- Tampilkan perjalanan
- Tambahkan ke daftar bucketHapus dari daftar bucket
- Bagikan
- Hari 362
- Kamis, 15 Agustus 2024 05.51
- ☁️ 19 °C
- Ketinggian: 1.414 mi
Polinesia PerancisMont Aorai17°36’47” S 149°29’43” W
Mount Aorai Tag 2

*Aorai "Summit Push"*
Bis gerade eben noch im T-Shirt läuft mir ein Schauder über den Rücken. Der Wind ist kalt und eisig. Schnell ziehe ich mir meine Jacke an und genieße dann wieder den Ausblick über das Berg-Panorama von Tahiti. Wir alle merken, dass wir kaputt sind von diesem Tag am Berg. Kaputt, aber super glücklich, es bis hier geschafft zu haben. Jetzt heißt es erst einmal Kräfte tanken. In der Schutzhütte angekommen richten wir uns sofort häuslich ein. Die Jungs bereiten das Nachtlager vor und ich starte schon mal die Campingkocher denn langsam macht sich auch Hunger bemerkbar. Wer schon mal auf so einer Wanderung war, der weiß Nudeln mit Pesto auf dem Berg haben 5-Sterne Charakter. Das warme Essen tut richtig gut nach dem langen Tag. Ich spüre, wie die Brühe mich von innen heraus wärmt. Mir geht es erstaunlich gut und aufgrund der Musik bin ich auch schon wieder in Partylaune und tanze mit Lukas und Luca quer durch die Hütte. Aber die Mügidkeit gewinnt die Oberhand und so landen wir alle zügig in unseren Schlafsäcken. Jonas und ich sind die beiden glücklichen mit guten Schlafsäcken und guten Isomatten und können dadurch eine erholsame Nacht verbringen, während die andern teilweise frieren oder auf dem harten Boden schlafen müssen.
Der Wecker klingelt früh am nächsten Morgen. Es ist 4:30 Uhr und mir ist bewusst, dass es gar nicht so einfach wird, die vier Langschläfer aus dem Bett zu schmeißen. Robi beschließt, in der Hütte zu bleiben und auf uns zu warten, während wir anderen mit leichten Gepäck zum Summit Push aufbrechen. Der verbleibende Track soll nur circa 1 Stunde dauern mit einem Weg, der nicht ganz so extrem ist, wie der des letzten Tages - kontinuierlich geht es bergauf, meine Atmung geht schwerer als mir lieb ist und immer wieder denke ich, jetzt sind wir da. Immer wieder taucht noch ein weiterer Hügel aus dem Nebel auf. Meckernd laufe ich weiter. Doch wir sind dem Ziel nah und dann erreichen wir endlich den Gipfel.
Das Morgenrot umwabert die Gipfel der umliegenden Berge. Letzte Sterne blinken am Himmel. Sanft rollen die Wolken zu uns hinauf. Eine mysthische Stimmung liegt auf dem Panorama bis die Wolken uns schließlich ganz umwoben habe. Die Sicht fällt auf null und wir beschließen, den Abstieg zu beginnen.
Denn so anstrengend es ist, einen steilen Berg hoch zu laufen, umso verrückter ist es, diesen auch wieder hinunter zu kommen. Unser Tempo ist diesmal etwas ausgeglichener, so dass wir fast die meiste Zeit in einer Gruppe unterwegs sind. Zurück an der Hütte treffen wir auf Robi, dem es schon viel besser geht. Frisches Brot, Wurst, Nutella, Kaffee und Tee - es könnte uns schlechter gehen hier oben. Selten habe ich mit so einem schönen Ausblick gefrühstückt - die Wolken sind durchgezogen Der Blick auf Papeete und Moorea ist klar. Frisch gestärkt können wir unsere Rucksäcke packen und dann geht es wieder Richtung Tal. 8 km Berg ab. Mit den schweren Rucksäcken auf dem Rücken versuchen wir das Gleichgewicht auf diesen schmalen Weg zu halten. Die Passagen wechseln sich ab, zwischen extrem schmal mit einem mehrere hundert Meter tiefen Abgrund links und rechts des Weges, farngesäumten Strecken, die zum erholen einladen, und einem nahezu senkrecht abfallenden Weg, der nur über Seile und Wurzeln zu meistern ist.
Wir kommen gut voran und sind froh, erst zwei Tage später zu erfahren, dass erst vor kurzem ein Bergsteiger hier den Hang hinabgerutscht ist und kurzzeitig für tot erklärt wurde. Diese Gedanke geht einem dennoch immer wieder durch den Kopf. Ein falscher Tritt und das wars. Wahrscheinlich kennt jeder diesen Moment, an dem man schaudernd an einem Abgrund steht und dann plötzlich wie vom Blitze getroffen einen Schritt rückwärts macht.
Wohlbehalten erreichen wir die untere Schutzhütte, treffen dort erneut auf die Franzosen vom gestrigen Abend und machen uns dann auf den finalen Abstieg. Die letzten Kilometer ziehen sich ungaublich in die Länge und wir alle sind froh, endlich am Auto anzukommen. Was für eine Tour! Die Strapazen haben sich definitiv gelohnt. Tahiti aus einem anderen Licht!Baca selengkapnya