Türkei

junio 2025
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Roadtrip durch die Zentral-Türkei Leer más
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  • Nachttour von Istanbul nach Bergama

    6 de junio, Turquía ⋅ ☀️ 24 °C

    Nach einem halben Jahr zu Hause - das war definitiv zu lang - geht es endlich wieder hinaus in die Welt. Ein kurzer Flug ohne Zeitverschiebung - also absolute Komfortzone. Ziemlich unspektakulär und ungewöhnlich für uns, was die überraschten Gesichter meiner Mitmenschen, als sie vom Reiseland hörten, bestätigt haben. Damit es aber nicht zu gemütlich wird, habe ich die Zeitverschiebung selbst eingebaut. Nach der Ankunft in Istanbul am Abend und der Übernahme des Mietwagens geht es nicht ins Hotel, sondern ein paar 100km und Stunden durch die Nacht nach Bergama an die Westküste. Nach dieser nächtlichen Spritztour quer durchs Land habe ich morgen früh auch mein Jetlag und brauche vermutlich einen starken, türkischen Kaffee, um in die nächsten mindestens 12 wachen Stunden des neuen Tages zu starten.

    Aber jetzt geht es erst einmal los zum Flughafen. Auto abgeben und einchecken. Ganz freundlich wird der Sitz am Notausgang angeboten: kostenlos und viel Beinfreiheit. Nein Danke - nicht für mich. Als ich erkläre, dass ich nicht tiefgekühlt in Istanbul ankommen möchte, grinst sie nur und lässt mir meinen Platz. Security- und Polizeikontrolle - wie immer ist alles rasch erledigt und nun heißt es eben warten. Dank Gladiator 2 geht der ohnehin kurze Flug noch viel schneller vorbei und abgesehen davon, dass der Wein zwischendurch meint, er müsse unbedingt aus dem Glas hüpfen, verläuft der Flug im Großen und Ganzen recht ruhig.
    In Istanbul schnappen wir unser Gepäck und holen den Mietwagen. Es ist ein Fiat. Das ist wie nach Hause kommen. Reinsitzen, Schlüssel rumdrehen und losfahren. Los geht es einmal quer durch Istanbul. Im Schneckentempo quälen wir uns über die Stadtautobahn quer durch die Stadt. Es ist zäh und wird noch zäher, da noch gut 400km vor mir liegen und es bereits nach 22 Uhr ist. Da ist die Durchquerung Bangkoks das reinste Vergnügen. Schließlich erreichen wir den Bosporus mit einer seiner imposanten Brücken. Wir blicken auf die wunderschönen Paläste, die wir letztes Jahr bereits besichtigt haben. Damals haben die Touranbieter damit geworben, dass der Guide einem ein interkontinentales Fährticket besorgt, um von Europa nach Asien zu fahren. Es war die ganz normale Fähre, aber so verkauft es sich natürlich viel besser. Ich fahre also nun über die interkontinentale Brücke und irgendwo in der Mitte des Bosporus überquere ich die Grenze von Europa nach Asien. Was für ein Moment. Leider wird der Stau auf asiatischer Seite nicht besser. Nach gut 2 Stunden erreichen wir die nächste Brücke, die uns über einen Seitenarm des Marmarameeres führt und somit auf das türkische Festland. Istanbul und der Stau liegen hinter uns. Das Navi verkündet: folgen Sie dem Straßenverlauf für 290km. Ich beschließe, dass nun ein guter Zeitpunkt ist, meinen importierten, pappsüßen Red Bull zu öffnen. Er verleiht mir auch augenblicklich Flügel und so gleite ich im Tiefflug über eine wunderschöne, dreispurige Autobahn, um die Türkei von Nord nach Süd zu durchqueren. Dabei stelle ich fest, dass die Türken Augen wie Eulen haben müssen. Manch ein Auto hat nur ein kleines Lichtlein rechts vorne. Man sieht aber genug und offenbar ist gesehen werden nicht so wichtig. Auch wenn man zu früh von der Autobahn abfährt, legt man einfach den Rückwärtsgang ein und fährt wieder einige 100m rückwärts auf die Autobahn zurück. Alles ganz entspannt.
    Die Fahrt zieht sich über viele Stunden und irgendwann will ich nur noch ankommen. Als es dann endlich soweit ist - es ist bereits 2:00 Uhr morgens - bin ich trotz oder gerade wegen vieler Stunden Autofahrt putzmunter. Red Bull verleiht mir immer noch Flügel. An Schlafen ist nicht zu denken. Also beschließe ich, meinen Bericht zu schreiben, in der Hoffnung, müde zu werden und vielleicht noch 2 oder 3 Stündchen Schlaf zu finden, bevor der Wecker klingelt. Daraus wird nicht wirklich etwas. Ich bin zu munter. Als ich es endlich schaffe, einzunicken, ruft der Muezzin - 4:50 Uhr…. Ich habe das Gefühl, er sitzt direkt neben meinem Bett….
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  • Pergamon - heute Bergama

