• Michael Lüdemann

Bikepacking in Südschweden

A 10-day adventure by Michael Read more
  • Trip start
    May 16, 2025

    Tag 1 /Anreise zur Fähre

    May 16–25 in Germany ⋅ ☀️ 15 °C

    Heute startet endlich unsere Bikepackingtour nach Schweden. Untertitel könnte auch lauten: Der alte Mann und die beiden Sportskanonen🫣!
    Ich radel mit Florian (mit dem ich schon diverse Rennradtouren gefahren bin) und Thomas, zwei durchtrainierte junge Burschen, die ca. 30 Jahre jünger sind als ich, durch Südschweden.
    Geplant sind 9 Etappen mit ca. 720km und knapp 5000 Höhenmetern.
    Die Route führt überwiegend durch die südschwedischen Wälder. Übernachtet wird im Zelt und/oder in Sheltern.
    Mein Carbongravelbike wiegt incl. 2,9 L Wasser, Verpflegung und ALLEM anderen Gepäck 32kg😱. Hätte nicht gedacht, dass da am Ende doch soviel zusammen kommt.
    Das sind jetzt mehr oder weniger die Eckdaten der Tour.
    Die heutige,erste Etappe über 44km führte mich erst einmal nur bis Lübeck. Hier haue ich mich ein paar Stunden aufs Ohr, bevor es dann um Mitternacht weiter zur Fähre nach Travemünde geht.
    Treffpunkt ist um 01:30 am Fährterminal in Travemünde. Das sind dann noch einmal 20km. Die Fähre Richtung Malmö legt um 03:00 Uhr ab. Ankunft in Malmö ist ca. um 12:00 Uhr mittags.
    Ich bin mega gespannt, welches Abenteuer da auf mich zukommt😁.
    Merke: Ein voll beladenes Bike rutscht auf losem Untergrund schnell mal in der Kurve weg😱🫣!
    Zweimal ist mir in der Kurve fast die Strasse ausgegangen 🙄.
    In Schweden wird dann wieder ordentlich gefahren😂
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  • Tag 2 Malmö -Fulltofta

    May 17 in Sweden ⋅ ☁️ 13 °C

    Heute Nacht sind wir mit der Fähre von Travemünde nach Malmö gefahren. Drei durchgeschwitzte Männer in einer kleinen Kabine ohne Fenster oder Belüftung😱.
    Mittags in Malmö angekommen, ging es dann auf die Räder.
    Leute, der Wind hat mir den letzten Nerv geraubt. Meist schön von vorn mit 40-50km/h😱.
    Wenn "kein" Wind, dann endlose Schotterwege, die man höchstens mit ca.12km/h befahren konnte.
    Man musste voll konzentriert fahren, um nicht abzurutschen.
    Es waren nur ca. 68km und 390hm.
    Aber für mich war es echt hart.
    Selbst die beiden Supersportler hatten am Schluss keine Lust mehr und so haben wir ca. 5km abgekürzt.
    Ich durfte bei den beiden immer am Hinterrad "lutschen"😁.
    Als Entschädigung zelten wir an einem coolen See... mitten in der tollen schwedischen Natur.
    Nachdem wir alle einmal in den See gesprungen sind, wurde noch kurz gekocht und ein Bierchen gezischt.
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  • Tag 3 Fulltofta-Horsabäck

    May 18 in Sweden ⋅ ☁️ 16 °C

    Was war das für eine Tour heute🫣.
    Wenn man die reinen Daten nimmt, hört s sich ja gar nicht so heftig an: 94km, 830hm und Durchschnitt 15,8km/h.
    Für mich war es heute hartes Intervalltraining. Ein ewiges Rampe hoch, Rampe runter. Es war auch richtig coole Abfahrten dabei, doch selbst die Jungs waren froh, am Ziel angekommen zu sein.
    Zur richtigen Zeit kam der so in der Pizzeria. Schon aufgewärmt, Powerbank geladen und ein schönes, fertiges Wiener Schnitzel gegessen.
    Leider hatten wir auch über lange Strecken Regen.
    Selbst das Schreiben ist im Moment zu anstrengend🥱🙄
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  • Tag 4 Horsabäck-Sandsjön

