• Ballons von unten

    17 juin, Turquie ⋅ 🌙 14 °C

    Kurz vor 5:00 schwingen wir uns ins Auto, um die Ballons über Göreme schweben oder besser gesagt fahren zu sehen. Heute passt fahren wirklich. Teilweise waren wir nämlich höher als die Ballons und diese fuhren direkt vor unserer Nase vorbei. Einige stehen hoch am Himmel über der aufgehenden Sonne. Andere fahren knapp über dem Boden. Schließlich geht die Sonne auf und taucht die Landschaft in ein herrlich warmes Licht. Warm - wenn es das nur wäre. 10 Grad ist es kalt und wir sind sehr froh, dass unser Auto über eine Heizung verfügt. Denn wie wir bereits lernen durften, gehört die Heizung nicht in jedem Auto zur Standardausstattung. Doch wohin jetzt? Wir fahren verschiedene Orte an, die uns aber nicht überzeugen. Dann entdecken wir eine tolle Kante. Wir überblicken das gesamte Tal. Hoch und tief schweben sie der Sonne entgegen. Einige Spätstarter sehen das gesamte Tal im Sonnenlicht. So würde ich das auch gerne erleben. Andere Ballons fahren exakt zwischen Felsenkaminen hindurch. Es scheinen hunderte Ballons am Himmel zu fahren. In allen Farben leuchten die Ballons am Himmel. Ein unglaubliches Spaktakel. Auf der Suche nach dem besten Ausblick kreuzen wir eine Familie mit Campingstühlen. Wer geht nun links und wer rechts vorbei? Wenn wir links wollen, weichen sie in dieselbe Richtung aus, wir müssen lachen. Herrlich frisch gebackene Fladenmohnbrötchen haben sie dabei und die werden nun geteilt. Das ist mal ein Frühstück. Richtig lecker und dabei der Blick auf die Ballons. Durcheinander gibt es auch beim Landen. Kleinbusse brausen durch die Gegend und Pick-ups mit Ballonanhängern suchen ihre Ballons. Wir fahren einen sehr steilen Berg hoch und plötzlich ist ein Ballon direkt vor uns auf der Straße. Ist das krass. Unglaublich. Wir blicken in den Korb. Auf einer Ebene landet ein Ballon auf dem Anhänger und wird auf diesem fahrend noch die Straße hinunter transportiert. Ich muss ausweichen, weil der Ballon die Straßenbreite komplett einnimmt. Obwohl wir bereits um 4:30 Aufstehen mussten, war es ein richtig toller Start in den Tag.

    Noch toller sollte der Tagesbeginn heute werden, obwohl der Wecker schon um 3:15 klingelt. In der Dunkelheit geht es los und wir holen die anderen Mitfahrer unserer Ballontour ab. Wir wollen nämlich die Märchenwelt aus Feenkaminen von oben sehen. Als wir ankommen, ist noch kein Ballon vorbereitet. Plötzlich heißt es: due to weather conditions we have to wait. Wir warten fast 45 Minuten.. Es passiert nichts und schnell ist klar: Das war’s. Gut und gern eine Million Euro lösen sich wegen fehlenden Windes gerade in Luft auf. Ein Jammer. Im Stau geht es zurück Richtung Hotel. Es dauert, da hunderte Minibusse denselben Weg nehmen. Das ist ein Business. Durchgefroren und enttäuscht kriechen wir drei Stunden später wieder ins Bett, um noch eine Mütze Schlaf zu nehmen. Diesen Morgen habe ich mir so ganz anders vorgestellt und gewünscht. Doch das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert.
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