Singapur & Sulawesi

June - July 2017
A 19-day adventure by Christiane Frank Read more
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  • Day 4

    Hawker Center Chinatown, die zweite

    June 25, 2017 in Singapore ⋅ ⛅ 27 °C

    Heute versuchen wir die Empfehlung des netten Chinesen von gestern.
    Auf dem Hinweg erinnert ein Schild daran, dass Wegwerfen von Abfall mit schlappen 1.300,- Euro bestraft werden kann. Oh Wunder: es liegt tatsächlich nichts rum.

    Es ist brechend voll - morgen ist hier Feiertag. Am Stall von gestern ist die Schlange noch länger. Die Zauberformel lautet 20, 24 und 28. Christiane hält in der Schlange die Stellung, Frank erobert einen Tisch und bekommt zur Belohnung gleich ein Bier. 20, 24, 28 - leider versteht der Chinese kein Englisch (Amtssprache!). Zum Glück gibt es Bilder - zeigen hilft. Bestellt, bezahlt und jetzt? Ein netter Nebensteher erklärt: einfach warten. Es kommen irgendwelche Gerichte und er ruft auf Chinesisch aus. Für die Ausländerin macht er eine Ausnahme und reicht es einfach rüber. Alle zehn Minuten ein weiteres Gericht. Frank hat das erste Bier schon leer, aber die angekommenen Teller freundlicherweise (weitgehend) voll gelassen. Mit dem letzten Gericht gibts noch Reis dazu. Direkt am Tisch wird Zuckerrohr ausgepresst und in ein Getränk verarbeitet. Wir trauen uns nicht wg. ungekocht und bleiben beim Bier.

    Nach diesem Essen wird alles Weitere wie Babybrei schmecken. Es war köstlich, aber auch sehr scharf. Das Hühnerfleisch war super knusprig und sehr gut, bestand aber zu 60% aus Chili (siehe Bilder) "If you are in Rome, do as the Romans do". Das muss man dann aushalten. Erneut satt und erneut zufrieden wandern wir durch den Trubel zurück. Allerdings stellen wir fest, dass der Lärmpegel unglaublich hoch ist. Vielleicht auch Nachschädigung von Little India. Morgen, auf der Insel, wird es sicher anders sein.
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  • Day 5

    Anreise nach Siladen

    June 26, 2017 in Indonesia ⋅ ⛅ 25 °C

    Der Wecker klingelt um 6h. 7:00 Uhr Frühstück, und dann Taxi zum Flughafen. Erstaunlicher Weise braucht die U-Bahn doppelt so lange. Die Ausreise ist so problemlos wie die Anreise, der Flughafen Singapur einfach perfekt organisiert. Der Flieger hebt pünktlich ab, Flugdauer nach Manado ca. 3,5 Stunden. Am Ende fliegt der Pilot scheinbar extra für uns eine Runde über die Inseln, so können wir von oben schon mal gucken.
    Wir werden am Flughafen abgeholt, und zur Begrüßung setzt ein heftiger Tropenregen ein. Zum Glück ist man hier darauf vorbereitet, die Autos können an einer breiten Überdachung vorfahren.
    Die Fahrt geht ca. 30 Minuten über Land zu einem kleinen Anlegepunkt mit einem langen hohen Betonsteg. Auf dem Weg hört der Regen so schnell auf, wie er angefangen hat. Einziger Schönheitsfehler: es ist Ebbe, und die fällt hier fast so fundamental aus wie in der Bretagne. Nach einigem ratlosen Schauen auf das Boot in der Ferne ziehen wir die kurzen Hosen und die Badeschuhe aus dem Koffer. Dann geht es eine morsche Treppe hinunter und dann einige hundert Meter durch den Matsch. Das Bewältigen der Koffer bleibt der Bootsbesatzung überlassen.
    Nach ca. 15 Minuten Überfahrt kommen wir in Siladen an. Mit einem Cocktail werden wir empfangen, und stehen dann auch schon direkt in unserem Bungalow, direkt am Wasser.
    Das müssen wir natürlich auch gleich noch ausprobieren. Herrlich warmes Wasser, und Frank probiert sich noch schnell das Schnorcheln aus - das Riff liegt direkt vor der Tür.
    Und dann wird es auch schon dunkel - die Tropentage sind kurz.
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  • Day 6

