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  • 141 von Alta nach Olderfjord

    July 25, 2022 in Norway ⋅ 🌧 13 °C

    Das war heute ein beeindruckender Radltag. Als ich um 09:00 Uhr in Alta aufbrach, schien im Gegensatz zur Vorhersage die Sonne durch die löchrige Wolkendecke. Das macht das Aufbrechen immer leichter, wenn es nicht regnet als bei Regen. Da ich nicht weiß, wie es mit den Geschäften unterwegs ist, besorge ich mir noch für die nächsten 2 Tage Lebensmittel.

    Zuerst führte die Route entlang des Altafjords fast eben bis nach Rafsbotn, ideal zum Einradeln. Von dort stieg die Straße in 2 Stufen bis auf 430 Höhenmeter an. Und dort oben war alles anders. Es breitete sich vor mir eine weite Tallandschaft aus, soweit das Auge reicht. Die Vegetation besteht nur mehr aus Gras, kleinen Büschen und vereinzelt ein paar Bäumen. Die Berge sind alle sehr sanft und rund, man erkennt sofort den Gletscherschliff aus der Eiszeit. Vom höchsten Punkt ging es dann kilometerlang sanft nach unten bis nach Skaidi. Die Landschaft war beeindruckend. Die Bäche kamen aus allen Richtungen, bildeten immer wieder kleinere oder größere Seen, manchmal verschwanden sie irgendwo in den Wiesen und kamen wieder wo anders zum Vorschein. Die Bäche wurden immer größer und bildeten schließlich einen breiten Fluss. Immer wieder standen im Fluss Fischer und versuchten ihr Glück. Die Sonne kam immer wieder durch die Wolken und ließ die Wiesen in allen Grünschattierungen leuchten. Beeindruckend.

    In Skaidi kaufte ich mir einen Hotdog und etwas zum Trinken, dann ging es wieder in die Berge. Dort traf ich 2 Biker aus Holland. Wir hatten alle dasselbe Ziel Olderfjord, welches wir nach 25 Kilometer erreichten. Hier kommen immer wieder Radfahrer vorbei, denn es ist sozusagen die Einfahrtsschneise zum Nordkap. Von hier gibt es nur mehr eine Straße bis nach Honningsvåg.

    In Olderfjord ist noch ein Italiener zu uns gestoßen und ich teile heute mein Zimmer mit ihm. Morgen werden wir alle nach Honningsvåg aufbrechen, ob gemeinsam oder einzeln steht noch nicht fest.

    Ja, das Ziel kommt immer näher, noch 140 Kilometer und davon morgen 100. Irgendwie ein gutes Gefühl, irgendwie schade, dass es bald vorbei ist. Aber das Glücksgefühl überwiegt bei Weitem.

    Morgen wird es noch einmal spannend. Es gibt mehrere Tunnel auf der Strecke, der Längste ist 7 Kilometer lang und die tiefste Stelle liegt 250 Meter unter dem Meeresspiegel. Also, bis morgen.
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