• Sonntag CHILLING + die Tattoo-Mission

    2024年7月22日, ノルウェー ⋅ ⛅ 15 °C

    Zwei Tage in einem Post!
    Sonntag wurde erneut stark entspannt. Heftiger Regen war angesagt und wir alle hatten Lust, im Ferienhaus zu bleiben und Shogun zu gucken. Für einen kleinen Roadtrip konnten wir uns dennoch aufraffen, Janni hatte die Idee an den nördlichsten Punkt der Inselkette zu fahren. Auf der Fahrt kamen wir erneut durch die felsigen Landschaften, weiten Fjorde und auch an zwei (vermutlichen) Bohrinseln vorbei. Beeindruckender Anblick. Im nördlichsten Dorf angekommen dann eine Runde spazieren gegangen, mit Möwen gesprochen, professionelle Pärchenfotos von Max und Helena gemacht und dann auch schon wieder auf den Rückweg. Zuhause fast den Nudelauflauf aus dem Ofen fallen lassen, aber zum Glück gerettet!
    Der Abend endet damit, dass der (mittlerweile bestätigt an Corona erkrankte) Mo uns mitteilt, dass er Montag Mittag einen Flug zurück nehmen will, Isa fliegt mit ihm mit. Schade, god jul und gute Besserung!

    Montag früh dann also die Fahrt zum Bergen Airport. Das restliche Team Nitro hat sich dementsprechend vorgenommen den Tag auch nochmal in Bergen zu verbringen. Die nächste größere Stadt wäre übrigens knapp 140km entfernt. Die Bevölkerungsdichte von Norwegen muss wirklich gering sein.
    Auf der Recherche nach einem Café (natürlich) ist Max auf ein Tattoostudio aufmerksam geworden und ich überlege stark, meine Idee eines Urlaubs-Tattoos umzusetzen. Preis hält sich sogar im Rahmen, da es eine Flash-Tattoo-Aktion mit vorgefertigten Motiven gibt. Ich verwerfe schnell die Idee eines anzüglichen (und vermutlich minderjährigen) Anime-Girl, auch wenn Team Nitro mich davon überzeugen will, aber ein Wolf mit drei Augen, warum nicht? Ich versuche mir Mut zu machen. Bis zur Ankunft in Bergen hat das auch gut funktioniert. Die drei anderen haben nochmal Lust auf 900 Treppen - ich hab diesen Urlaub genug Stufen gesehen (Shout-out Ulriken). Also setz ich mich ab, Kopfhörer in die Ohren und spaziere alleine durch das schöne Bergen Richtung Tattoo-Studio. Dort angekommen traue ich mich nicht sofort reinzugehen, laufe wie ein Creep einige Male vor dem Eingang hin und her und sammle mich dann erstmal auf einer Parkbank. Einen Motivationssong und gut zureden von Lisa (per WhatsApp) weiter, bin ich bereit reinzugehen. Aufgeregt stehe ich im kleinen Raum, eine andere Kundin wartet auf der Couch direkt neben mir, der Tätowierer macht seine Nadel bereit. "Hello", sage ich. "Can I help you?", fragt er. Ich erkläre, dass ich Lust auf ein spontanes Tattoo hätte, wovon er schon mäßig begeistert ist. Mit einem sarkastischen Lächeln sagt er mir, dass sie stark ausgebucht sind. Ich könnte es in 2 Stunden nochmal versuchen, aber versprechen kann er nichts. Oder ich bezahle ihn jetzt schon und er macht den Laden morgen früher auf. Irgendwie ist er mir unsympathisch und meine Knie zittern. Ich schaffe es, mich rauszureden, sage, ich komme vielleicht in 2 Stunden wieder und verlasse den Laden.
    Das lief nicht wie geplant. In 2 Stunden hab ich keine Lust mehr, da bin ich nicht mehr allein. Morgen um 9:30 hinfahren ist auch Quatsch. Und sollten Tätowierer nicht irgendwie freundlich und zuvorkommend sein? Wenn mir jemand 30 Minuten lang in den Oberschenkel sticht, sollte ich mich doch zumindest wohl fühlen. Mission fehlgeschlagen, aber dennoch mehr Motivation für ein erstes Tattoo in Deutschland gesammelt!!
    Ich gehe also ein bisschen weiter spazieren, setze mich in die Sonne und genieße die Zeit. Dann vereint sich Team Nitro wieder am Café. Helena sagt mir, ich habe alles richtig gemacht, sie hat die Treppen nach einem Viertel abgebrochen. Wir setzen uns in ein winziges Café, offenbar geführt von 3 mehr oder weniger überforderten Studenten - oder Hipster-Baristas. Es gibt Möhren- und Schokoladenkuchen. Beides brutal. Die Überforderung des Personals beschert uns eine zweite, kostenlose heiße Schokolade. Auch brutal. Gutes Café, 8/10.
    Nach mehr oder weniger ziellosem Herumirren durch Bergen, geht's auf den Rückweg. Nochmal einen neuen Supermarkt ausprobiert (Kiwi - Mini Pris!), Süßigkeiten und das zweite Mal eine neue Pepsi Max geholt, die wir den Besitzern weggetrunken haben.
    Zuhause schenkt Max Gin ein und es wird eine spannende politische Diskussion entfacht. Helena schläft ein. Wir wollen Bürokratie und Regierung revolutionieren.
    Erstmal Essen machen. Gestärkt dann die letzten zwei Folgen Shogun. Gute Serie.
    Bis morgen!
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