    Siladen, Tag 1

    June 27, 2017 in Indonesia ⋅ 🌙 24 °C

    Endlich Mal ausschlafen! Strahlender Sonnenschein weckt uns. Frühstück gibt's bis um 10.
    Zusammen mit unseren Mitankömmlingen von gestern sind wir die letzten. Die Familie mit 2 Jungen von ca. 12 und 16 waren letztes Jahr schon Mal hier. Sie erzählen, was man hier so alles machen kann. Klingt gut, aber heute machen wir erst mal langsam. Also nach dem Frühstück die Taucherbrillen auf und einfach mal losschnorcheln. Frank hat die Unterwasser-Kamera dabei, um unseren Ausflug gebührend zu dokumentieren. Nach nur wenigen Metern fangen die Korallen schon an, und die bunten Fische sind überall. Das Riff fällt am Ende steil in eine endlose, tiefblaue Tiefe ab, dicht bewachsen mit wunderschönen Weichkorallen - atemberaubend, aber leider unfotgrafierbar. Wir finden die ersten Nemos, und einige Rotfeuerfische. Knips, knips, knips, irgendwann meldet die Kamera "Akku leer". Nach ca. 2 Stunden sind wir dann wieder zurück - total begeistert, wie einfach man hier so schöne Dinge sieht.

    Zum Mittagessen versammeln sich wieder alle Gäste - hier kann man nur Vollpension buchen, weil es keine Alternativen für die Verköstigung gibt. Dafür hört man dann, was die anderen so gemacht haben. Für morgen wird eine Delfintour angeboten- da sagen wir spontan zu.

    Nach der Besichtigung der Baustelle nebenan (das wird ein echtes Luxus-Quartier, allerdings ist schon in 3 Wochen Eröffnung, und noch seeehr viiiiiiel Arbeit übrig) wandern wir am Strand entlang. Inzwischen ist schon wieder ziemlich Ebbe, und überall sind kleine Mini-Aquarien zurück geblieben. Wir schauen eine ganze Weile den verschiedenen Tieren zu.

    Zurück am Bungalow gehen wir nochmal Schnorcheln. Das Licht ist nicht mehr so strahlend wie morgens - drüben über dem Festland geht wieder Regen nieder. Aber unter Wasser ist's immer noch schön. Am meisten fasziniert wieder der Blick in die blaue Tiefe an der hinteren Riffkante.
    Den Rest des Nachmittags verbringen wir damit, die Fotos von der Kamera auf ein Tablet zu übertragen, damit man die Beute sichten kann. Gut, dass wir mehrere Geräte dabei haben, so dass es am Ende doch klappt.
    Den Blog von gestern müssen wir auch noch ein 2.mal schreiben - beim Hochladen hat es ihn zerlegt.
    Wunder der Technik mit kleinen Schönheitsfehlern.
    Jetzt lade ich diesen Text noch hoch, für Fotos folgen später vom anderen Handy.
    Morgen um 7:30h müssen wir am Boot stehen...
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  • Day 7

    Delfine vor Siladen

    June 28, 2017 in Indonesia ⋅ ⛅ 34 °C

    Um sechs Uhr klingelt der Wecker. Wer Delfine beim Frühstück beobachten möchte, muss selbst früh aufstehen. Heute gibt es endlich Nasi Goreng zum Frühstück.

    Mit zwei Schweizerinnen und einer schwedisch-indonesischen Familie geht es auf Tour zu den Delfinen. Nach einer Zeit Fahrt Anhalten, Ausschau halten, weiterfahren. Wir sind halt nicht im Zoo.