    7 de junio, Turquía ⋅ ☀️ 32 °C

    Nach dieser komplett schlaflosen Nacht fühle ich mich erstaunlich fit. Zeitig stehen wir am Teleferiq, der uns in wenigen Minuten auf das 200m höher gelegene, tafelbergförmige Felsplateau bringt, auf dem die antike, griechische Stadt Pergamon thront. Das Plateau wurde vom Fluss Kaikos gebildet, der heute noch für fruchtbares Land sorgt. Während des 3. und 2. Jahrhunderts v. Chr. war Pergamon die Hauptstadt des Pergamenischen Reichs, das sich über große Teile des westlichen Kleinasiens erstreckte. Die Stadt wurde zu einem der bedeutendsten Kulturzentren des Hellenismus. Pergamon trägt seinen Namen zu Recht: es war Zentrum der Pergamentproduktion. Nach dieser netten Gondelfahrt sind wir die ersten, die morgens die Akropolis betreten. Es ist ganz still, Vögel fliegen umher und ein kräftiger Wind bläst uns um die Ohren, der die Temperaturen sehr angenehm macht. Wir spazieren ganz allein durch die Tempel, Säulengänge, Tunnel und das Amphitheater. Die Ausblicke vom Plateau in die Ebene sind spektakulär. Vor allen Dingen der Blick auf den riesigen Stausee, der an ein Horseshoe erinnert. Wir entdecken zunächst eine kleine Landschildkröte und dann einige richtig große Exemplare. Die Ruhe ist jetzt allerdings vorbei. Die ersten Bustouristen, die wie eine Schafherde brav dem Guide hinterher tappeln, erreichen die Tempel. Für uns der Startschuss langsam wieder zu verschwinden. Wir haben nur das oneway Ticket für die Gondel gekauft und wandern nach unten. Auf dem Weg kommen wir an vielen weiteren Ausgrabungsstätten vorbei. Jetzt sind wir absolut allein. Die Schafherde nimmt die Gondel zum Bus. Man könnte sich womöglich überanstrengen. Das Auto kann aber auch direkt oben am Eingang geparkt werden. Nur die Highlights werden angesehen und man spart sich die Gondelfahrt. Insgesamt ist Bergama ein schöner Ort. Wir haben aber so langsam die großen archäologischen Highlights dieser Welt gesehen und daher ist er für uns schlicht schön und mehr auch nicht. Der Panoramablick hingegen begeistert. Am Auto angekommen schieben sich bereits die Massen. Wir fahren weiter zum Asklepios Tempel - ebenfalls eine schöne Ausgrabung. Wenn man kurz wartet, kann man ihn auch ziemlich allein erleben. Das Museum in Bergama ist klein und übersichtlich. Wenn man aber schon mal da ist, auf jeden Fall lohnend.
    Bereits um die Mittagszeit sind wir hier durch. Wie bereits gestern kämpfe ich mit dem ATM. Entweder er gibt mir überhaupt kein Geld oder nur 100€. Das kann ja heiter werden.
    Wir beschließen direkt weiter nach Ephesos zu fahren. Das Thermometer klettert über den Mittag auf 37 Grad. Trotz Klimaanlage ist es heiß. Jetzt kommt das Loch. Ich merke immer wieder, dass ich zu müde bin. Mir fehlt die letzte Nacht. Aber ich habe noch den halben Red Bull. Blubber hat er natürlich nicht mehr und ist so heiß wie frisch aufgebrühter Kaffee. Ein Hochgenuss! Aber - er wirkt. Er verleiht mir nochmals Flügel. Ich bin wieder munter.
    Die Strecke ist landschaftlich schön. Wein, Oliven und Aprikosen werden abwechselnd angepflanzt. Überall blüht der Oleander. Palmen säumen die Straßen. Immer wieder fahren wir entlang der Küste des Mittelmeers. Ungewohnt, dass es keinen Strand gibt. Das Wasser trifft auf Wiese oder Beton. Ich überlege, wann ich das letzte Mal am Mittelmeer war und schätze, dass dies gut und gern 9 Jahre her sein muss. Schließlich erreichen wir Ephesos. Doch was ist das? Solch einen Stau habe ich in meinem Leben noch nie erlebt. Die gesamte kleine Stadt ist komplett verstopft. Da passt nicht einmal mehr eine Maus durch. Alles steht. In jeder noch so kleinen Gasse schieben sich die Autos im Millimeterschritt. Ich auch. Ich will ankommen und suche mir neue Wege. Doch dann stehe ich einmal vor einer Treppe und das nächste Mal vor einem Berg. So werden wir keine Freunde liebes Google.maps. Jetzt muss ich mich wieder hinten anstellen. In der Türkei sind gerade Feiertage - Eid ul-Adha, das islamische Opferfest, wird gefeiert. Alle haben frei und sind unterwegs. So macht das keinen Spaß. Aber nach über einer Stunde erreiche ich unser kleines Hotel. In dieser Straße herrscht kein Chaos. Wie angenehm. Ephesos ist eigentlich so ein gemütlicher Ort. Kleine gepflasterte Straßen, alte bunte Häuser, schöne Innenhöfe mit knorrigen Olivenbäumen und auf dem Aquädukt und den Minaretttürmen haben Störche ihre Nester gebaut. In jedem Nest sitzen 2-3 Junge und wollen gefüttert werden. Ständig fliegt ein Elternteil herbei und bringt Frösche und sonstiges Getier. Und ja - natürlich wird lautstark mit dem Schnabel geklappert.
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  • St. Johannes Basilika und Selcuk Kalesi

