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  • Day 15

    Der Manta-Tag

    July 6, 2017 in Indonesia ⋅ ☀️ 26 °C

    Nach einer ruhigen Nacht mit dauerndem, sanften Wiegen und gelegentlichen Plätschern beginnt mit dem ersten Licht ca. 5:30 Uhr leises Rumoren der Crew. Wer jemals dachte, sein Wecker sei laut, dem empfehlen wir eine Übernachtung auf einem Deck direkt über dem Schiffsdiesel. Ein erdbebenartiges Hämmern beendet unser Dösen auf der Stelle und wir klettern an Deck. Überraschung: der Himmel ist klar und eine wunderbare Morgenröte malt die Silouette von Komodo scharf an den Himmel. Tuckernd macht sich das Boot auf den Weg zum Manta Point. Nach 90 Minuten und inzwischen strahlenden Sonnenschein erreichen wir eine winzige Insel. Im relativ flachen Wasser (ca. 10m) tummeln sich die Mantas angeblich gerne, weil es planktonreich ist und von vielen Putzerfischen bewohnt wird, die die Riesenrochen von Parasiten befreien.

    Inzwischen stehen Captain und Guide gemeinsam am Bug und halten Ausschau. Wenn Mantas weit oben schwimmen, tauchen die weißen Flügelspitzen aus dem Wasser auf. Das Boot tucker langsam, die schauen und schauen und schauen. Nichts!
    Das Boot kehrt um, und sie schauen immer noch. Dann plötzlich zeigt der Captain eine Richtung. Und ganz eindeutig: eine weiße Flügelspitze! Gleich danach taucht ein Riese unter dem Boot durch. Auch weitere Schatten kann man sehen. Sofort ab ins Wasser.

    Bis wir immer Wasser sind, sind die Rochen weg. Nur blitzende Fischschwärme spielen um uns herum. Nach einigen Minuten sieht Christiane in der Entfernung einen Schatten verschwinden. War's das?

    Nein, plötzlich ruft Christiane. Von hinten nähert sich ein Manta und schwimmt ca. 10m entfernt an uns vorbei. Ein unglaublicher Anblick, der nicht zu beschreiben ist. Elegantes, majestätisches Gleiten; oder besser Fliegen? Spannweite bis zu fünf Metern.

    Frank nimmt die Verfolgung auf. Mit voller Kraft ist es möglich, dem langsam gleitenden Manta zu folgen. Der lange Schwanz ist zum Greifen nah. Dran ziehen wäre allerdings grob unhöflich. Dann geht die Puste aus. Dafür kommt ein zweiter Manta entgegen und interessiert sich sehr für das prustende Schnorchelwesen. Mantas gelten als neugierig. Er hält direkt auf Frank zu - jetzt wird es spannend. Was will das Tier von mir? Er kommt auf Armlänge ran - und taucht im allerletzten Moment nach unten ab. Puh - was für eine Erfahrung! Es bleiben ein langsam zurückgehender Adrenalinspiegel und sensationelle Fotos.

    Wunderbar: es tauchen immer wieder Riesen auf und ziehen an uns vorbei. Von oben wirken sie wie riesige Fledermäuse, nur das "Flattern" ist langsam und majestätisch.

    Inzwischen sind weitere Boote eingetroffen, es machen sich die Mantas rar. Wir klettern zurück an Bord und freuen uns über die wunderbare Erfahrung.

    Das Boot fährt weiter zu einem Riff an einem Tauch-Resort auf einer kleinen Insel. Dort empfängt uns am Anleger ein wahrer Fisch-Taifun. Ein riesiger Schwarm silbriger Fische einer Makrelenart kreiseln dicht an dicht. Auch unter dem Anleger wimmelt es von nie gesehenen Fischen und das Riff entlang des Strandes ist eine Augenweide. Ein würdiger Abschluss unseres Schnorchelurlaubs! Auch der kulinarische Abschluss war gut. Was dieser kleine Schiffsjunge drauf hat, ist bemerkenswert.

    Zwei Stunden Fahrt im strahlenden Sonnenschein bringen uns zurück nach Labuan Bajo. Zufrieden genießen wir die warme Dusche und das klimatisierte Hotelzimmer. Ein holländisches Paar, das die gleiche Tour gemacht hat, bringt es auf den Punkt: nach solch einer Erfahrung braucht man etwas Ruhe und Zeit, die intensiven Eindrücke zu verdauen. Der geplante Ausflug nach Labuan Bajo fällt aus und wir bloggen mit herrlichem Blick auf die Bucht.
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