. Zuvor schlafen wir aber erstmal aus und lassen den Morgen bewusst langsam angehen. Gegen 11 Uhr fahren wir los nach Bari Sardo. Der Plan war, dort zu frühstücken – offenbar hatten die Cafés aber schon Siesta eingelegt. Der Ort wirkt wie ausgestorben. Also kurzerhand in den Supermarkt, Snacks besorgen, und weiter zur nächsten Beach Bar, auf die ist immerhin verlass. Unter Pinien gibt es dann wenigstens den ersehnten Kaffee mit Focaccia.

    Von dort geht es hoch ins Hinterland. Die kurvige Strecke bis Jerzu hat es in sich, Nga kämpft ein wenig mit der Straße, aber für eine kleine Weinprobe ist dann doch wieder ausreichend Energie. Jerzu ist bekannt für seinen Cannonau, den sardischen Rotwein. Eine Erkundungstour durch den Ortskern bleibt unspektakulär, nur ein paar ältere Herren schlurfen gemächlich durch die Gassen.

    Weiter geht es nach Ulassai. Eigentlich wollten wir die bekannte Kunstinstallation von Maria Lai sehen – blaue Fäden, die zwischen Häusern gespannt sind und die Verbundenheit der Gemeinde symbolisieren sollen. Leider finden wir sie nicht, stattdessen gibt es den günstigsten Cappuccino bisher: 1,50 Euro.

    In Osini sparen wir uns die Suche nach einem vermutlich leeren Ortskern. Viele Häuser sind in dieser Region eh unbewohnt und zerfallen. Stattdessen beobachten wir ein paar Kletterer an einer steilen Felswand. Danach zieht es uns weiter zum höchsten Punkt der heutigen Tour: der Gola della Scala di San Giorgio. Der Panda schnauft bei jedem Höhenmeter, aber der Blick vom Aussichtspunkt ins Tal und bis hinunter zum Meer ist die Mühe wert, zumindest für uns.

    Da es inzwischen schon 17 Uhr ist, brechen wir zum Kochkurs auf. Unterwegs durchqueren wir noch die Geisterstadt Gairo Vecchio – irgendwie sinnbildlich für die Region.

    Der Kochkurs dreht sich vor allem um Culurgiones, eine sardische Teigtasche mit Kartoffel, Pecorino und Minze, die in jeder Region etwas anders geformt wird. Außerdem probieren wir uns am Brot und Pasta formen. Kochen übernimmt zum Glück jemand anderes, aktiv werden wir erst wieder beim Essen. Die Gruppe ist bunt gemischt: Deutsche, Belgier, Franzosen, Italiener – und es bleibt unklar, wer eigentlich zum Kurs gehört, wer zur Familie und wer zu einem Doku-Team, das alles filmt. Das Essen ist jedenfalls großartig, und wie immer viel zu viel. Nga schmiedet bereits Pläne, sich die komplette Ausrüstung für die heimische Küche zuzulegen.

    Gegen 22:30 Uhr machen wir uns auf die Heimfahrt nach Baunei. Damit endet ein langer, erlebnisreicher Tag.

    PS: Irgendwie ziehen wir in diesem Urlaub Scammer an. Erst Nga mit ihrem Uber-Account, jetzt ich mit irgendeiner dubiosen E-Learning-Plattform.
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