    7 de junio, Turquía ⋅ ☀️ 32 °C

    Die Johannes Basilika - dem Apostel Johannes gestiftet! - war eine der größten Sakralbauten des Byzantinischen Reiches. Sie wurde von Kaiser Justinian gestiftet. Würde sie heute noch stehen, stände sie in direkter Konkurrenz zum Petersdom. Doch leider sind nur Säulen und Wandteile geblieben, die ihre Größe und Schönheit erahnen lassen. Von unserer Unterkunft ist es ein kleiner, schöner Spaziergang den Berg hinauf. Da wir die Museumskarte für die Türkei gekauft haben, geht es auch hier an der Schlange vorbei direkt zum Einlass. Noch ist es recht voll, aber es ist bereits später Nachmittag und plötzlich verschwinden alle. Die Busfahrer wollen wohl so langsam Feierabend machen und die Reisegruppen werden in den großen Hotels vor der Stadt rausgelassenen. Schön für uns. Auch der Bummel durch das kleine Städtchen ist sehr angenehm. Wir suchen uns ein hübsches Restaurant und bei Pide und Kebap lassen wir unseren ersten Tag Revue passieren. Im Hintergrund klappern die Störche mit den Schnäbeln. Wir sind angekommen.Leer más

  • Celsus Bibliothek

    Ephesos

    8 de junio, Turquía ⋅ ☀️ 28 °C

    Nach zwei Nächten ohne Schlaf habe ich heute nicht einmal den Muezzin gehört. Dafür aber den Esel….. der war allerdings etwas später dran als der Muezzin. Da ich ahne, was uns heute in Ephesos erwartet, sind wir deutlich vor Öffnung der Tore vor Ort. Wir sind nicht die ersten. Allerdings die ersten am Drehtor, denn alle anderen müssen noch Souvenirshops ansehen. Punkt 8:00 geht es im Stechschritt durch den Park. 700m sind es bis zur berühmten Celsus Bibliothek. Und dann…. Ich komme mir vor wie bei Lidl-Wochen montags kurz vor 8:00Uhr. Alles drängelt vor der Tür, wartet, dass die Verkäuferin aufschließt, stürzt an den Wühltisch, um die richtige Größe zu erhaschen und zur Kasse zu eilen. Bereits um 8:05 Uhr ist der ganze Spuk vorbei, das Wochenschnäppchen ist verkauft und der Laden wieder leer. Und hier….. wir stürzen zur Bibliothek. Etwa eine Minute haben wir sie ganz für uns. Dann erreicht uns schon eine weitere Person. Wir können noch einen kurzen, stillen Moment genießen und Fotos machen. Die Zeit reicht nicht aus, um die Details alleine anzusehen. Von oben kommend rollt sie schon auf uns zu - die Lawine aus Menschen. Bewaffnet mit Regenschirmen, Fähnchen, Schildern und Stöcken schieben sich die Hirten mir ihrer durchnummerierten Schafherde auf die Bibliothek zu. Es ist 8:05Uhr. Die Ruhe ist vorbei. Der Platz vor der Bibliothek geflutet. Hier sieht man den Alptraum des Massentourismus mit all seinen Facetten in der Realität. Es ist unbeschreiblich.
    Und dabei ist sie doch so wunderschön. Die Bibliothek ist eine der absoluten archäologischen Highlights dieser Welt. Mit all ihren Figuren und filigranen Verzierungen ist sie ein traumhaft schönes Gebäude. Wir sind absolut begeistert und der kurze Moment ganz alleine davor zu stehen, war fast schon magisch. Man spürt die Geschichte, die in diesen alten Mauern steckt. Da wir gegen den Strom laufen, schieben wir uns über marmorbepflasterten Straßen gegen die Massen den Berg hinauf. Gebäude und Tempel links und rechts der Straße lassen erahnen, wie prachtvoll die Stadt einst war. Ephesos war im Altertum eine der größten und bedeutendsten Städte Kleinasiens und beherbergte mit dem Tempel der Artemis eines der Sieben Weltwunder der Antike. Die antike Hafenstadt galt als das wichtigste Handelszentrum des Mittelmeerraums. Über den Zeitraum von mehreren Jahrhunderten befand sich Ephesos unter dem Einfluss von verschiedenen Herrschern.
    Es gehörte lange Zeit zum hellenistischen Reich, bis es dem römischen Reich übergeben wurde. Unter Kaiser Augustus gelangte es zu unfassbarem Reichtum. Den enormen Reichtum erkennt man auch ganz klar an den wunderschönen Fundstücken im Museum. Viele der Bauwerke, wie etwa die beiden Agoren, das Aquädukt und das Amphitheater, wurden während seiner Herrschaft erbaut. Ab dem 1. Jahrhundert n. Chr. spielte Ephesos eine einflussreiche Rolle bezüglich der Ausbreitung des Christentums.
    Das berühmte Amphitheater ist leider gerade gesperrt. Aber in das kleine Theater können wir hinein und schöne Ausblicke genießen. Wenn man von den Hauptachsen abweicht, gibt es noch einige Straßen, in denen man ebenfalls seine Ruhe hat. Ich bin überrascht, dass Ephesos gar nicht so groß ist. Relativ schnell kommen wir am oberen Ende der Stadt an. Eine Bustruppe nach der anderen wälzt sich die Straßen Richtung Bibliothek hinunter und wir reihen uns nun eben ein. Ein Hirte sucht verzweifelt vier seiner Schäfchen. Zum Glück haben alle eine Nummer. Er wird sie wieder finden. Wir biegen zu den Häusern der Wohlhabenden ab, die perfekt erhalten und mit wunderschönen Mosaiken und Wandgemälden ausgestattet sind. Die Gemälde sind schlicht und dezent, aber wunderschön. Wunderschön ist auch, dass man hier nochmals kräftig zur Kasse gebeten wird und nur wenige bezahlen wollen. Bei uns ist dieses Ticket inklusive. Hier ist es leer und still und in Ansätzen vermag man sich vorzustellen, wie damals gelebt wurde.
    Auch wenn die Atmosphäre alles andere als schön ist, stehen wir nochmals lange vor der Bibliothek. Immer wieder gibt es kurze Momente, in denen eine Figur oder ein Durchgang frei von Menschen ist. Ein unglaublich beeindruckender Ort.
    Als wir das Gelände verlassen, wird es nicht besser. Wo ist mein Auto? Kaum zu finden, da es plötzlich in dritter Reihe steht. Das erste unter dem schattigen Baum. Ein armer Kerl wurde abgestellt, der nun zum Telefon greift und alle notwendigen Fahrer anruft. Die Autos verschwinden und ich kann schließlich ausparken. Das gesamte Parkareal ist mit hunderten Bussen zugeparkt. Alle weiß in Reih und Glied. Ich habe das Gefühl entlang einer Wand zu fahren. Es ist grauenhaft.
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  • Didyma und Miletos

