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  • Day 39

    Residencial Farol, Madeira

    November 3, 2022 in Portugal ⋅ ⛅ 20 °C

    Ja wie soll man sagen, ich glaube wir haben das Zelten für diese Reise gesehen. Die Nacht war wieder nicht sonderbar und wenn man am nächsten Tag wieder den ganzen Tag laufen soll muss und will man gut schlafen.

    Am Morgen früh wurden wir von dem Nachbarshahn, welchem mit Sicherheit die Stimmbänder gekürzt wurden, geweckt ( de Güggel güggeret). Schnell ist das Zeugs zusammen gepackt und wir machen uns zur nächsten Snackbar. Wir als einzige Ausländer mit den riesen Rucksack machen schon auf uns aufmerksam. Beim bestellen der Kaffees wurde Pascal von einem Einheimischen angequatscht und so kamen sie ins Gespräch. Er war glücklich endlich konnte er am Morgen mit jemanden reden. Ich war ebenfalls glücklich, denn ich konnte stillschweigend meinen Kaffee geniessen.
    Heute wandern wir nicht weit!!! In den letzten zwei Tagen sind wir fast 70km gewandert das reicht!!!
    Also ging es mit leerem Magen aber Kaffee im Getriebe weiter Richtung Beach.

    Angekommen nach einer sehr steilen Treppenpartie gönnen wir uns einen frisch gepressten Passionsfruchtsaft. Das Essen gibt es erst um 12.00 Uhr in diesem Restaurant, also bleiben wir bis dann ohne Essen. Die Wartezeit überbrücken wir mit Hotelsuche. Nirgends in der Nähe ein Hotel. Das kann doch nicht so schwierig sein. Endlich nach 5 anrufen und unzähligen Booking Durchsuchungen finden wir das Hotel Farol. Sofort buchen wir es, die 3h Fussweg nehmen wir jetzt in Kauf. Das Essen in dem Restaurant war super lecker. Das hätten wir nicht gedacht. Das Lokal sah von aussen total unscheinbar aus und als wir die Menukarte öffneten, krabbelte als erstes ein Käfer raus.

    Wie das Sprichwort meint, innere Werte zählen.

    Voller Elan ging es weiter! Nur noch 3h dann eine Dusche und ein Bett🙏 . Ja da haben wir wieder einmal die Höhenmeter nicht mit berechnet. Nach ca 1km entlang des wunderschönen Meers, ging es wie eine Wand vor dem Gesicht, steil nach oben. Die Sonne prallte auf uns und der Berg wollte und wollte nicht hören. 1200 Meter Höhe ist wirklich sch…. hoch. Das Wasser wurde immer weniger und weniger und wir waren immer noch in mitten des Berges. Mein Kreislauf verabschiedete sich immer mehr und wir fanden zum Glück einen schattigen Fleck, wo wir uns für 15 Minuten regenerierten. Mit neuer Kraft nahmen wir noch den Rest des Berges. Oben angelangt freuten wir uns und schauten erwartungsvoll auf Google Maps um die Distanz zum Hotel zu überprüfen.
    Frustration macht sich breit…. Laut Maps sind wir kaum gelaufen…. Oke Kräfte sammeln und weiter geht es. Gegenseitige Motivation ist der Schlüssel und so laufen wir Hügel hoch und wieder runter und hoch und runter. Unsere Wasservorräte konnten wir zum Glück auch auffüllen. Bei jeder Kirche (welches in jedem noch so kleinen Dorf vorhanden ist), gibt es einen süss geschmückten Trinkwasserbrunnen. Tolle Gespräche lenkten unsere wiedereinsetzenden Schmerzen ab. Als es jedoch wieder anfängt zu einzudunkeln, kippt unsere Stimmung langsam wieder. Laut Maps immer noch 30 Minuten zu Fuss. Kein Taxi weit und breit welches uns zum Hotel bringen könnte. Nach weiteren Minuten, ein kleiner Fiat Punto vom Niergendwo. Pascal fragte mich, sollen wir „stöppeln“ (offizielles Verkehrsmittel hier) ich konnte noch gar nicht antworten und schon hielt der Fiat. Ein kleiner Finger mit grosser Wirkung. Eine nette, deutsche Frau hielt an und fragte ob sie uns mitnehmen soll. Sie gab uns ein paar Tipps was man hier gesehen haben muss und lud uns dann nach knapp 5 Min fahrt beim Hotel ab. Die Leute im Hotel Farol erwarteten uns bereits und begrüssten uns extrem freundlich. Das Zimmer perfekt, klein aber fein. Nach einer Dusche und kurzer Chillfrequenz, gingen wir ins Hotelrestaurant. Leider hat dieses bereits um 20.00 geschlossen da low season ist.

    Nochmals laufen?!? Ich schaue Pascal mit einem fraglichen Blick an.
    Nach einem Getränk (Brisa) offeriert vom Hotel wollten wir uns gerade auf den Weg machen, da kam der Besitzer. Er fragte uns ob wir noch essen gehen wollen er würde uns fahren. Wenn es Wunder gibt ist das wohl eins.
    Wir waren richtig Happy als er uns zum Restaurant fuhr.
    Da mein Hunger nicht wirklich gross war, ass ich eine typisch madeiranische Suppe. Pascal verspiess eine leckere Pizza. Anschliessend wollten wir nur noch ins Bett und so mussten wir leider noch den Heimweg in Angriff nehmen. Nach 5 Minuten Fussweg sahen wir ein Taxi am Strassenrand und unsere Freude war gross als wir den Fahrer beim Gespräch mit einem Kollegen entdeckten. Wir fragten ihn ob er uns zum Hotel bringen könne, er verneinte dies und fügte hinzu, wir seien junge gesunde Menschen und es sei eine schöne Nacht also können wir auch laufen. Pascal und ich schauten uns mit offenen Mund an und wussten nicht was sagen😂 oke so geht es halt zu Fuss weiter🤷‍♀️.
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