• Kinabatangan

    August 28 in Malaysia ⋅ ☁️ 33 °C

    Nachdem wir gestern Abend einen Orang Utan beim Nestbau beobachten konnten, fahren wir heute als erstes zurück an diesen Platz, um nachzusehen, ob er, also sie, noch da ist. Ja, ist sie. Offensichtlich wecken wir sie und ihr Kleines auf. Zumindest kommt Bewegung ins Nest. Beide klettern den Baum weiter hinauf und frühstücken erst einmal. Die Äste schwingen hin und her und biegen sich unter ihrem Gewicht. Es rauscht durch die Blätter. Dann schnellt der Ast zurück und die beiden haben den Baum gewechselt. Jetzt habe ich den perfekten Blick und kann sehen, wie die Mutter ihr Kleines auf dem Rücken trägt. Es ist unglaublich, wie liebevoll sie mit dem Kleinen umgeht. Da kann sich manch eine Menschenmama eine Scheibe abschneiden. Eine Weile können wir sie so beobachten. Aber dann bewegen sie sich leider vom Flussufer weg. Immer wieder sehen wir deutlich, wie sie fressen und Blätter abreißen. Wie schon ihre anderen Artgenossen bevorzugen sie es, uns ihren wunderschönen Rücken hinzustrecken. Es ist wieder unglaublich faszinierend einen Orang Utan zu beobachten. Es erscheint mir gerade wie ein Wunder, dass diese Geschöpfe in unserer Welt überhaupt noch existieren.
    Entlang des Fluss begegnen uns wieder sehr viele Affen. Ich stelle fest, dass wir alle Affenarten, die wir während unserer gesamten Reise getroffen haben, heute wieder treffen. Nur die Maronenlanguren leben ausschließlich in Danum Valley. Aber Makaken, Schweineaffen, Orang Utan, Nasenaffen und Silberlanguren treffen wir hier wieder. Mal näher und mal weiter entfernt. Es ist schön, sie ständig vom Boot aus beobachten zu können. Ein spannendes Fernsehprogramm. Neben vielen Affen sehen wir vier unterschiedliche Hornbills. Alle weit weg und schwer zu fotografieren, da das Licht äußerst ungünstig ist. Dennoch bin ich begeistert, den Rhinoceros Hornbill zu sehen. Er gehört zu den Big 5 Borneos. Auch drei Eisvogelarten kreuzen unseren Weg. Ein großes Salzwasserkrokodil zeigt sich außerhalb des Wassers. Meistens sieht man nur die Augen aus dem Wasser schauen. Wunderschön ist auch die Mangrovenschlange, die sich auf einem Ast zusammengerollt hat.

    Die Krönung passiert jedoch auf unserer Nachwanderung. Neben flying Fox, Flying Squirrels und einigen Insekten sehen wir den Slow Loris und den Western Tarsier. Damit haben wir 9 von 10 Primaten, die auf Borneo leben, gesehen. Das ist grandios. Womöglich finden wir den 10. auch noch. Es fehlt noch der Grey Lemur. Wir werden sehen. Nach diesem tollen Tag, schlafe ich garantiert tief und fest, zumal die Geräusche des Dschungels heute besonders schön klingen. Diese verklingen auch nicht, als ein heftiges Gewitter durch die Nacht grollt und uns einige Donner immer wieder aus dem Schlaf reißen. Es schüttet. Der Regen rauscht bis in den frühen Morgen wie ein Wasserfall. Zum Glück haben wir unsere Nachtwanderung im Trockenen beenden können.
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