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  • Day 67

    Vom Halfwaypoint nach Blankenberg

    May 6, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 20 °C

    Ganz vergessen habe ich zu erwähnen, dass auf der Party auch die 1800 Kilometer-Marke gefeiert werden könnte😃

    Ich durfte als Ehrengast alleine in der Halfwaypointhütte schlafen. Das funktionierte auch sehr gut und dank des ausführlichen Abendmahls und -trunks auch länger als sonst. Nur einer von den letzten Eierlikören muß schlecht gewesen sein. Ich habe mittelschwere Haarwurzelschmerzen. Das ausührliche Frühstück mit frischen Brötchen und ebenso frischem Rührei stärkt. Der Nebel wabert über die Landschaft. Es wird irgendwann Zeit sich für die Gastfreundschaft der Pinguine und die feine Party zu bedanken und losziehen. Sowohl DüsselSieg als auch Soulboy empfehlen als Tagesziel eine Hütte über Blankenberg. Das ist nicht allzu ambitioniert und angesichts meines Nachpartyzustands bestimmt eine gute Idee.

    Zunächst geht es durch Wald und Mengbachtal Richtung Merthen. Im Tal sind Baumfallarbeiten unterwegs, auch am Samstag. Ich komme durch ohne dass mich die zwei großen Bäume erwischen, die gerade dran sind. Nach Merthen wechsele ich auf die andere Seite der Sieg und ins Krabachtal. Ich überhole eine kleine Wandergruppe mit drei Jungen, zwei Frauen und einem Mann. Die Jungs klettern gerade auf einen Jagdhochsitz und bekommen von den Müttern eine Verwarnung. Papa schweigt. Hinter Süchterscheid gibt es ein kleines Idyll für Wanderer. An einem Obst- und Gemüsehof ist eine kleine Hütte, an der man sich Kaffee, Tee und Kaltgetränke gegen eine Spende nehmen kann. Am Wasserhahn am Hof darf ich meine Wasserflaschen auffüllen. Das kommt sehr passend. Bei der Wärme muss ich deutlich mehr trinken. Die kleine Wandergruppe holt mich ein. Die Jungs essen die Kekse auf und kriegen was zu trinken. Sie erzählen mir stolz, dass sie bestimmt schon einen Kilometer gelaufen sind und schmerzende Füße haben. Mama korrigiert auf sechs Kilometer. Papa schweigt. Ich gehe weiter.

    Dann folgt das Ahrenbachtal. Das ist sehr naturbelassen und schön. Auwälder und Feuchtwiesen wechseln sich ab. Das klare Wasser nutze ich für eine Katzenwäsche.

    Gegen halb fünf bin ich schon in Blankenberg. Ich muss noch fünf Stunden und fünf Kilometer rumkriegen. Schaffe ich locker. Erstmal setze ich mich in den Garten einer kleinen Weinbar und trinke ein Gläschen Riesling und esse ein Stück Rhabarberkuchen. Es fängt an zu nieseln. Also setze ich mich hinein und bestelle noch etwas. Die kleine Wandergruppe kommt auch rein und bestellt. Die Jungs sind immer noch super drauf. Sie sind wohl nun tatsächlich zwölf Kilometer gelaufen. Nicht schlecht. Sie werden von den Mamas und mit gelobt. Papa schweigt.

    Anderthalb Stunden sind rum. Ich schaue mir langsam das schöne Dorf an und mache den kleinen Umweg zur Burgruine. Hier war der Sitz der Grafen von Sayn im Hochmittelalter. Der Blick auf die Sieg hinunter ist genial.

    Ich steige vom Berg hinunter an die Sieg. Anderthalb Kilometer und zweieinhalb Stunden sind rum. Da gibt es eine Mühle mit Biergarten und Restaurant. Biergarten ist schlecht wegen Nieselregen. Also rein. Nett hier. Die Wandergruppe kommt nicht. Sie wollten zum Zug. Ich esse noch richtig Abendessen und trinke was Obergäriges. Hab vergessen was es genau war. Fortuna hat hoch gewonnen. Fein. Vier Stunden und zweieinhalb Kilometer sind rum. In der restlichen Stunde schaffe ich den Aufstieg zur Hütte. Ist noch mal eine kleine Herausforderung am Abend. Der Platz ist genial. Ein Absprungplatz für Gleitschirmflieger mit tollem Ausblick.

    Ich setze mich auf die Bank, telefoniere mit meiner Trailmanagerin und schreibe den Footprint. Morgen wird nicht so getrödelt. Nehme ich mir jedenfalls vor.

    Gute Nacht!
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