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- Day 172
- Wednesday, July 10, 2024
- ☁️ 25 °C
- Altitude: 723 m
GermanyIrndorf48°3’49” N 8°59’34” E
Eichfelsen

Der Eichfelsen im oberen Donautal stand auch schon länger auf meiner Liste und zwar ganz weit oben. Dieser Felsen befindet sich im oberen Donautal auf der schwäbischen Alb. Beeindruckend ist hier das Tal durch seinen tiefen Einschnitt mit fast senkrechten Felswänden auf beiden Seiten, welche ab Nachmittag von der Sonne angestrahlt fast weiß aussehen. Besonders schön schlängelt sich die noch junge Donau durch das Tal, nachdem sie hinter Immendingen versickert ist und noch vor Tuttlingen wieder zu einem stolzen Fluss angewachsen ist.
Ich fuhr mit dem Zug nach Beuron und lief die paar Kilometer flussabwärts an den steilen Felswänden an der Donau entlang, bis ich sie überquerte und vom Hohenzollern Weg auf den HW2 wechselte. Nun ging es bergauf. Aber gleich am Anfang kam ein fantastischer Aussichtspunkt der mittlerweile nicht mehr ausgeschildert ist und man ihn nur noch als Insider kennt. Ich kannte ihn weil ich schon zweimal hier war. Du befindest dich schon sechzig bis 70 Meter über dem Tal. Vor einem der Donaudurchbruch an dessen Ende man das Schloss Werenwag auf einem Felsen erkennt. Vor mir links baut sich mächtig der Eichfelsen auf. Rechts liegt auf einem Felsen die Burg Wildenstein und vor mir der Bandfelsen von dem man aus eine traumhafte Aussicht ins Tal hat. Ich fotografierte ein wenig und machte mich auf den Weg nach oben. Hier kam ich aber mal so richtig ins schwitzen. Oben angekommen suche ich auf einer Wiese nach einem geeigneten Platz für die Nacht. Dann ging es weiter zum Eichfelsen. Als ich dort ankam war ich alleine. Hier gab es eigentlich auch genügend Möglichkeiten um mein Zelt aufzubauen. Ich stellte meinen Rucksack auf eine Bank und schnappte mir Stativ und Kamera und liefe bis vor zum Geländer. Als ich hier vor Jahren das letzte Mal war, war hier die Hölle los. Heute hatte ich diesen Ort ganz für mich alleine. Ich begann zu fotografieren und als ich mich umdrehte sah ich am Horizont eine Wolkenfront. Ich machte mir erst keine Sorgen, aber als die dunklen Wolken immer näher rückten, schaute ich auf meine Wetterapp. Die verriet mir, dass es gegen 20 Uhr regnen sollte obwohl überhaupt kein Regen gemeldet war. Ich hätte kotzen können. Das Spektakel sollte gegen 21:30 Uhr vorbei sein und genau dann war es auch mit dem Sonnenuntergang vorbei. Ein echt bescheidenes Timing. Ich packte meine Kamera in den Rucksack, zog meine Regenjacke an und holte den Schirm raus. Es dauerte nicht lange als das Unwetter über mir herein brach. Mitten in dem Sturm kam eine Frau, welche sich auf die Bank mit meinem Rucksack setzte. Aber lange hielt sie es nicht aus. Als der Sturm nachließ ging ich wieder vor zum Felsen um die Wolken zu beobachten. Irgendwann brach der Himmel auf und über der Burg Wildenstein, welche sich genau gegenüber befand mischten sich die Farben des Himmels zwischen blau und rot. Aber leider war der Blick ins Tal in der Richtung in der ich fotografieren wollte immer noch grau und es war kaum etwas zu erkennen. Hinter mir aber ein Spiel von Farben. Ich versuchte die Situation irgendwie zu retten und lief durchs hohe Gras um davon wenigstens ein paar Fotos zu machen. Natürlich waren meine Hose und meine Schuhe gleich vollkommen nass. Ich kehrte zurück zum Felsen. Als das Unwetter vorbei war, wurde es schon fast dunkel und nichts mehr mit einer Farbenpracht an Wolken. Enttäuscht baute ich gute 50 Meter vom Felsen entfernt mein Zelt auf. Ich verstaute alle Sachen im Zelt, zog die Schuhe aus und