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  • Day 147

    Tongariro Alpine Crossing

    April 2, 2019 in New Zealand ⋅ ⛅ 13 °C

    Weil 5 Uhr morgens ganz schön früh ist, haben wir auf der 1.5 Stündigen Busfahrt noch ein kleines Nickerchen gemacht.
    Dort angekommen war es überraschenderweise noch dunkel und es gab gleich am Anfang, noch bevor wir los sind, das erste Problem: "Wo sind die Toiletten?" Wir haben sie nicht gefunden und sind todesmutig einfach losmarschiert. An meiner Seite waren Stine, Cath, Alina und Francis. Nach ungefähr 200 mal "Ich seh nichts" und genauso vielen Stolperfallen,aber auch "Wow, es ist jetzt schon cool", fanden wir das erste Highlight der Strecke:die Toilette. Kleiner Spaß, aber angehalten haben wir trotzdem.
    So langsam wurde es dann auch hell und wir machten unseren Weg durch die Vulkanlandschaft, vorbei an Flüssen und wunderschönen Bergformationen. Wir waren immer noch im Tal und die Sonne fing langsam an die Berge zu beleuchten.
    Das erste Schild, was wir dann lesen durften, war mehr nach dem Motto "Sind Sie sich wirklich sicher, dass sie das schaffen? Drehen Sie besser um". Naja, nun waren wir ja da und mussten da auch durch. Die erste Hürde nannte sich "Devils Staircase" und als wir dachten es war vorbei, fing es erst richtig an. Ich hab erst im Nachhinein gehört, dass mich alle verflucht haben, weil ich so schnell war. Gleichzeitig waren sie dennoch über meine positive Ausstrahlung froh, weil ich schon an dem Punkt nicht aufhören konnte zu schwärmen. Das waren so die ersten 5km. Wenn überhaupt. Wir beschlossen dann um 9 unsere erste Pause zu machen, die wir aber ziemlich schnell wieder beendeten, weil es kalt und windig war.
    Dann hatten wir ungefähr 20 Minuten das Vergnügen durch ein ziemlich flaches Stück zu laufen. War vermutlich ein Krater aber so genau weiß ich das jetzt auch nicht. Dort war es dann zum Glück nicht mehr ganz so kalt. Aber wir haben uns ein. wenig zu früh gefreut, weil wir dann erstmal wieder gute 3 km steil bergauf mussten und es war so windig, dass wir alle mit der Angst zu tun hatten vom Weg gepustet zu werden. Weg ist aber auch ziemlich übertrieben von mir. Man konnte erahnen, dass man da hoch musste und von klettern hat auch keiner was gesagt. "Where is my boardwalk?" festigte sich dann auch.
    Wie auch immer, wir sind dann auf einem flachen Stück angekommen und wurden mit einem wunderschöner 365° Aussicht belohnt. Nur schnell Bilder gemacht und dann weiter. Trotzdem Gänsehaut pur und ein paar Tränchen flossen auch. Natürlich nur vom Wind. Wind macht -3°C schnell zu -10°C.
    Nach weiteren 5 Minuten bergauf sind wir dann mit der berühmtesten Aussicht belohnt worden: die giftgrünen (stinkenden) Seen.
    Warum sind wir eigentlich 8826km bergauf gelaufen, um das jetzt alles wieder runter zu rutschen? Wie auch immer. Dieser lockere Kies machte es nicht besonders leicht nicht zu sterben aber wir haben es alle ziemlich gut hinbekommen. Ich hatte dann noch ein anderes Mädel an der Hand,weil sie nur Chucks an hatte und sie wirklich fast gestorben wäre. Wir haben dann erstmal 20 Minuten den Leuten den Foto-Spot geklaut. Das dauert ja auch bei 5 Mädels. Besonders bei Alina. Liebe Grüße wenn du das liest.
    Als wir dann alle das Bild hatten ging's auch weiter und wir haben dann am Blue Lake unsere Mittagspause eingelegt.
    Alina beschloss dann so dringend aufs Klo zu müssen und sie setzte sich hinter einen Stein und wir bildeten ein Kreis um sie, damit keiner die sieht. Als sie dann fertig war kam nur "I'm still toilet" und ein neuer Insider wurde geboren.
    200m später kamen Toiletten.
    Dann war der ganze aufregende Teil auch schon vorbei und wir liefen 8km bergab und hatten immer die gleiche Aussicht. Wir endeten dann in einem Regenwald und dann war dort auch der langersehnte Parkplatz. Bis unser Shuttle zum Hostel losfuhr durften wir aber noch gute 2 Stunden warten.
    Wir haben also 19.4km mit allen Strapazen in glatten 6 Stunden gemeistert!
    Und es war wirklich das schönste, was ich bisher erlebt und gesehen habe.
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