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  • Day 11

    An einem schönen Platz

    July 11, 2021 in Iceland ⋅ ⛅ 14 °C

    Heute wollte ich mal so richtig Kilometer machen. Es sollte laut Wetterbericht der letzte sonnige Tag werden und den galt es auszunutzen. Es ging den Weg zurück, den ich zwei Tage zuvor nach Skaftafell gefahren war.
    Um 13:00 hatte ich bereits meinen vorletzten Campingplatz erreicht, den ich auf jeden Fall überspringen wollte und zeitlich ging noch was.
    Oft weht in Island ein Nordostwind, der mich zusätzlich hätte anschieben können, aber heute hatte der Wind etwas gegen mich und blies mir die ganze Zeit entgegen und das Stunde um Stunde stärker, so dass das Fortkommen zäh wurde. Der nächste Campingplatz auf meiner Karte war vor 18:00 so nicht mehr erreichbar und meine Kräfte schwanden auch zusehends. In Hrifunes sollte es laut Internet-Berichten einen Campingplatz geben, also steuerte ich diesen etwas abseits von der Ringstraße gelegenen Ort an.
    Als ich dort ankam, bestand der Ort aber nur aus einem Haus und einer Ferienwohnungsanlage. Ich fragte den Besitzer der Ferienwohnungen nach dem Campingplatz und wurde aufgeklärt, dass der nicht mehr existierte. Da ich aber nur ein Rad und ein Zelt hätte, wäre es erlaubt, mein Zelt irgendwo draußen aufzustellen. Es gäbe da einen kleinen Nebenweg hinter dem nächsten Fluss, an dem es ganz viele gute Plätze gäbe.
    Um die Ferienanlage herum war die Landschaft schön grün und ich malte mir unterwegs schon einen Zeltplatz an einem lauschigen Plätzchen aus. Der Fluss unterwegs trug dreckiges Schmelzwasser vom nächsten Gletschergebiet, also nichts für eine schnelle Katzenwäsche. Vielleicht käme ja noch ein Bach?

    Und dann kam ich an besagten Schotterweg an. Ringsum nur eine Riesenfläche mit moosartigen Ballen überzogenen, unmöglich auf diesen wulstigen Ballen ein Zelt aufzustellen, geschweige denn darauf zu schlafen. So schlug ich schließlich notgedrungen mein Lager auf einem weiteren sandigen Seitenweg auf, der zumindest frei von Pflanzenbewuchs war. Der Wind bläst ständig gegen das Zelt. Mögen die Heringe halten!
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