    Dann sind sie da, überall. Graue, glatte Rücken, Rückenflossen, Nasenlöcher. Sie prusten beim Auftauchen wie Menschen. Und einige haben Unsinn im Kopf, machen wüste Lufftsprünge, Pirouetten, Saltos. Oder schwimmen ganz brav mit uns mit. Wenn das Boot beschleunigt, ziehen sie locker mit. Es müssen hunderte gewesen sein. Im Meeres-Nationalpark Bunaken werden alle satt.

    Zum Abschluss eine Schnorchelrunde mit einer Schildkröte und zwei Delfinen, allerdings ganz aus der Ferne.

    Ein schöner Ausflug! Leider waren wir etwas nachlässig beim Eincremen und haben uns beide die Ansätze der Beine an der Badehose verbrannt. Die Sonne hier verzeiht keine Fehler.

    Der Nachmittag wird verdöst und damit verbracht, ein Delfin-Video zu schneiden. Vermutlich braucht es Jahre für den Upload. Ein Abendessen mit zwei großen Bintang an der langen Tafel schließt den Tag würdig ab.
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  • Day 8

    Schildkröten-Safari

    June 29, 2017 in Indonesia ⋅ ☀️ 24 °C

    Heute geht es an die Nachbarinsel Bunaken. Dort soll es besonders viele Schildkröten geben. Auf der Fahrt muss das Boot Slalom fahren, weil in der Nacht besonders viel Müll von Manado rübergetrieben wurde. Offensichtlich wird das Meer dort als Müllkippe missbraucht. Vielleicht sollten sie mal in Singapur um einen Beratungstermin bitten. Schade, denn das ansonsten kristallklare Wasser sieht paradiesisch aus. Aber in den 60er Jahren war wildes Müllkippen auch in Deutschland noch üblich und auch Italien hat erst in jüngster Zeit gelernt, dass Müll in die Mülltonne gehört. Oder kann es sich jetzt leisten. Eine geordnete Müllentsorgung ist auch eine Form von Luxus.

    Auf der von Siladen aus gesehen "Rückseite" von Bunaken gehen wir schnorcheln, fast ohne Müll. Schönes Riff, aber keine Schildkröten. Nur tief im blauen Wasser taucht mal ein Schatten auf. Plötzlich ruft der Bootsführer etwas und zeigt irgendwohin. Eine Schildkröte hat sich durch Luftholen verraten. Alle Schnorchler incl. Boot sausen in Höchstgeschwindigkeit in diese Richtung. Das arme Tier flüchtet empört in die Tiefe. Danach weiterhin schönes Riff, aber keine Turtles.

    Wir fahren weiter. Am nächsten Punkt klappt es besser. Allerdings sind die Tiere immer im freien Wasser unterwegs, nie am Riff Es ist schon schön, die majestätischen Tiere durchs Wasser "fliegen" zu sehen. Einmal begegnet uns eine ziemlich große, begleitet von einer kleinen. Wenn man nicht wüsste, dass Schildkröten ihre Jungen nicht aufziehen, könnte man meinen, es sei Mutter mit Kind. Als wir die beiden verfolgen, warnt uns der Führer, dass wir in der Einflugschneise der Ausflugsboote schwimmen. Wir lassen die beiden ziehen.

    Auffällig ist der Fischreichtum. Teilweise hat man das Gefühl, in Fisch zu schwimmen. Überall wimmelt es um uns. Besonders die blauen, ca. 25 cm langen Drückerfische (Foto) gibt es zu Tausenden.

    Lustig sind die chinesischen Touristen, die mit eigenen Ausflugsbooten kommen, diese aber nicht verlassen. Klar, die meisten Chinesen können nicht schwimmen. Sie freuen sich, lärmen und knipsen die Wasseroberfläche, sonst nichts. Warum muss man dafür nach Sulawesi fliegen?

