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  • Day 22

    Jungle-Trek in Bukit Lawang

    October 30, 2022 in Indonesia ⋅ 🌧 25 °C

    Nachdem wir gestern nach einigen Schwierigkeiten bei der Flugbuchung (eine kurzfristige Flugverschiebung zwang uns auf einen anderen Flug und Robins rot blinkende Stirnlampe im Gepäck lösste beinahe einen Bombenalarm aus) in Medan ankommen erwartet uns bereits unser Fahrer.
    In halsbrecherischem Tempo gehts nach Bukit Lawang auf einer Strasse, die so zerstört und gespickt mit Schlaglöchern ist, das teilweise nur im Schritttempo gefahrend wird. Nach 5h holpriger Fahrt kommen wir dann in unserem Hotel an. Indrah, unser Guide, gibt uns eine kurze Einführung über unseren 2-tägigen Jungle-Trek. Dann gehen wir für ein kurzes Abendessen in ein nahes Restaurant und dann früh ins Bett.

    Am nächsten morgen heisst es um 7 Uhr ab aus den Federn. Wir packen unser Gepäck in einen Plastiksack und diesen dann in unseren Rucksack (heisst wohl nicht ohne Grund Regenwald) während die grossen Taschen hier bleiben.
    Es gibt ein ausgiebiges Frühstück, welches wir am Fluss gegenüber einer wahrlich grünen Wand einnehmen.

    Und schon ist es soweit. Indrah und unser zweiter Begleiter, Henry, nehmen uns mit in den Urwald. Keine 5 Minuten später steht uns der Schweiss schon auf der Stirn. Bevor wir durch den Dschungel trekken gehts noch durch eine Fruchtplantage. Hier sehen wir bereits 6 Orang-Utans wie sie in den Bäumen sitzen, sich den Ästen entlang schwingen und die Früchte der Bauern geniessen. Mit genügend Abstand folgen wir ihnen jeweils auch neben den Pfaden und treffen dabei auch immer wieder auf andere Touristengruppen.

    Nach dem Eingang zum Nationalpark/Urwald kommen wir bald zu einem Pausenunterstand, wo es von kleineren Affen nur so wimmelt. Einige Thomas-Leafmonkeys mit ihren punkygen Frisuren und Makakken.
    Einwenig später machen wir unsere erste Pause, wo wir einen herrlichen Fruchtmix aufgetischt bekommen (an so ein Dschungelleben könnte man sich gewöhnen). Während dem Essen stolziert noch ein wilder Pfau vorbei und ein mutiger Makakke schaut uns gierig zu und testet unsere Verteidigungskünste.

    Kaum sind wir wieder auf den Beinen, fängt es an zu Regnen. Die Tiere verstecken sich und wir marschieren strammen Schrittes weiter durch das Unterholz. Es geht immer bergauf oder bergab und man muss auf dem matschigen, rutschigen Lehmboden immer um Halt kämpfen und ab und zu auch mal einen Baum zu hilfe nehmen oder auf allen Vieren gehen.

    Bis zum Mittagessen hat sich das Wetter wieder beruhigt und wir essen auf einer Anhöhe. Nasi Goreng in Bananenblättern verpackt mit Crevettenchips und frischer Ananas. Herrlich zugerichtet und schmeckt ausgezeichnet.
    Auch nach dieser Pause bleibt uns das Wetterglück nicht hold und der Regen beginnt erneut (mit der Wetterfee haben wir jetzt ein Hühnchen zu rupfen), diesmal jedoch stärker, sodass wir ganz schön durchweicht sind.

    Trotz des Regens haben wir das Glück noch auf einige Black Gibbons zu trefen. Welche selbst unser Guide nur einige mal pro Jahr zugesicht bekommt. Wir finden auch noch Tigerkot. Unser Guide dämpft jedoch unsere Erwartungen und meint in seinem 12 Jahren habe er noch keinen Tiger zu Gesicht bekommen, lediglich Fussabdrücke und Kot. Es hat trotzdem was aufregendes zu wissen, auf den Spuren eines solchen Raubtieres zu sein.

    Bei unserer Ankunft am Camp ist der Regenschauer wieder vorbei. Wir waschen uns im Fluss und hängen unsere nasse Kleidung auf (wird bei dieser Luftfeuchtigkeit aber nur wenig bringen). Daraufhin päppen sie uns mit Kaffe, Tee und Guetzli wieder auf.

    Während wir uns kurz hinlegen, wird schon das Abendessen vorbereitet. Curry, Reis, Hühnchen, Sojacracker, sweet potato fries und vieles mehr. Alles weit über unseren Erwartungen an eine Urwaldküche. Da uns die Wanderung doch etwas erschöpft hat gehen wir früh schlafen. Der Regen hat inzwischen wieder eingesetzt und so schlafen wir, begleitet durch das Plätschern des Regens und das Rauschen des Flusses, ein.

    In den nächsten Tag starten wir mit einem Sandwich. Aufgrund des Regens hat der Wasserspiegel und die Strömung so stark zugenommen, dass unsere Wanderung zu einem nahen Wasserfall nicht stattfinden kann.
    Stattdessen erkunden wir die Umgebung um das Camp und erholen uns am Flussufer.

    Nach dem Mittagessen gehts Flussabwärts. Die Strömung nimmt uns mit auf einem Floss aus alten Reifen und unsere Begleiter halten uns von allen Bumstämmen und Felswänden fern. Ein ganz neue Perspektive auf den Dschungel, vom Wasser aus.

    Wir steigen mit Indrah etwas oberhalb von Bukit Lawang aus und machen nochmal eine kurze Wanderung. Wir besuchen das alte Orang-Utan Rehabilitation Centre und wandern auf Umwegen zurück zum Hotel. Dabei entdecken wir zwei grosse männliche Orang-Utans, welche grundsätzlich wilder leben und daher tiefer im Dschungel sind und lediglich für die Paarung zu den Weibchen in die äusseren Teile des Dschungels kommen.

    Zusammenfassend kann man sagen, dass wir hier wahnsinnig viele neue und einmalige Erfahrungen machen durften. So eine Tour ist sicherlich jedem zu empfehlen, den es nach Sumatra verschlägt.
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