• Myra und der Nikolaus

    13 juni, Turkije ⋅ ☀️ 32 °C

    Bereits vor dem Frühstück fahren wir zu den Felsengräbern und dürfen sogar noch vor der offiziellen Öffnungszeit hinein. Wir sind ganz alleine an diesem herrlichen Ort. Die Gräber sind nicht die schönsten, also kein Vergleich zu denen im Dalyan Delta oder Fethiye, aber durch ihre dicht gedrängte Anordnung am Fels wirken sie unheimlich imposant. Myra heißt so viel wie „prächtig“. Dies trifft absolut zu. Die uralten Grabstätten, kunstvoll in den Fels geschlagen, recken sich zum Himmel. Um 400 vor Christus sollen die Gräber entstanden sein und mit ihrer guten Sichtbarkeit auch dafür gesorgt haben, dass der Tote nicht in Vergessenheit geriet. Die hoch oben in den Felsen gemeißelten Grabstätten im Stil lykischer Wohnhäuser bieten mit kunstvoll in den Stein gehauenen Skulpturen und Reliefs einen Anblick zum Staunen. Je höher das tempelartige Grab liegt, umso mächtiger und bedeutender war der Tote.
    Auch das Amphitheater direkt unterhalb der Gräber ist imposant. Wie schon so oft beobachtet, haben die alten Kulturen immer die Nähe ihrer Vorgänger gesucht. Zum Glück wurden die alten Grabstätten nicht zerstört.
    Nicht nur die Tempel machen Myra bekannt, sondern vor allen Dingen der Nikolaus. Bischof Nikolaus von Myra starb am 6. Dezember. Daher kommt bei uns bis heute an diesem Tag der Nikolaus und erinnert an ihn. Damals brachte er Kleidung, Nahrung und manchmal kleines Spielzeug für besonders arme Familien. Die Nikolauskirche ist erstaunlich klein oder besser gesagt niedrig. Aber sie ist ja auch schon sehr alt. Im Inneren finden sich wunderschöne Wandmalereien, die teilweise sehr gut erhalten sind. Ein bedeutsamer Ort, der gesehen werden muss, wenn man in der Gegend ist.
    Es war schon die ganzen letzten Tage so, dass es bereits morgens um 8:00 sehr warm war und diesig. Jeden Tag wird jedoch die Luftfeuchtigkeit höher. Mittlerweile ist es fast unerträglich. Kaum bewegt man sich ein wenig, ist man bereits klatschnass geschwitzt und sehnt sich nach einer Dusche. Haben sich zu Beginn der Woche die Hitzewolken am Nachmittag gebildet, sind sie jetzt bereits ab 10:00 am Himmel zu sehen und werden täglich größer. Ich bin gespannt, wann sie sich entladen.
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