    Auf dem Rückweg noch ein Stopp an einem wunderbaren Riff. Glitzernde, bunte Unterwassergärten, bevölkert von Kreaturen in allen Formen und Farben. Diese unvergleichliche Stimmung kann die (fast kaputte) Kamera nicht einfangen. Das muss man selbst erleben. Zurück in Siladen drehen wir noch eine Runde durch "unser" Riff - genauso schön.

    Inzwischen, nach dem Mittagessen, tobt über Manado das übliche Mittagsgewitter und der Donner grollt herüber. Mal sehen was uns morgen im Urwald erwartet.
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  • Day 10

    Abschied Siladen / Anreise Pulisan

    July 1, 2017 in Indonesia ⋅ ⛅ 28 °C

    Erst um 10:30 geht unser Boot zum Anleger. Genügend Zeit, um entspannt zu frühstücken und zu packen. Dann müssen wir natürlich nochmal schnell ins türkisblaue Meer. Aufs Boot und dann wird Siladen am Horizont rasch kleiner.

    Drüben am Anleger ist zum Glück Flut, so dass wir einfach aussteigen können. Der Fahrer wartet schon, bringt uns aber zum Flughafen, weil er noch andere Gäste einladen möchte. Unterwegs schöne Landschaft und wir stellen wieder fest, dass jedes noch so kleine Nest mindestens eine Kirche hat, oft sind es mehrere. Religion hat wie in Bali auch hier größte Bedeutung und der Kirchenbesuch am Sonntag muss sein. Dann ruht alles.

    11:30 am Flughafen, ca. 14:00 geht es weiter - wir haben ja Urlaub und Zeit. Die nutzen wir und bitten den Fahrer, uns zu einem Shoppingcenter zu fahren. Leider gibt es dort keine wasserdichten Kameras, aber Mückenmittel. Dann laufen wir noch zu dem Hotel, in dem wir am Sonntag Abend übernachten werden, um den frühen Flug nach Komodo zu bekommen.

    Immer noch viel Zeit. Der Verkäufer an der Bar empfiehlt uns seine Heimatinsel Ambon als Urlaubsziel. Im Internet steht dazu: für Touristen völlig uninteressant. Endlich treffen wir Lee, den Besitzer des Pulisan Resort. Er hat viel zu erzählen. Kanadier, der mit seiner Schweizer Frau Anna letzten November Pulisan übernommen hat. Christiane und Lee fachsimpeln über Kanada.

    Endlich kommt Silvia, eine Schweizerin an und wir können fahren. 90 Minuten bei strömenden Regen geht es zum Resort. Dann endet die Straße und es geht die letzten 15 Minuten über einen Dschungelpfad. Schön dort, sogar bei Regen. Ein Regenbogen begrüßt uns. Wir beziehen den Bungalow mit dem Namen Cengkih, eine Frucht. Schön, aber das Bad ist, wie erwartet, eher schlicht. Kein Waschbecken, kalte Dusche. Mit einem Wasserbecken und Schöpfkelle geht es ganz gut. Nur Kontaktlinsen wechseln ist schwierig. Strom gibts erst ab 17:00. Dafür sehr gutes Essen, das die Frauen vom Dorf Pulisan kochen. Highlight: Grüne Papaya als Gemüse mit Kokossauce, dazu knusprig frittierter Tofu. Ein erlebnisreicher Tag geht mit drei großen Bintang früh zu Ende. Morgen klingelt 5:30 der Wecker. Es geht zur Dschungeltour in den Tangkoko Nationalpark.
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  • Day 11