    8 de junio, Turquía ⋅ ☀️ 32 °C

    Seit Monaten liegt mir Moritz in den Ohren: er will den Apollon Tempel in Didyma sehen. Er liegt aber so gar nicht auf dem Weg und nein - es sind so schon so viele Tempel. Das reicht doch. Und jetzt? Es ist kurz nach 11Uhr als wir Ephesos verlassen. So viel Zeit. Also lasse ich mich überreden und wir fahren nach Didyma. Nach etwas über einer Stunde kommen wir an. Doch was ist das? Das gesamte Areal ist nicht zu betreten. Geschlossen. Man kann es umrunden. Das ist auch schön und wirklich beeindruckend, aber reingehen und die Größe wirklich spüren ist nicht. Google behauptet immer noch: geöffnet. Nunja. Wir sitzen in ein nettes Café und schauen auf die Anlage und mehr ist nicht zu machen. Sehr schade. Aber da entdeckt Moritz schon den nächsten Tempel nur 7km weiter Richtung Küste. Wegen mir, den dann auch noch. Die Straße wird immer kleiner und schmaler. Sie hört auf und wird offroad. Nicht schon wieder. Schon im letzten Urlaub hat er mich so wo reingejagt. So lange sie sich nicht ganz auflöst. Die Ausblicke auf das Meer sind schön. Doch dann ist plötzlich Schluss - militärisches Sperrgebiet. Das war es also. Wieder kein Glück. Mir reicht es. Ich fahre jetzt nach Pamukkale. Doch auf der Strecke taucht dann plötzlich das braune Hinweisschild Miletos auf. Es sind auch nur 5km. Und so biege ich nochmals ab Richtung Miletos. Plötzlich verdunkelt sich der Himmel, schwarz wird er und es stinkt. Mein Gott, was brennt da? Direkt vor dem Museum wissen wir, was los ist. Da der Wind in die richtige Richtung weht, ist es für uns und das Auto ungefährlich. Es hat heute 44 Grad und der Traktor des Bauern hatte keine Lust, bei diesen Temperaturen zu ernten. Also haben der heiße Motor und das furztrockene Gras beschlossen, die Ernterei zu beenden. Der Traktor ist in Flammen aufgegangen und das Feuer hat sich innerhalb von Minuten auf dem gesamten Feld ausgebreitet. Die Bauern und herbeieilende Menschen versuchen vergeblich zu löschen. Das Feuer gerät völlig außer Kontrolle. Wir fahren erst einmal weiter, weg aus der Flammenhölle. In der Ferne hören wir schon die Feuerwehr.
    Das Amphitheater von Miletos ist imposant und absolut beeindruckend. Im ersten Moment dachte ich, es sei eine Burg auf einem Berg. Aber nein, es wurde eine kleine Festung in späteren Jahrhunderten auf das Theater gebaut, das dadurch wie ein Berg wirkt. Das Schöne: wir sind hier beinahe allein. Hinauf und hinunter auf steilen Treppen klettern wir durch die tolle Anlage in der prallen Sonne. Es ist zu heiß. Die 44 Grad schaffen mich heute. Das Blut pocht heftig in meinen Schläfen. Ich muss ins Kühle. Zum Glück taugt die Klimaanalage. Ich kühle langsam wieder ab und als wir zur Brandstelle kommen, ist auch hier wieder alles unter Kontrolle. Es sind jetzt noch knapp 2,5 Stunden bis Pamukkale, die ich auf der neuen Autobahn zügig abfeiere. Ich bin fast das einzige Auto während der gesamten Strecke.
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  • Sinterterrassen von Pamukkale