    May 19 in Sweden ⋅ ☀️ 18 °C

    Start um 07:45 von einem sehr coolen Shelter. Wir brauchten nicht einmal die Zelte aufbauen, bzw. am Morgen abbauen😁
    Heute war die Strecke nicht sooo anspruchsvoll, aber ich habe einen mordsmäßigen Muskelkater in den Oberschenkeln.
    Ich bin teilweise auf meinem Wunsch allein gefahren, da ich so am wenigsten Druck habe und so haben kann, wie es mir gut tut.
    Jetzt liegen wir gerade an einem tollen See und haben uns alle mal gründlich gewaschen😁🫣.
    Irgendwo auf der Strecke legten wir bei einem Selbstbedienungscafe noch einen Stopp ein. Schnell noch da Handy an die Steckdose und dann ging es auch schon weiter.
    10km vor dem Shelter, würde dann noch mal ordentlich eingekauft und dann ging es auf die letzten 11km zum Shelter.
    Der liegt völlig genial mitten in der Wildnis direkt am See. Absolute Ruhe, man hört nur den Wind.
    Morgen steht eine (für mich) harte Etappe mit über 100km und über 700hm an😱.
    Aber die beiden wollen sie eventuell noch entschärfen,-ich hoffe🫣.
    Heute waren es 71km und 538hm.
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  • Tag 5 Sandsjön - Akulla Resort

    May 20 in Sweden ⋅ ☀️ 17 °C

    Ein für mich sehr emotionaler Tag. Aber ich fange mal vorne an.
    Bei schönstem Wetter sind wir heute um 07:30 gestartet. Da wir die Route umgeplant hatten, fuhren wir nur wenig Gravel, dafür viel Asphalt. So hatten wir mittags schon mehr als die Hälfte geschafft.
    Daher blieb Zeit für längere Pausen an dem einen oder anderen See. Auch wenn die über 90km und über 700hm für mich persönlich sehr anstrengend waren und ich ca.15km vor dem Ziel echt an/über meine Grenzen gegangen bin.
    Nach einem Einkauf in einem wahnsinnig großen Einkaufscenter, ging es auf die letzten 15km.
    Bisher war es immer so, dass die beiden immer an bestimmten Punkten auf mich gewartet haben, da ich nun mal der Schwächste bin. Soweit war alles immer völlig okay.
    Heute sind die beiden dann vorgefahren und wurden bis zum Ziel auch nicht mehr gesehen.
    Dazu kamen zwei starke und lange Anstiege, dir mich echt zerlegt haben. Besonders gefährlich war der Verkehr, denn wir fuhren auf einer vielbefahrenen Straße ohne Radweg. Die Fahrzeuge fuhren teilweise nur einen halben Meter neben mir vorbei.
    Fazit: Ich war stinksauer und habe das auch genauso mitgeteilt.
    Ich persönlich kenne es so, der Schwächste gibt das Tempo vor und man nimmt Rücksicht.
    Naja, wie auch immer.
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  • Tag 6 Akulla Resort-Hjälm

    May 21 in Sweden ⋅ ☁️ 11 °C

    Start war heute um 08:30. Vorher haben wir noch kurz geklärt, dass ich für den Rest der Tour, eine andere Route fahre, welche wesentlich weniger Höhenmeter hat.
    Schon nach einigen Meter könnte ich feststellen, wir gut es mir mit dieser Entscheidung ging. Alles richtig gemacht😉.
    Ich hatte mit einer Route über 74km und 460hm gebastelt.
    Was soll ich sagen: hat für mich einfach perfekt gepasst😁.
    Es ging überwiegend auf Radfernwegen und Nebenstraßen Richtung Norden.
    Hatten wir die Tage vorher nicht einen einzigen Bikepacker gesehen, sind mit heute bestimmt 10 begegnet. Mit einem alten Herren aus Ratzeburg habe ich eine kurze Zeit geschnackt. Er war auf dem Weg ans Nordkap.
    Eine wirklich nette Begegnung.
    Immer wenn mir danach war, habe ich kleine Pausen eingelegt, fotografiert, gefilmt und natürlich gut gegessen🫣.
    Glücklicherweise war der Shelter, den ich mir direkt am See ausgeguckt hatte, frei.
    Es ist ziemlich frisch, 10°. Heute Nacht sinkt die Temperatur auf 5° und es wird wohl ordentlich regnen.
    Es war ein richtig guter Tag-so stellte ich mir eine Bikepackingtour vor 😉.
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  • Tag 7 Hjälm-Göteborg

    May 22 in Sweden ⋅ 🌧 7 °C

    Bis 04:30 habe ich super geschlafen. Allerdings hat es sich arg abgekühlt: 5° gefühlt 1°😱. Es regnet inzwischen in Strömen und das wird heute auch so bleiben.
    Aus diesem Grund habe ich ein Airbnb für 2 Nächte gebucht. So muss ich nur noch heute einmal 30km durch Sturm und Regen, dafür habe ich es dann warm und trocken. Vor allem: DUSCHEN🛀!!
    Morgen ist dann Ruhetag und am Samstag geht es um 17:00 mit der Fähre zurück nach Kiel.
    Da ich jetzt noch ein paar Stunden in meinem Shelter festsitze, habe ich etwas mehr Zeit als sonst und möchte an dieser Stelle wenigstens eine meiner extremen Erfahrungen auf dieser Bikepackingtour an den geneigten Leser weiter geben😉.