    Tangkoko Nationalpark

    July 2, 2017 in Indonesia ⋅ ⛅ 25 °C

    5:30 geht die Sonne auf, blauer Himmel lockt und geheimnisvolle Geräusche erinnern daran, dass wir im Urwald sind. Nach einem kurzen Frühstück geht es ab aufs Boot. Wir brettern mit Vollgas über die Bucht, blau verzaubert im Morgenlicht, bei angenehmen Temperaturen. Drüben angekommen treffen wir die Führerin Reni, die uns zuerst an Mückenschutz erinnert. Sie zählt die heutigen Ziele auf: die schwarzen Schopf-Makaken, den Riesenvogel Hornbill (Nashornvogel), den Kuskus (ein Baumbär, Beuteltier) und den Tarsier (Koboldmaki), den kleinsten Affen der Welt. Dann gehen wir gemächlich durch den Wald, Augen und Ohren offen, immer auf der Pirsch. Ziemlich schnell treffen wir auf eine Affenhorde. Vor uns, neben uns und vor allem über uns turnen kleine, schwarze Affen. Sie ignorieren uns vollkommen und frühstücken weiter. Sie werden nicht gejagt und nicht gefüttert, daher sind ihnen Menschen einfach egal.

    Diese schwarzen Schopf-Makaken gibt es nur hier auf Sulawesi. Sulawesi liegt biologisch auf der Grenze zwischen Asien und Australien und hat eine ganz eigene Tier- und Pflanzenwelt. 40% der Säugetiere, 60% der Vögel und 80% der Reptilien sind endemisch und kommen nur hier vor. Der Nationalpark mit typischen Vertretern zieht sich um den Tangkoko-Vulkan und ist völlig sich selbst überlassen.

    Weiter geht es durch dichten Wald. Vorsicht: extrem stachlige Rattan Palmen wollen nicht angefasst werden. Kurze Rast auf einem Baumstamm. Jemand hatte schon Palmblätter ausgelegt. Reni zeigt mit ihrem Laserpointer auf einen dicken Ast hoch oben im Baum. Dort oben brütet Frau Hornbill und wartet darauf, von ihrem Gatten gefüttert zu werden. Und wir warten darauf, ihn zu sehen. Man hört ihn schon kommen. Mit laut rauschenden Flügelschlägen findet er sich ein und lässt sich trotz der Entfernung gut beobachten.

    Es geht weiter durch den Wald. Farne, Pilze, Lianen und Ameisenstraßen kreuzen den Weg. Netze mit riesigen Spinnen.

    Reni entdeckt ihren Liebling: den Kuskus. Er sitzt hoch oben im Geäst und schaut auf uns runter. Und wir nehmen das längste Tele und schauen hoch. Nackenverspannung.

    Dann endlich Tarsiere. Dösend sitzen sie in einer Baumhöhle - schwer zu erkennen. Die 10-15 cm langen Äffchen sehen mit ihren Glubschaugen und Klammerfüßen aus wie Gollum. Sie sind nachts aktiv und jagen Insekten. Zum Glück erreichen wir später einen verzweigten Feigenbaum, in dessen Wurzelgeflecht weitere Tarsiere sitzen. Diesmal sehr gut zu beobachten. Auch sie stören sich nicht an uns, obwohl sie schon mal Filmstars waren. Die BBC hat hier ein halbes Jahr Tarsiere gefilmt.

    Ein weitere Würgerfeige ist innen hohl und kann begangen werden. Der von ihr gewürgte Baum ist tatsächlich restlos verschwunden und kann nur noch an den Leerstellen deutlich erkannt werden.

    Auf dem Rückweg begegnen wir einer weiteren Affenhorde und finden eine lustige Lianenschaukel. Christiane traut sich nicht, aber Frank.

    Nach fünf Stunden im Urwald hätten wir eigentlich entspannt im Boot zurück fahren können. Eigentlich... Aber dazu ein eigener Footprint.
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  • Day 11

