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  • 894 von Kabelvåg nach Melbu

    July 13, 2022 in Norway ⋅ ⛅ 14 °C

    In der Nacht habe ich sie wieder gehört, die Regentropfen. Sie verfolgen mich sogar im Halbschlaf. In der Früh hat es nur mehr wenig genieselt und ich bin nur in meiner normalen Radlerkluft aufgebrochen.

    Aber erst nach einem ausgiebigen Frühstück. Das Erste seit langem. Kaffee, sogar Espresso, alle möglichen Wurst- und Käsesorten, aber auch Obst, Haferflocken, Nüsse, Joghurt, …. Ihr seht, man wird genügsam auf so einer Tour und freut sich über Alltägliches.

    Die Oberschenkel haben sich auch beruhigt und so bi ich guten Mutes in den Tag gestartet. Bald habe ich jedoch feststellen müssen, dass ich für die Temperatur und den leichten Wind doch etwas zu leicht bekleidet bin und habe mir das Regenoutfit angezogen. Es hat zwar nicht geregnet, aber es schützt auch gegen den Fahrtwind und die kühlen Temperaturen.

    Von Kabelvåg ging’s leider wieder auf der E10 vorbei an Svolvær entlang des Austnesfjorden bis nach Jordneset. Dort zweigte ich dann auf die Midnattsolveien ab, welche rund um die gesamte Landzunge Austvågøya führt. Das ist zwar um 30 km länger, führt aber auf einer kleinen Straße entlang des Vatnfjorden bis an den Atlantik. Dort steht direkt am Strand von Grunnfør der Bicycle Shelter Syklisthuset på Grunnfør.

    Ein moderner Schelter der Architekten „70° N arkitektur“, der einerseits Radfahrern Unterschlupf vor den extremen Winden, aber auch einen 360° Panoramablick auf die umgebende Natur bietet. Aus meiner Sicht ein komplett gelungener Baukörper in einer kargen, manchmal vielleicht auch menschenverachtenden, aber wunderschönen Natur. Ich habe mich fast eine halbe Stunde in den oberen Stock gesetzt und nur geschaut. Fantastisch!

    Das Wetter hat sich immer mehr gebessert und die Wolkendecke ist durchlässiger geworden. Der Wind kam auch den ganzen Tag aus Südwest, also ideal für mich. Aber irgendwann musst du um ein Eck fahren und dann kommt er auf einmal von vorne. Dass war heute, als ich 15 km vor der Fähre noch eine riesige Schleife um den Morfjorden nehmen musste. Nicht nur der Wind ist lähmend, auch diese Schleifen sind es. Du siehst das Ziel Luftlinie 500 m dir gegenüber, musst aber einen Umweg von 15 km fahren. Das ist wirklich mühsam. Aber auch diese 15 km liegen einmal hinter dir und wie heute, die letzten 7,5 km wieder mit Rückenwind. Dann war es nicht mehr weit bis zur Fähre nach Melbu. Dabei kam ich an einem Haus vorbei, bei dessen Garage ein Wohnwagen der anderen Art stand. Den hätte ich gerne von innen gesehen.
    Als ich am Fähranleger ankam, lief sie gerade ein und eine halbe Stunde später war ich in meinem Quartier.

    Hier gibt es eine Badewanne und die habe ich gleich nach meiner Ankunft ausgiebig genossen.

    Morgen lege ich einen Ruhetag ein und am Freitag geht es wieder weiter.
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