    9 de junio, Turquía ⋅ ☀️ 36 °C

    Obwohl ich mich mehrfach erkundigt habe, erhalte ich immer die gleiche Aussage: die Gates öffnen um 8 Uhr. Doch warum sind dann bereits Leute drin, als wir ankommen? Das Südtor öffnet eben doch um 6:30Uhr. So hatte ich das auch im Internet gelesen. Aber wenn Hotel und Kassenpersonal 8 Uhr sagen, glaubt man es eben. Ärgerlich, aber nicht wirklich schlimm, denn es bleibt zunächst ruhig. Die Schuhe müssen ausgezogen werden und los geht’s. Pamukkale erhielt seinen Namen durch die Kalksinterterrassen, die über Jahrtausende durch kalkhaltige Thermalquellen entstanden sind und eine Touristenattraktion darstellen. Die Terrassen stehen zusammen mit der oberhalb gelegenen antiken griechischen Stadt Hierapolis auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO.
    Es gibt hier 17 heiße Quellen, deren Quellwasser mit Kalk gesättigt ist. Beim Austreten entsteht Travertin. Pro Sekunde werden 250 l Thermalwasser (58 °C) ausgeschüttet. Läuft man auf weißem Untergrund, der sich wie Korallen anfüllt, ist dieser relativ glatt und angenehm und absolut rutschfest. Es gibt aber farblich dunklere Stellen und diese sind extrem rauh und kantig. In den Pools tritt man auf spitze Steine und versinkt im mehlweichen Kalksand. In etwas weicherem bin ich noch nie gelaufen. Nicht einmal im Toten Meer war der Sandschlamm so weich. Das Wasser ist warm und es macht riesig Spaß durch diese surreale Landschaft zu waten. Schneeweißes Gestein und türkises Wasser in den Pools. Einige sind trocken, andere gefüllt. Während dieses Spaziergangs hat man Pediküre und Fußmassage inklusive. Die Hornhaut an den Füßen ist definitiv Geschichte. Allerdings ist die Fußmassage sehr stark und irgendwann reicht es. Die Füße schmerzen und immer wieder bleibt man irgendwo hängen und reißt sie ein wenig auf. Wir kommen an der Kante an und blicken nach unten. Es beginnt sich zu füllen - aber langsam. Entlang der Kante entdecken wir nun die richtig tollen Pools. Sind das Farben und Ausblicke. Absolut irre. Wie auf einem anderen Planeten. Ich würde ihn Baumwollplanet nennen. Die Gesteine sehen so weich und fluffig aus. Wenn sie es nur auch wären. Die armen Füße. Wenn die Baumwollkapsel aufplatzt, quillt die weiche Baumwolle zwischen den braunen Schalen hervor. Das weiße Gestein sieht genauso aus wie diese aufgeplatzte Baumwollkapsel. Wir umwandern das gesamte Plateau und blicken in die weite Ebene. Aus der Ferne muss diese weiße Wand gigantisch leuchten. Das werden wir dann morgen sehen. Wir erreichen die antike Stadt Hierapolis, die sich direkt an die Sinterterrassen anschließt. Die Griechen wussten schon, wo es sich gut bauen und auch leben lässt. Die Stadt ist riesig und es ist heiß. Unfassbar heiß. So heiß wie gestern schon. Aber heute gibt es zwischendurch keine Autofahrt mit Klimaanlage, die etwas abkühlt. Wir suchen also jeden Schatten, den wir finden können. Als wir zum Amphitheater aufsteigen, raschelt das trockene Gras im Wind, es duftet nach Sommer. Sommerduft ist für mich der Geruch trockener Erde und der schwere Duft von Piniennadeln. Genauso riecht es hier. Besser geht es nicht. Das Amphitheater ist großartig. Die komplette Scene ist erhalten. Wir überblicken das Tal von einem schattigen Plätzchen aus. Danach steigen wir weiter in die Berge zu alten Gräbern und einem Hammam. Die Hitze wird nun so unerträglich, dass wir absteigen, Pause im Café machen und danach erst einmal im kühlen Museum verschwinden. Doch irgendwann muss es weitergehen. Der spannende Teil der Stadt wartet noch. In glühender Hitze stapfen wir entlang der alten Römerstrasse. Ich bin schon fast lethargisch, als ich eine Bewegung wahrnehme. Ein riesiger blauer Geko. Die Lebensgeister erwachen sofort. Für einen kurzen Moment verfällt der Geko in Angststarre. Perfekt für mich. Das Foto ist im Kasten. Ein wunderschöner Kerl. Leider fällt mir nun sofort wieder die Hitze ein und ich trotte weiter zum römischen Torbogen und zur alten Gräberstraße. Die Zeugen der Vergangenheit blicken mich aus geöffneten Steinsärgen an. Viele Grabkapellen reihen sich aneinander. Welche Leben darin wohl beerdigt worden sind? Doch nun reicht es endgültig. Der normale Tourist lässt sich in Golfcarts durch die Gegend fahren, während ich mich wie frisch gebackenes Brot im Backofen fühle. Mittlerweile spüre ich den Sonnenbrand. Ich habe mir die Kniekehlen verbrannt und auch die Schultern beginnen trotz T-Shirt zu spannen. Am Abend stelle ich fest, dass ich wie ein unsymmetrisch gestreiftes rot-weißes Zebra aussehe. Glücklich erreichen wir das Café und ich erstehe zwei eiskalte Dosen Cola. Hier schlägt man aus der Not der Gäste Kapital. Ich bezahle 9€. Selten hat eine Cola so gut geschmeckt. Trotzdem unverschämt. 6 Flaschen hätte ich dafür im Supermarkt bekommen. Frisch gestärkt geht es nochmals an die Pools. Im Nachmittagslicht leuchten sie ganz anders. Leider ist es hier jetzt aber auch brechend voll. Heute ist der letzte Feiertag des Opferfestes. Ab morgen müsste es also überall wieder etwas ruhiger werden. Wir sitzen im Schatten, genießen den Ausblick und beobachten, wie sich die Instagramer in Pose setzen. Herrliche Anblicke und viel zu grinsen haben wir. Das beste Fernsehen überhaupt. Und plötzlich stellen wir fest, dass wir tatsächlich den gesamten Tag in der Anlage verbracht haben, ohne eine kühle Pause und fast ausschließlich in der prallen Sonne. Wir machen uns auf den Weg nach unten. Die Wasserläufe sind anders als am Morgen. Die ganz besonders schönen Pools sind ausgetrocknet. Ich kann es kaum glauben. Dafür sind andere geflutet. Die Füße schreien nach Schuhen und wollen nicht mehr laufen. Ich suche mir die besonders glatten Stellen, damit es sich etwas besser läuft. Es sticht, pikst und brennt überall, als ob ich blaue Flecke auf den Fußsohlen hätte. Jedes Kneippbad ist im Vergleich hierzu eine Wohltat. Eine Pause machen wir nochmals im mehlweichen Kalksand und durchqueren schließlich kurz vor Gateschluss das Tor. Ein außergewöhnlicher Ort der Spitzenklasse! Jetzt freue ich mich auf die Dusche und das Bett. Doch zu früh gefreut - Moritz hat schon wieder Hunger…..
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  • Ballonflug

