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- Apr 6, 2025, 9:20 AM
- 🌧 13 °C
- Altitude: 9 m
PortugalSantarém39°14’32” N 8°40’12” W
Erst kein Glück und dann kam auch noch P

Tja, wo heute anfangen? Zunächst war bei bedeckten Himmel die Welt noch in Ordnung. Ich fuhr durch eine neue Weinbaugegend, kein Verkehr, alles gut. Jede Menge Störche, die aber bei meiner Annäherung immer aufflogen, so als ob sie mir sagen wollten: "No deliveries for you anymore." Ne, sie arbeiten wahrlich nicht mehr für den Pensionär und alle Strommasten sind gegen eventuelle neue Nester mit Lieferungen gesichert.
Gerade hatte ich ein Foto gemacht, das mich an die Toskana erinnerte und ich am nächsten Hügel die optimalere Einstellung erhoffte...Zack.... die Kette war gerissen. "Welche Scheiße", dachte ich. In einer Einfahrt gegenüber hielt ich an. Kette holen, Reparaturzeugs raus Carsten nicht erreicht, Helmut "habe ich vor vielen Jahren mehr schlecht als recht gemacht"... Kein Youtube Internetempfang! Ok, dachte ich. Carsten hat es mir gezeigt, probieren geht über...
Hinter dem Tor der Einfahrt erschien ein bellender Hund und bedauerte meine schwarzen Finger, hörte sich bellend meine Flüche an und schien sich mit mir, nachdem die geflickte Kette erst mal für 200m hielt, zu freuen. Frisch beladen, riss die Verdammeleitenochmaligekette wieder.
Promt kamen wie gerufen zwei portugiesische Fahrrad"spezialisten" vorbei. Wußten alles besser und versauten sich die Pfoten ebenfalls. Lieb und hilfsbereit waren sie ja.
Dann kam der Highlight des Tages. Jugendliche aus der St. Thomas Schule in Lissabon waren in ihren Osterferien in dem Ort Vale de Figueira in Einsatz, um den Dörfern bei allem Möglichem zu helfen. Ein alter Mann aus dem Dorf wurde hinzugezogen. X Leute angerufen, um mich mit Rad nach Santarém zurück zu bringen. Aber Sonntag.
Die junge Truppe brachte mich, als alles scheiterte zum Bahnhof. Das Ticket buchen, nahmen sie in die Hand. Mich bei der portugiesischen Bahn anzumelden , unmöglich. Ich habe ja keine portugiesische Steuernummer. Meine europäische Krankenkartennummer: Fehlanzeige. So wurde ich von Salvador, einem Jungen über seine Daten gebucht und erhielt die PDF Datei per Mail. Dann flüchtete die Truppe vor dem zunehmenden Regen.
Noch stand ich mit einem Angolaner in der winzigen Bahnhof???Haltestelle durch die Wind und der aufkommende Regen pfiff. Meine Regenklamotten dort überziehen? Keine Chance! Nach ca. einer Stinde kam der Zug. Raus auf den Bahnsteig, bis zum 1. Wagen flitzen, Rad und 2 Fahrradtaschen 3 Stufen hochwuchten... Als ich im Abteil die Pfütze um mich Formen sah, war mir klar, dass ich auch dreimal übrerlegt hätte, so ein nasses Schwein an Bord zu hieven.
Oh keine Fotos? Darauf bin ich noch nicht getrimmt, das Handy in jeder Lebenslage zum Selvie zu heben. Die Tropfen, die sich die Hosenbeine und den Nacken zum Rücken hinabschlichen, verhinderten dieses.
In Santarém angekommen, musste ich erst in strömendem Regen Rad, Gepäck und mich einen Berg hochstemmen. Zwischendurch rutschte im Regenwasser mein linker Fuß auf Sand aus und das linke Knie küsste den Boden. Ja, blutige Schramme. Bein noch dran.
Das Hotel, an dem ich ein paar Stunden vorher gestartet war, lag auf halbem Weg zum Fahrradreparaturgeschäft. Also, das nasse Gepäck dorthin und vorsichtshalber ein Zimmer reservieren. Nach nochmaligen 3,5 km das Rad durch den Regen schieben, kam ich bei Decathlon zu den Richtigen, trotz Sonntag. Kaum war alles geflickt und ich komme klitsch-klatsch-nass vor die Tür? SONNENSCHEIN. Konnte der nicht vorher mein Leben erleichtern?*
Das Duschen sparen ich mir. Die Klamotten müssen alle geföhnt werden. Meine Kanarienvogel gelbe Fahrradjacke, von der Kette eingesaut, habe ich mal so gut es geht ausgewaschen. Die Hose musste ich über dem Waschbecken anföhnen, da die Pfütze vorm Badezimmer mich beim Bewegen hinderte. Die Fahrradhandschuhe gaben soviel Schwärze ab, so dass mir nicht klar war, ob es die natürliche Farbe oder der Kettenfettdreck waren, die das Waschbecken von Weiß ins Schwarze veränderten.
Jetzt noch einen kleinen, aber nur einen kleinen Schluck Weißwein aus der Umgebung; die Sonne 🌞 sie scheint und behauptet: "ab morgen wird alles besser...."Read more
Traveler „Gefällt mir“ geklickt aber was soll ich sagen: gefällt mir natürlich gar nicht zu hören dass deine Reise so startet bzw. mit so viel Pech weitergeht. Irgendwie scheint der Wurm drin zu sein. Aber jetzt kann man nur denken: es kann nur noch besser werden! Ich drücke dich ganz fest und drücke die Daumen, dass jetzt alles glatt läuft 😘
Traveler Du arme Socke! Der Pilger wird wirklich geprüft. Wikipedia sagt zum Begriff pilgern: „Der Anlass einer Pilgerfahrt kann eine auferlegte Buße sein, das Bemühen, einen Ablass zu gewinnen, die Erfüllung eines Gelübdes, ein bestimmtes Anliegen, geistliche Vertiefung oder die Abstattung von Dank.“ …😉
Traveler Ab Morgen wird BESTIMMT alles besser!😘