    Wie gesagt, ich bin um 04:30 von zwei dringenden Bedürfnissen geweckt worden.
    Das eine wäre um die Ecke schnell erledigt gewesen (klarer Vorteil für Männer). Das andere bedurfte aber einer rechtzeitigen Vorplanung am Abend davor. Für den worst case hatte ich mir in einiger Entfernung einen in 1m hohen Brennnesseln, aber in doch annehmbarem Umfang (sehr wichtig!), liegenden Baumstamm ausgewählt.
    Da nun das zweite Bedürfniss keinen Aufschub mehr duldete, stapfte ich in langer Unterhose und Daunenjacke, zu meinem Baumstamm. Alle nötigen Materialien, die für ein hygienisch einwandfreies Ende sorgen sollten, hatte ich natürlich in einem Zippbeutel (sollte sich aber noch als Problem darstellen, da der Anwender den kompletten Vorgang nicht bis zum Ende durchdacht hatte. Aber dazu komme ich gleich noch) dabei.
    Am Tatort angekommen, war Teil 1 des erlösenden Vorgangs sehr schnell erledigt.
    Wenn der Leser, der vielleicht zufällig gerade auf einer beheizten Klobrille sitzt, nun denkt, na dann ist doch alles gut-nein, nichts ist gut😱.
    Der hygienische Teil stellte sich plötzlich als fast unmöglich dar, denn der scheiß Zipbeutel war zu🫣, darin aber das rettende Klopapier. Nur wie dann kommen, wenn du dich mit beiden Armen auf dem Baumstamm abstützt😱?
    Da ich nicht warten wollte, bis mich jemand rettet, kam jetzt der sportliche Teil. Kurz überlegt welche Seite ich opfern sollte, mich dann für links entschieden und so saß ich dann auf der linken Backe (leicht verkrampft-der Baumstamm war arg glitschig) auf diesem Baumstamm.
    Um nun zum Ziel zu kommen, muss man natürlich auch mal ein Opfer bringen.
    In sekundenbruchteilen, dann den Beutel geöffnet und das Klopapier in der gewünschten Länge entnommen. Diesen Vorgang einige Male wiederholt, bis das Ergebnis zufriedenstellend war.
    Nachdem das Bedürfnis befriedigt und der gesamte Vorgang einwandfrei abgearbeitet war, ging es schnell wieder in den Schlafsack zurück.
    Auf dem Rückweg aber noch schnell ein Dankesgebet gen Himmel geschickt und mich für die kleine Regenpause zur rechten Zeit bedankt.

    Da ich davon ausgehe, dass der Leser diese Schilderung der Dinge erst einmal verarbeiten muss, verzichte ich an dieser Stelle auf weitere Anekdoten.

    Auch wenn es heute nur 35km waren, hat mich die Etappe voll gefordert. Bei 5°, Dauerregen und starken Wind war die Tour eher ein Tortur. Meine Handschuhe musste ich mehrere Male auswringen. Das Problem dabei war aber, ich kam jedesmal schlechter wieder rein, bis ich dann irgendwann rechts nur noch halb rein kam.
    Bei den Abfahrten fühlte es sich wie ein Peeling im Gesicht an.

    Da ich Trottel nicht die richtige Zieladresse im Garmin eingegeben hatte und mich schon am Ziel wähnte, war ich natürlich falsch und musste noch 25 Minuten weiter fahren.
    Um 14:30 habe ich dann endlich die Unterkunft erreicht und erst einmal versucht wieder aufzutauen.
    Jetzt heißt es Wäsche waschen und erholen...
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  • Tag 8 Ruhetag in Göteborg

    May 23 in Sweden ⋅ ☁️ 5 °C

    Nach der heftigen Regentour am Donnerstag, war ich wirklich super froh, in einer warmen Unterkunft mit Dusche, Bett und Waschmaschine angekommen zu sein.
    Ich war so durchgefroren, dass ich erst nach 3 Std. in der Lage war, zu zu duschen.
    Die Nacht war entsprechend schlafreich🥱.
    Heute habe ich mir dann Göteborg etwas erwandert. Das es am Ende dann doch 15km waren, war jetzt zwar nicht ganz der Zweck eines Ruhetages, aber so konnte ich wenigstens ohne Rad ein wenig die Stadt erkunden.
    Von Wirtschaftskrise keine Spur. Hier wird in der Stadt ÜBERALL gebaut. Echt der Wahnsinn.
    Ein Besuch in Schwedens größter Shoppingmall durfte natürlich auch nicht fehlen.
    Aber mir waren das einfach zu viele Menschen.
    Was einem hier in Schweden ziemlich schnell auffällt, alle sind entspannt und freundlich. Auf dem Land grüßt dich wirklich jeder. Da sind wir in Deutschland wohl noch weit von entfernt.