    Rückfahrt von Tangkoko

    July 2, 2017 in Indonesia ⋅ ⛅ 23 °C

    Frank tauscht sein völlig durchgeschwitztes Hemd gegen die Regenjacke. Christiane ist (noch) trocken. Wir besteigen das Boot bei leisem Donnergrollen. "Lot of rain" sagt der Bootsführer und zeigt lachend in Richtung Pulisan. Mit Vollgas geht es los. Donnernd schlägt das Boot immer wieder auf die Wellen. Nach kurzer Zeit setzt Regen ein. Christiane zieht trotz Dach die Regenjacke an. Das Foto-Handy wandert in eine Plastiktüte. Dann wird der Regen zum tropischen Fundamental-Regen. Bei Vollgasfahrt peitschen die Tropfen schmerzhaft ins Gesicht. Rumdrehen hilft. Nur nicht dem Bootsführer. Er fährt mit Hand vorm Gesicht. Plötzlich bremst er ab. Der Kollege von vorn zieht mitten in dem Tosen einen Kanister raus. Voll ist der aber bestimmt nicht. Unter heftigem Palaver werden Schläuche umgesteckt. Offensichtlich wird der Sprit knapp.

    Donnergrollen immer wieder. Wie war das mit Gewitter und Wasser? Inzwischen ist alles weiß um uns herum. Die Küste kann man nur noch ahnen. Wissen die noch, wo wir sind? Klappt das mit dem Sprit? Verdächtig, er fährt jetzt nur noch mit halber Fahrt durch das weiße Tosen. Wir sind inzwischen trotz Dach völlig durchnässt. Der Regen peitscht einfach unter dem Dach durch. Hoffentlich hält das Handy durch.

    Plötzlich wieder Stopp. Adrenalin geht auf Maximum. Einer reißt eine Plastikflasche auf und füllt mit ihr als Trichter Sprit um - bei Wolkenbruch! Motor wieder an - durchhalten. Schaffen wir das zur Not auch schwimmend?

    Weiter gehts, jetzt wieder schneller. Endlich - er biegt ab in Richtung Ufer, der Strand kommt in Sicht. Zum Schluss springt der Bootsführer ins warme Wasser ("oh hot") und zieht das Boot an den Strand. Als wir durchs Wasser waten, merken auch wir, wie kalt der Regen war. Angekommen - oder eher gerettet? Jedenfalls sind wir den Rest des Tages beschäftigt, nasse Sachen auszuwringen, aufzuhängen und auf Trocknung zu hoffen. Aussichtslos , hier trocknet nichts. Bilder gibt es aus naheliegenden Gründen keine.

    Aber die Küche hat auf uns gewartet und serviert einen geheimnisvollen Gurken(?)salat und Nasi Goreng, wie immer hier köstlich.

    Am Abend erzählt uns Anna von Herausforderungen einer Unternehmerin in Indonesien. Nach drei Bier ist die tosende Überfahrt schon wieder weit weg.
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  • Day 11

    Pulisan

    July 2, 2017 in Indonesia ⋅ ⛅ 24 °C

    Sensation: kein Wecker! Trotzdem sind wir vor acht beim Frühstück. Hier lebt man nach dem Licht, nicht nach der Uhr. Duschen geht nicht, weil aus dem Hahn kein Wasser kommt. Später erfahren wir, dass der Wasser-Hochbehälter gerade leer war und erst wieder vollgepumpt werden musste. Dazu muss der Generator laufen und der läuft erst, wenn wir ausgeschlafen haben.

    Nach dem Frühstück gehts in die Hängematte. Danach zum Schnorcheln. Wenn man die Stelle kennt, kann man über Sand bis zum Riff schwimmen. Achtung: im Sand fest auftreten, um die Stachelrochen zu warnen. Das Riff ist anders als in Siladen, aber auch schön. Beim Aussteigen am Strand begegnet uns eine kleine Seeschlange, die uns Anna später als kleine Aalart erläutert.

    Zum Mittagessen regnet es wieder und am Nachmittag so heftig, dass der Weg vor dem Bungalow völlig unter Wasser steht. Wir sind von der Außenwelt abgeschnitten.

    Zum Glück hört es auf, als wir um vier den Rückweg zum Auto antreten. Nach einer herzlichen Verabschiedung von Anna wandern unsere Koffer vor uns durch den Dschungel. Oben wartet Dombo, der Fahrer, der uns schon an den Anleger nach Siladen gefahren hat. Er fährt extra einen Umweg, um uns die dortige Goldgewinnung aus Sand oder Erz zu zeigen. Industrie stellen wir uns anders vor.