    10 de junio, Turquía ⋅ ☀️ 19 °C

    Eigentlich war eine Fahrt mit dem Heißluftballon für Pamukkale überhaupt nicht vorgesehen. Die Landschaft ist aber so grandios, dass der Gedanke aufkam: ich muss sie auch von oben sehen. So habe ich ganz spontan gestern Abend noch Tickets erstanden. Ich hatte eigentlich nicht erwartet, dass es am Vorabend überhaupt noch welche gibt. Normalerweise muss man Monate im Voraus buchen. Fragen kostet ja nichts und schwups war ich neuer Besitzer.
    Es ist immer wieder ein grandioses Gefühl in diesen Korb zu steigen. Der Ballon erhebt sich bereits über einem. Immer wieder steigt die fauchende, riesige Flamme auf und befüllt ihn. Langsam hebt er ab und steigt immer höher in die Luft. Wir sind der letzte Ballon, der gestartet ist. Gut so, denn die Sonne geht noch nicht auf. Wir schweben über braunes, trockenes Gras, Olivenhaine, Schafherden und natürlich die Sinterterrassen. Ganz still gleiten wir darüber hinweg. Nur die Flamme faucht immer wieder, wenn wir zu tief sinken. Die Sonne schiebt sich über die Bergkuppe und strahlt das Tal an. Jetzt kommt es bald, denke ich. Wir schweben über dem Amphitheater und entlang der römischen Straße, die wir gestern in der Gluthitze entlang geschlichen sind. Die Ausblicke sind wunderschön. Und natürlich überfahren wir auch die Terrassen. Doch diese liegen komplett im Schatten und wir sind hoch. Ich hatte erwartet, dass wir im Tiefflug darüber hinweggleiten und sich die ersten Sonnenstrahlen im Wasser spiegeln. Dass wir ganz nah von oben in die türkisen Pools blicken können. Völlige Fehlanzeige. Das ist eine Enttäuschung. Das Areal ist klein und schwups sind wir auch schon darüber hinweggefahren. Wie soll man hier 60 Minuten fliegen? Das klappt natürlich nicht. Die Gesamtansicht ist beeindruckend. Aber mittlerweile liegen wieder Felder unter uns. Die Landung steht an. Wir fliegen immer noch im Schatten. Unser Pilot hat den Ehrgeiz, direkt auf dem Anhänger des Pickup zu landen. Und das schafft er auch. Da der Wind aus der falschen Richtung kommt, um den Ballon zu entleeren, drehen wir noch eine Runde auf dem Anhänger des Autos im Korb stehend und der Ballon hoch über uns schwebend. Dann fällt er und für uns heißt es anstoßen mit Champagner. Nicht, dass ich diesen über alles liebe und unbedingt brauche. Aber man sollte diesen nicht anpreisen, wenn es dann roten Blubberwein ohne Alkohol gibt, der nach Sirup schmeckt.
    Da wollte ich offensichtlich zu viel und wurde ganz klar in meinen Erwartungen enttäuscht. Alle Ballonwerbeplakate versprechen ein völlig falsches Erlebnis. Ich vermute, dass nicht nur ich so empfunden habe, denn das Trinkgeld ist mehr oder weniger ausgefallen. Man sollte nicht deutlich mehr vermarkten, als man bieten kann.
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  • Aphrodite Tempel
    Vollständig erhaltener Circus in AphrodisiasRohrsysteme in TripolisTavernen und LagerhallenAgoraLaodikeia