gleich noch meine Socken um sie auszuwringen. Danach zog ich sie wieder an, denn es sollte recht kalt werden. Gegen 1 Uhr wachte ich auf und musste dringend vors Zelt. Als ich in den Himmel schaute konnte ich die Sterne erkennen. Also holte ich Kanera und Stativ , ging in völliger Dunkelheit zum Felsen um eventuell ein Foto von der Milchstraße zu machen. Aber nach einem Testfoto musste ich feststellen, dass genau in der Richtung wo die Milchstraße war der Himmel bedeckt war. Also wieder zurück ins Zelt. Gegen 4 Uhr war ich wieder wach und beschloss aufzustehen. Ich brauchte meine Ausrüstung nach und nach zu den Bänken am Eichfelsen und packte zusammen. Mittlerweile war es 4:30 Uhr und es begann hell zu werden. Leider war der Himmel komplett grau. Ich stand in einer Nebelsuppe und im Licht meiner Stirnlampe konnte ich meinen Atem sehen. Also erstmal einen Kaffee kochen. Bei der Kälte tat das richtig gut. Zwischenzeitlich hatte ich die Kamera wieder ganz vorne am Geländer aufgebaut. Aber der Himmel war erfüllt von Nebel. Nur über mir konnte ich ein wenig blauen Schimmer erkennen. Das machte mir Hoffnung.
Plötzlich öffnete sich vor mir die Nebelwand und ich konnte am Horizont rot gefärbte Wolken sehen. Schnell fotografierte ich denn das Schsuspiel hielt nicht lange an.
Dann hieß es wieder warten. Jeder andere wäre wohl gegangen. Aber in mir wuchs die Hoffnung auf etwas ganz besonderes. Ich hatte ja auch Zeit. Und so hoffte ich auf das Schauspiel, welches ich mir insgeheim ganz besonders gewünscht hatte. Das Tal im Nebel und auf beiden Seiten schauen die Felsen raus. Als die Sonne aufging färbte sich die ganze Nebelwand rot. So etwas hatte ich noch nie gesehen. Der Nebel hob sich vor mir und senkte sich wieder ein wenig. Dann wieder alles grau. Also machte ich mir noch einen Kaffee und als ich so am Kocher stehe kommt hinter mir die Sonne ein wenig hervor, aber immer noch durch den Nebel verschleiert. Auf der Wiese wo ich gezeltet hatte gab es auch ein prächtiges Spiel von Licht , Nebel und Farben. Also machte ich mir wieder meine Füße nass um dieses Schauspiel zu fotografieren. Zurück am Aussichtspunkt konnte ich gegenüber die Burg Wildenstein erkennen wie sie aus dem Nebel trat. Ein Blick hinter mich und noch ein tolles Schauspiel. Die Sonne warf genau hinter mir in den Nebel einen kreisrunden Regenbogen. Es dauerte einen Moment, bis ich begriff, dass ich mich genau in der Mitte des Regenbogens befand. Und dann kam das worauf ich gewartet hatte. Der Nebel legte sich ins Tal. Ich konnte Schloss Werenwag erkennen und hatte genau die Stimmung vor der Linse wie erhofft. Ich sah wie sich der Nebel begann genau in der Richtung in die Donau floss zu bewegen und wir mit dem Wasser mit zu fließen. Ich packte schnell zusammen und wollte noch einmal zu dem ersten Spot von gestern, welcher noch im Nebel lag aber ich hatte nicht viel Zeit. Also rannte ich fast runter und konnte auch dort unten noch ein paar schöne Fotos machen. Als der Nebel abgezogen war packte ich zusammen und begab mich zurück nach Beuron. Eigentlich wollte ich heute noch nach Hechingen um am Abend die Burg Hohenzollern zu fotografieren. Aber leider sollte das Wetter nicht mitspielen. Also traf ich die Entscheidung nach Hause zu fahren, jedoch mit dem Vorhaben auf jeden bald wieder zu kommen.
Was für ein wunderschöner Ort und was für ein Abenteuer, bei dem ich mir wohl wirklich verdient hatte diese Naturschauspiel zu erleben.Read more
WildWortWechselUnglaublich schöne Fotos! 🤩
TravelerIch schließe mich an: das sind wunderschöne Fotos 😲😊
Traveler
Episch 💥 Alle Fotos sind fantastisch, aber dieses hier ist der Oberknaller ✨