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- День 14
- четверг, 19 июня 2025 г., 17:16
- ☀️ 25 °C
- Высота: 1 415 м
ТурцияNevşehir38°27’42” N 34°45’3” E
Kaymakli - unterirdische Stadt

Die unterirdische Stadt Kaymakli ist eine der größten unterirdischen Städte in Kappadokien und reicht bis in die frühe christliche Zeit zurück. Sie wurde auf acht Etagen verteilt, von denen fünf heute für Besucher zugänglich sind. Die Gänge und Räume wurden in den weichen Tuffstein gegraben und dienten als Schutz- und Rückzugsort vor Invasionen. In Kaymakli gibt es beeindruckende Wohnräume, Lagerhallen, Küchen und sogar Weinkeller. Schätzungen zufolge lebten hier 15.000 Menschen. Besonders faszinierend sind die massiven, runden Steintore, die sich im Notfall von innen schließen ließen, um die Bewohner zu schützen. Ein ausgeklügeltes Belüftungssystem sorgt bis heute dafür, dass selbst in den tieferen Etagen stets Frischluft vorhanden ist. Wir sind sehr froh, dass wir die unterirdische Stadt Derinkuyu als erstes besichtigt haben. Denn Kaymakli ist um so ein Vielfaches beeindruckender. Ich habe Derinkuyu als Ameisenbau bezeichnet, aber das ist er nicht und wenn dann nur ein kleiner. Kaymakli ist ein gigantischer Ameisenbau. Ein unterirdisches, riesiges Labyrinth. Es ist viel ursprünglicher, hat unendlich viele Gänge, in die sich kein Tourist verirrt. Die Guides spulen ihr Programm auf dem Hauptweg ab. Wenn man aber abbiegt…… wir kriechen durch stockdunkle, steile, rutschige, tiefe Tunnel, die weit nach unten in den Berg führen. Es wird immer kälter und riecht plötzlich ganz anders als weiter oben. Wir sind allein. Wir schalten das Licht aus und es ist absolut stockdunkel. Das Blut rauscht in den Ohren, man hört in sich selbst hinein. Dann nimmt man ein dumpfes, tiefes Grollen oder Rauschen wahr. Es ist ganz weit weg. Das sind die anderen Touristen, die sich unterhalten, weit über uns. Dumpfe Schläge ertönen kurz darauf - ganz gleichmäßig. Jetzt steigt jemand eine Treppe hinauf. Die Dunkelheit, Tiefe und die dicken Höhlenwände lassen einen alles völlig anders wahrnehmen. Wir kriechen in viele solcher stockdunkler Tunnel. Sie sind trapezförmig angelegt. Meine Füße passen genau nebeneinander, mehr Platz ist nicht. Der Bereich um meine Schultern ist etwas breiter und am Kopf wird es schon wieder schmal. Die Gänge sind weniger als einen Meter hoch. Ich muss leicht in die Knie gehen und den Oberkörper im 90 Grad Winkel beugen. Mehr Platz ist nicht. Meine Schultern streifen die Wände und oft genug stoße ich mit dem Rücken an die Decke. Es ist ein unglaublicher Ort. Platzangst oder Angst vor Dunkelheit darf man nicht haben. Moritz kriecht in einen Gang, der nur etwa einen halben Meter hoch ist. Er muss ganz schön kämpfen, um rein und wieder hinaus zu kommen. Abenteuer pur. Oft schlagen wir uns an, rutschen aus, im Boden sind tiefe, riesige Löcher, die in andere Stockwerke führen. Wo wir unterwegs sind, sind diese nicht abgesperrt. Also Augen auf in der Dunkelheit. Es wird in der Tiefe auch immer kälter und feuchter. Immer wieder lauschen wir den dumpfen Geräuschen, die von weit oben zu uns herunter dringen. Die Atmosphäre ist gigantisch. Vor uns tun sich immer neue Tunnel, Gänge, Kammern und Treppen auf. Wir dringen immer tiefer vor. Bis wir in der Sackgasse stehen und umkehren müssen. In vielen Gängen finden wir die riesigen, runden Steintore zum Verschließen der Zugänge. An manchen müssen wir uns vorbeiquetschen, um weiter zu kommen. Kammern verbinden sich mit Gängen zu kleinen Wohneinheiten. Wein wird hergestellt. Viele Familien teilen sich eine Küche. Immer wieder stoßen wir uns die Köpfe und schrabben an den Wänden entlang. Ein unglaublich spannender Ort. In Derinkuyu ist alles vorgegeben. Es gibt im Vergleich zu Kaymakli nur wenig zu erkunden. Da passt die Reisegruppe hin. Hier kann man tolle Ecken entdecken, wenn man will, kein Problem mit absoluter Dunkelheit und sehr engen Tunneln und Gängen hat und blaue Flecke und Kratzer wegstecken kann.Читать далее