    Aphrodisias

    10 de junio, Turquía ⋅ ☀️ 33 °C

    Nach dem Frühstück starten wir also in Teil zwei unseres Tages. Schnell erreichen wir Aphrodisias - eine antike Stadt. Ihr Name leitet sich vom Aphrodite-Kult ab. Die Ursprünge von Aphrodisias liegen in der Zeit des 3. Jahrtausends vor Christus. Die Stadt hieß zuerst Megalopolis. Den eigentlichen Namen Aphrodisias erhielt sie während der hellenistischen Zeit im 3. Jhd. v. Chr. Zu größerer Bedeutung gelangte Aphrodisias im 1. Jhd. v. Chr., als die Stadt dem römischen Feldherrn Quintus Oppius im Jahr 88 v. Chr. beistandt. Auch während der römischen Bürgerkriege blieb die Freundschaft zwischen Rom und Aphrodisias bestehen, da sie sich langfristig zu Rom aussprach. Durch den Sieg des Christentums während der Spätantike wurde der Aphrodite-Kult innerhalb der Stadt geächtet.
    Das absolute Highlight ist der Aphrodite Tempel. Eine Tempelruine dieser Art haben wir wirklich noch nirgends gesehen. Außergewöhnlich und wunderschön filigran ist sie gearbeitet. Das zweite Highlight ist der Circus, der hier nicht nur als braune Wiese mit Umrandung zu sehen ist, sondern wirklich mit den kompletten Sitzreihen vorhanden ist. Ein eindrucksvoller Bau. Hier kriecht uns eine Schlange über den Weg, die allerdings (leider) schnell das Weite sucht. Besonders ist auch, dass aktiv ausgegraben wird. Trotz der stechenden Sonne sehen wir eine Weile zu wie gehackt, gegraben, Schutt in Schubkarren abtransportiert und durchsiebt wird. Eine mühsame Arbeit bei diesen Temperaturen. Die Hitze schlaucht ungemein. Wir haben die 40 Grad wieder erreicht. Trotzdem hat Moritz schon wieder etwas Neues entdeckt. Tripolis - nicht in Lybien - ist ebenfalls sehr schön. Also gut, auf nach Tripolis. Hier bläst wenigstens ein sehr heißer Wind, der an den Umluftbackofen erinnert. Die Ausgrabungen stehen noch ziemlich am Anfang. Aber diese Stadt war grandios. Was ich noch nie gesehen habe: die Römer haben schon immer ihre Wasserleitungen verlegt. Aber hier liegen die Rohre entlang ganzer Straßenzüge offen da. Sie haben diese damals schon genauso durcheinander gebaut, wie wir heute. Unglaublich.
    Die Agora ist komplett von Säulen umgeben, der Boden mit wunderschönem Marmor ausgelegt. Wir laufen entlang einer Geschäftsstraße mit Tavernen und vielen Geschäften. Man spürt das damalige Leben förmlich. Als wir die umliegenden Hügel besteigen, überblicken wir das Areal. Überall schauen Mauerteile hervor. Obwohl noch alles unter der Erde liegt, kann man die Stadt sehen. Das Amphitheater liegt komplett in Schutt. Vermutlich sahen all die schönen Theater so aus, als man sie gefunden hat. Hier kann noch Jahrzehnte lang gegraben und aufgebaut werden. Wir erahnen, wie aufwändig und langwierig es ist. Durch die antiken Städte laufen wir immer mit einer Selbstverständlichkeit ohne jemals konkret überlegt zu haben, wie lange solch eine Restaurierung dauert. Natürlich weiß man: lange. Ich ahne jetzt wie lange. Wie lange es dauert, bis ein Restaurierungsfortschritt wirklich sichtbar wird.
    Wir tauschen kurze Kleidung gegen Lange und das bei der Hitze. Aber es muss Sonnenschutz her. Die Sonne brennt, verbrennt uns. In langen Hosen fühlt sich alles gleich viel besser an, als wir Ausgrabung Nummer 3 betreten. Laodikeia gehört zum UNESCO Welterbe und hat ebenfalls sehr schöne marmorne Römerstraßen, entlang der sich Tempel und Säulen reihen. Die Agora und das Amphitheater sind auch hier wieder wunderschön. So wie sich im Moment beim Schreiben alles wiederholt, hat Moritz heute Mittag folgendes festgestellt: andere Leute müssen unsere Reise schrecklich finden, wenn sie immer nur Tempel, Säulen und Amphitheater auf den Fotos sehen. Jeden Tag dasselbe. Was soll ich sagen? Zehn Ausgrabungsstätten weniger und es wären immer noch genug (aber eben nur für mich). Aber wir sind auf einem guten Weg. Vor zwei Tagen war eine Ausgrabungsstätte geplant und es wurden vier. Heute waren es zwei und daraus wurden drei. Im nächsten Urlaub gibt es alles, außer Tempel.
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  • Dalyan Delta und Felsengräber

    11 de junio, Turquía ⋅ 🌙 26 °C

    Wir fahren entlang wunderschöner, winziger Straßen durch Olivenhaine und Weinfelder. Trockene Flussläufe kreuzen den Weg. Die Dörfer liegen verschlafen in der hügeligen Landschaft. Auf jedem Laternenmast ist ein Storchennest und der Nachwuchs wird aufgezogen. Der zukünftige Döner steht auf den trockenen Wiesen und frisst das gelbe, piksende Gras. Das kann der armen Kuh eigentlich nicht schmecken und sie auch nicht satt machen. Uns schmeckt der Döner aber umso besser und reichlich satt macht er auch. Allerdings hat man bei diesen Temperaturen nicht wirklich großen Hunger.
    Mir war nicht klar, dass die Türkei so bergig ist - hohe Berge, keine Hügel. Wir überqueren hohe Gebirgszüge und da mein Auto wenig Leistung hat, ist jeder Berg eine Qual. Die Steigung liegt oft bei 10%. Es geht nicht vorwärts. Die Passstraße ist wunderschön. Sie ist klein und schlängelt sich durch duftenden Pinienwald. Plötzlich sitzt mitten auf der Straße eine Schildkröte. Ich halte an, Warnblinker rein und Moritz steigt aus, um sie zu retten. Das findet sie nun gar nicht lustig und beginnt zu fauchen. Wie undankbar oder wollte sie etwa Selbstmord begehen? Sie ist auf jeden Fall gerettet (sofern sie nicht rückwärts wieder auf den Pass läuft)
    Wir erreichen die Küste und somit sind die ganz heißen Temperaturen erst einmal Vergangenheit. Frieren müssen wir natürlich nicht, wobei dies tatsächlich noch kommen könnte, denn man gewöhnt sich ja an diese Hitze und empfindet 10 Grad kälter schnell als kalt. Aber auch wenn es zurück ins Landesinnere geht, dürfte es deutlich kühler bleiben, da wir in Kappadokien auf etwa 1200m liegen. Die Türkei sortiert sich mit diesen Temperaturen auf Position 4 im Ranking um die unerträglich heißen Urlaube, die einem das Reisen wirklich schwer machen, ein. Die Plätze eins bis drei teilen sich Ägypten, Jordanien und Usbekistan. Dort war es mit um die 50 Grad nochmals 10 Grad heißer als hier. Wer dabei trauriger Spitzenreiter ist, kann ich nicht sagen. Diese drei Urlaube schenken sich diesbezüglich leider überhaupt nichts.
    Entlang riesiger Orangenfelder erreichen wir Dalyan. Das Auto ist schnell geparkt und ein Boot ausfindig gemacht, das uns ins Delta entlang der lykischen Felsengräber fährt. Wir haben das Boot für uns allein. Es ist unglaublich beeindruckend, als wir entlang der Felswände mit den Gräber fahren. Sie thronen spektakulär über dem Fluss in der Felswand. Sie wurden so in den Fels gehauen, dass sie von einem Felsrahmen umgeben sind.
    Wir schippern zwischen Schilf und Felsen durch das Delta und erreichen schließlich die alte Stadt Kaunos. Es geht an Land und wir besteigen den Berg, auf dem sie liegt. Sie ist nicht wirklich restauriert. Es wird aber gegraben. Der Blick vom Amphitheater über den alten Hafen bis weit ins Delta ist wunderschön. Da hatte mal wieder jemand ein Händchen bei der Platzwahl der Stadt. Kurz bevor das Süßwasser ins Meer fließt, leben viele Schildkröten. Sie legen gerade in der Nacht ihre Eier am Strand ab und tummeln sich im glasklaren, türkisen Brakwasser. Wir haben Glück und sehen sie immer wieder. Am besten natürlich, wenn sie auftauchen, um zu atmen. Ein wunderschönes Delta. Es war eine schöne Abwechslung nach den vielen staubtrockenen Römerstraßen der letzten Tage heute auf der Wasserstraße unterwegs zu sein.
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  • Gesichter von Fethiye

