• Thean Hou Tempel

    11 oktober, Maleisië ⋅ ☁️ 30 °C

    Der Thean Hou Tempel in Kuala Lumpur zählt zu den prächtigsten und bekanntesten chinesischen Tempeln Malaysias. Er wurde 1987 erbaut und 1989 eröffnet – finanziert und betrieben von der Hainanese-Community, einer der vielen chinesischen Gruppen des Landes. Der Tempel ist der Meeresgöttin Mazu (Thean Hou) gewidmet, die als Beschützerin der Fischer und Seefahrer gilt.

    Die sechsstöckige Anlage vereint traditionelle chinesische Architektur mit modernen Elementen. Besonders beeindruckend sind die unzähligen roten und gelben Laternen, die zu Festzeiten den gesamten Innenhof in ein Meer aus Licht verwandeln. Auf den Dächern wachen kunstvoll gestaltete Drachenfiguren, während im Inneren reich verzierte Altäre und Statuen verschiedener Gottheiten zu sehen sind – darunter Guanyin, die Göttin der Barmherzigkeit, und Tian Hou, die Himmelskönigin.

    Der Tempel ist nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein soziales Zentrum der chinesischen Gemeinschaft in Kuala Lumpur. Viele Paare lassen sich hier trauen, und an chinesischen Feiertagen wie dem Neujahrsfest oder dem Laternenfest herrscht reges Treiben.

    Die chinesische Gemeinschaft in Malaysia stellt rund 23 % der Bevölkerung und spielt seit Jahrhunderten eine zentrale Rolle im wirtschaftlichen und kulturellen Leben des Landes. Viele sind Nachkommen von Einwanderern, die im 19. Jahrhundert während der britischen Kolonialzeit als Händler, Arbeiter oder Bergleute nach Südostasien kamen. Heute sind sie stark im Handel, im Bildungswesen und in der modernen Wirtschaft vertreten und prägen die urbane Kultur von Städten wie Kuala Lumpur, Penang oder Malakka maßgeblich.

    Der Besuch im Thean Hou Tempel ist daher nicht nur ein ästhetisches Erlebnis, sondern auch ein Blick in die reiche Geschichte und kulturelle Identität der chinesischen Malaien – farbenfroh, spirituell und tief in der Stadtgeschichte verwurzelt.
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