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  • 582 Sightseeing in Tromsø

    July 19, 2022 in Norway ⋅ ⛅ 11 °C

    Tromsø ist mit mehr als 75.000 Einwohnern die größte Stadt Europas nördlich des Polarkreises. Das Stadtzentrum von Tromsø liegt auf der Insel Tromsøya, welche durch den Tromsøysund vom Festland und den dortigen Stadtteilen und im Nordwesten durch den Sandnessund von der Insel Kvalsøya getrennt ist. Die Tromsøbrua, eine leicht gebogene, 1.000 Meter lange und fast 40 Meter hohe Spannbetonbrücke verbindet das Zentrum auf der Insel mit dem Festland. Sie diente für viele andere Brückenbauwerke in Norwegen als Vorbild.

    Tromsø besitzt neben dem großen Hafen für Passagierschiffe auch einen Flughafen, ist aber nicht an das Bahnnetz angeschlossen. Wirtschaftlich ist Tromsø geprägt von der Fischerei, besonders dem Fang von Kabeljau, im geringeren Maße von Industrie. Als Verwaltungs- und Universitätsstadt hat der Dienstleistungssektor natürlich auch seinen Anteil.

    Ich habe mich heute Vormittag um die Quartiere für die nächste Woche gekümmert. Die stehen jetzt alle bis Alta fest und ich brauch mir darüber keine Gedanken mehr zu machen. Es gibt die ganze Woche am Ende des Tages eine heiße Dusche und ein festes Dach über dem Kopf.

    Danach bin ich in die Stadt. Zuerst wollte ich mir das Museumsschiff MS Polstjerna am Hafen ansehen. Leider war es wegen Renovierung nicht zugänglich. Dabei handelt es sich um ein 1949 gebautes Schiff, welches von den Robbenjägern viele Jahre im Eismeer für die Robbenjagd eingesetzt wurde.

    Gleich in der Nähe befindet sich die nördlichste Brauerei Norwegens, die Mack Ølbryggeri, gegründet 1877 von Ludwig Markus Mack, in der Storgata 4. Man sagt, man war nicht in Tromsø, ohne die Ølhallen, den Bierkeller, besichtigt zu haben. Hier werden nicht nur die hauseigenen Biere ausgeschenkt, sondern auch weitere rund 50 norwegische Biersorten. Die Zapfanlage ist mehrere Meter lang. Ich habe mir ein kleines Pils aus dem Hause Mack gegönnt. Leider gibt es dort nichts zum Essen, also bin ich nach meinem Bier wieder gegangen.

    Von dort bin ich quasi ans andere Ende der Storgata marschiert, um von dort über die Tromsøbrua zur Eismeerkathedrale zu gelangen. Dabei habe ich beim Dom von Tromsø vorbeigekommen und habe einen Blick hineingeworfen. Die Kirche ist komplett aus Holz gebaut und ist Sitz des Bischofs von Nord-Hålogaland.

    Beim Überqueren der Brücke sind mir besonders die hohen Absperrgitter auf beiden Seiten der Brücke, welche ich sonst bei keiner Brücke in Norwegen bemerkt habe, aufgefallen. Wie ich in der Wikipedia gelesen habe, wurden diese nachträglich zur Suizidprävention angebracht.

    Die Eismeerkathedrale gehört sicherlich zu den markantesten Gebäuden in Tromsø. Sie liegt auf einem kleinen Hügel am Festland und ist leicht über die Tromsøbrua erreichbar. Sie wurde vom Architekten Jan Inge Hovig entworfen und wurde nach eineinhalbjähriger Bauzeit am 19. Dezember 1965 geweiht. Ursprünglich wurde die Chorseite der Kirche durch ein riesiges Fenster aus einfachem Glas abgeschlossen. Das berühmte 23 Meter hohe Glasmosaik, welches jetzt an dieser Stelle beeindruckt, wurde erst 1972 nach 3-jähriger Schaffenszeit eingeweiht. Der Künstler ist Victor Sparre. Es ist beeindruckend, wenn man davorsitzt und die Leuchtkraft und die Farben des Glasmosaiks auf sich wirken lässt.

    Danach gings wieder über die Brücke zurück ins Zentrum von Tromsø. Dabei sah ich ein elegantes, neu aussehendes, großes Passagierschiff am Hurtigrutenkai liegen. Ich spazierte zur Anlegestelle und befragte Dr. Google zu dem Schiff. Es war die „Havila Castor“. Besitzer der Havila Castor ist die norwegischen Reederei Havila Voyages und sie gehört zu den derzeit umweltfreundlichsten Passagierschiffen. Sie wurde von der türkischen Tersan-Werft gebaut und ist erst am 10. Mai 2022 zur ersten Reise von Bergen aus aufgebrochen. Derzeit besitzt die Reederei 2 davon, Nr. 3 und Nr. 4 werden noch in diesem Jahr folgen. Sie besitzen die größten Elektro-Batterien für Passagierschiffe und können mit diesen amgeblich bis zu 4 Stunden geräusch- und emissionslos durch die sensiblen Fjordlandschaften gleiten. Ist die Batterie erschöpft, werden die Schiffe mit Erdgas betrieben. Auch an Bord soll sehr nachhaltig gewirtschaftet werden. Es werden in der Küche fast nur Produkte von lokalen Produzenten verarbeitet und es wird darauf geachtet, so wenig wie möglich Müll zu erzeugen.

    Ich schlendere wieder ins Zentrum zurück und gönne mir zum Abschluss meiner Tour noch Kuchen und Kaffee.
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