    11 de junio, Turquía ⋅ 🌙 24 °C

    Nach unserer Deltatour geht es zurück auf die Autobahn bis Fethiye. Wir fahren entlang der Uferpromenade. Ein hübscher Ort in einer tollen Bucht. Doch als wir das Hotel suchen, landen wir im Verkehrschaos. Zweimal umfahren wir den Block, dann wissen wir, wohin wir müssen. Gut. Doch wo parkt das Auto? Es gibt keinen Platz weit und breit. Was ist das für ein Mist. Wir fahren aus der Stadt raus und etwa 3km vom Hotel entfernt gibt es eine Parklücke. Besser als nichts, aber gut ist das nicht. Durch die Hitze geht es mit dem Koffer durch die halbe Stadt. Das macht keinen Spaß. Das ist auch nicht gut. Das Hotel ist sehr schön und wir erhalten, warum auch immer, ein Upgrade. Sehr schön. Da kommt wieder Freude auf. Wir bummeln durch die Stadt und Mortiz beschließt, dass er T-Shirts benötigt. Nun gut. Aber als ich bezahlen will, fehlt die Kreditkarte. In meinem ganzen Ärger über mich selbst berichte ich von dem Malleur. Sie liegt im Auto, das 3km entfernt parkt. Ich denke mir zunächst auch bei den detaillierten Nachfragen nichts. Habe ich zuviel Sonne abbekommen? Wo ist mein ständiges Misstrauen? Wir holen im Hotel die Ersatzkarte und bezahlen. Nochmals komische Fragen. Es ist klar, die Karte muss geholt werden. Jetzt! So ein Mist. Also wieder ins Hotel, T-Shirts weg und Autoschlüssel holen. Den hatte ich nämlich auch nicht dabei. Nun geht es die 3km zurück zum Auto. Moritz meinte, da stünden schon zwei Typen. Keine Ahnung. Ich habe die Karte und bin beruhigt. Alles gut. Auf dem Rückweg kommen wir bei schönstem Abendlicht an den Gräbern vorbei. Perfekt. Das wäre ohne das Kreditkartenmissgeschick nicht passiert. Ich bezahle für Moritz. Hier will man plötzlich nur Bares - also warte ich. Offenbar kann man das aber nicht sehen und lässt mich so rein. Wieder sehr nett. Die Sonne geht über der riesigen Bucht unter. Ein unglaublich schöner Augenblick. Dann stehe ich direkt unter dem Felsengrab. Ich bin ganz allein und es ist still. Ich blicke nach oben zum Dach des riesigen Grabes, das von einem Felsenrahmen umgeben ist. Ich bin nicht einmal so groß wie die drei unteren Stufen, die zum Grabeingang führen. Winzig fühle ich mich unter den riesigen, schlichten Säulen. Da oben thront es, schaut auf mich herab mit einer Größe (nicht in Metern) einer Ruhe, Überlegenheit und Weisheit - so nach dem Motto „Was willst du? Ich habe Wind und Wetter seit Jahrtausenden getrotzt. Ich stehe hier für die Ewigkeit!“ Ich spüre die Geschichte. Was hat dieses Grab alles gesehen und erlebt. Der Moment ist ergreifend. Es ist mal wieder einer dieser magischen Momente, die es nicht allzu oft gibt, an die man sich genau erinnert und den ich gerade jetzt überhaupt nicht erwartet habe. Nicht an diesem Ort.
    Der Hunger ruft, obwohl ich eigentlich bei diesen Temperaturen überhaupt keinen habe. Der kleine Fischmarkt ist umrundet von zig Restaurants. Der Fisch wird direkt nach Bestellung gekauft. Der gefüllte Kalamar ist eine Geschmacksexplosion.
    Fethiye hat viele Gesichter. Vieles war heute ungeschickt. Aber es wechselte sich stets mit positiven Überraschungen ab.
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