    Nach meiner Wanderung bin ich dann mal kurz für eine Stunde in einen Tiefschlaf gefallen und nun gibt es einen großen Topf Nudeln.
    Morgen reise ich hier um 11:45 ab und schaue mal, wie ich die Zeit bin zur Fähre um 17:45 überbrücke.

    PS: Auch wenn die Tour noch nicht zu Ende ist, möchte ich mich bei euch für das Lesen meiner Berichte bedanken. Übrigens, falls euch der ein oder andere Bericht gefallen hat, dürft ihr ihn sogar liken😉😁
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  • Tag 9 Göteborg-Kiel

    May 25–31 in Sweden ⋅ ☁️ 11 °C

    Die letzte Nacht im Airbnb war ein wenig laut. In der Wohnung über mir, wurde wohl gefeiert. Zum Klang einer Gitarre bellten zwei kleinere Hunde dazu im falschen Takt. Trotzdem habe ich ganz gut geschlafen, vor allem, nachdem ich dieses dicke Kopfkissen, gegen mein Reisekissen ausgetauscht hatte.
    Am Vormittag dann meine Sachen sortiert und ganz in Ruhe mein Rad wieder fertig gemacht.

    Gegen 11:00 habe ich mich dann aufgemacht und bin erstmal über die 993m lange Hängebrücke Älvsborgsbron, die in der Hafeneinfahrt von Göteborg den Göta älv überquert. Ein wirklich imposantes Bauwerk. Schön windig war es da oben😉.
    Da ich auch endlich mal etwas gesundes essen wollte, ging es dann zum goldenen M😁.
    Naja, immerhin war es dort schön warm, denn der Wind hatte wieder ordentlich aufgefrischt.

    Gegen 16:00 traf ich die anderen beiden und ab ging es, rauf auf die Fähre.

    Diesmal hatten wir eine Dreibettkabine. Ich bin freiwillig nach oben, da hatte ich dann meine Ruhe😉.
    Bis 04:00 relativ gut geschlafen, aber dann doch lieber am die frische Luft gegangen🙄.
    Das Wetter hat sich weiter erwartet geändert. Es regnet☔.
    Die Ankunft der Fähre in Kiel wird um 09:15 sein.
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  • Tag 10 Kiel-Borstel

    May 25 in Germany ⋅ 🌧 16 °C

    Wir hatten eine, im Vergleich zur ersten Fähre nach Malmö, schöne, moderne Kabine, die wirklich sehr okay war.
    Bis 04:00 hatte ich gut geschlafen, aber dann das Bedürfnis gehabt, erst auf die Toilette und dann an Deck, um frische Luft zu schnuppern, zu gehen.
    Nachdem ich eine Weile bei Wind und Regen an Deck verbracht hatte, zog es mich dann doch wieder unter Deck.
    Bis zum Frühstück, um 07:00 die Zeit vertrödelt und dann aber ordentlich zugeschlagen😉.
    Um 09:15 legte die Fähre in Kiel an und wir wurden mit schönem norddeutschen Schietwetter empfangen.
    Naja, was soll's 🤷🏻. Rauf's aufs Rad und ab ging es Richtung Heimat.
    An einer Baustelle war dann mal kurz Orientierungslosigkeit angesagt, aber Google Maps hatte dann die Lösung parat.
    40km vorm Ziel dann der erste und einzige Defekt auf den 600km😡.
    Im Regen hinten den Schlauch gewechselt und weiter ging es auf die Schlussetappe.
    Gegen 15:30 war die Bikepackingtour dann zu Ende.

    Mir hat die Tour, obwohl ich mehrmals an meine Grenzen stieß, super viel Spaß gemacht.
    Es waren einige Herausforderungen dabei und ich konnte ein paar wichtige Erfahrungen für mich mitnehmen.

    Obwohl ich mich mega gut vorbereitet hatte, hat sich auf der Tour herausgestellt, dass ich auf der nächsten Radtour ein paar Dinge ändern werde. Allerdings sind es nur Kleinigkeiten. Im großen und ganzen war mein Equipment super.
    Mein Trainingszustand eher nicht. Aber auch da muss man durch😁💪.

    Jetzt heißt es erst einmal: Regeneration🥱.
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  • Trip end
    May 25, 2025