    Hunger! Leider haben alle Warungs an der Straße zu (Sonntag Abend). Kurz bevor wir aufgeben wollen, finden wir einen beleuchteten Imbiss. In der Auslage sind einige wenige Fische übrig. Nach kurzem Zweifel siegt der Hunger. Wir deuten auf Nasi (Reis) und auf die Fische in oranger Sauce. Kurz drauf steht vor jedem ein Berg Reis und je ein Fisch mit Sauce. Lecker, würzig-scharf. Während wir essen testet der kleine Sohn seine Englisch-Kenntnisse. "Hello, my name is Fakir". Wir stellen uns auch vor. Dann wird uns die kleine Tochter Balia (mit Schokoladenmund) vorgestellt. Plötzlich fällt uns die Geburtstagstorte auf. Fakir entzündet die Kerzen und nachdem wir bezahlt haben, werden gegenseitig Fotos gemacht. So oft hat Fakir wohl keine Europäer zum Geburtstag.

    Jetzt sind wir im Living Peace House Hotel, 400 m vom Flughafen Manado. Alle nassen und klammen Sachen ausgebreitet zum Trocknen. Morgen früh geht es über Bali nach Labuan Bajo (Komodo).
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  • Day 12

    Reise nach Komodo

    July 3, 2017 in Indonesia ⋅ ⛅ 28 °C

    Heute morgen im Living Peace gibt es wieder eine warme Dusche, eher ein schwaches Düschchen. Aber warm! Reicht, um das Minibad unter Wasser zu setzen. Es gab sogar ein Waschbecken! Man lernt, sich auch über kleine Dinge zu freuen. Wie z. B. dass die meisten Sachen wieder trocken sind. Klimaanlage sei Dank.

    Am Flughafen endlich ein indonesisches Frühstück mit Nasi Goreng und Mi Goreng, gebratener Reis oder Nudeln. Das trauen sich die Hotels nicht.

    Exakt pünktlich um 7:55 setzt sich der Flieger (bei Regen!) nach Bali in Bewegung und zwei Stunden später landen wir im sonnigen, warmen Bali. Dabei haben wir den Äquator überquert und sind nun auf der Südhalbkugel. Die wunderbare Atmosphäre Balis mit harmonischen Tempelanlagen umfängt uns schon am Flughafen.

    Wir fahren mit dem Taxi in eine Einkaufsstraße in Kuta, um eine neue Unterwasser-Kamera zu kaufen. Im zweiten, riesigen Shoppingcenter klappt es endlich. Wir haben eine neue Unterwasser-Nikon, diesmal in Blau.

    Hier, direkt am Flughafen, sieht man das Ballermann-Bali. Überall Touri-Geschäfte, Restaurants und Bars, ständig wird man angequatscht. Wir wussten, warum wir um Kuta bisher einen Bogen machten. Aber es gibt ja noch das andere, zauberhafte Bali. Wir haben bis heute nichts gesehen, was auch nur annähernd so ist.

    Weiter geht es nach Labuan Bajo auf Flores mit einer Propellermaschine. Beim Einsteigen irritiert die Hintergrundmusik: "Rudolph the Rednose Raindeer", gefolgt von "Merry Christmas" Absonderlich im Juli bei 32° - in der staatlichen Fluglinie eines islamischen Landes. Vielleicht liegt es an den vielen Touristen, die mit uns fliegen.

    Am Komodo Airport von Labuan Bajo begrüßen uns schon die Drachen-Bilder am Eingang. In wenigen Minuten fährt uns der Fahrer ins Golo Hilltop Hotel. Als wir ankommen, verstehen wir, wo der Name herkommt. Die Bungalows liegen oben am Berg mit einem traumhaften Blick über die Bucht. Mit einem einmaligen Sonnenuntergang, begleitet vom Gesang des Muezzin.
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