Fahrradwegetortur bis Vila do Conde
April 10 in Portugal ⋅ ☁️ 18 °C
Nachdem gestern die Radautobahn mit Langweile und hoher Durchschnittsgeschwindigkeit mir ein "Naja" entlockte, waren die Fahrradfallen und über 30 km Kopfsteinpflaster bei Hitze am Meer entlang und die Großstadt Porto, mit ihrem Baulärm (sei es die Gebäude, sei es die aufgerissenen und in Reparatur befindlichen Kopfsteinpflasterstrassen mit ihren Umleitungen, hoch und runter) eine ganz eigene Herausforderung.
Dementsprechend sind die ersten 7 Fotos meinem Hintern gewidmet. Obgleich die ersten 10 km durch einen Kiefernwald mit eigenem Radweg führten, gab es immer wieder Stolperfallen, die z.B. in einer Biegung unverhofft die Vollbremsung erforderten. 100 % Aufmerksamkeit war nötig.
Die Holzwege, der Küste lang oder durch sumpfige Bachmündungen ins Meer, glänzten mit losen, gebrochen oder hochstehenden Brettern. Schmerzen den Allerwertesten nur nicht.
Die 20 km klasse ausgebauten Fahrradwege bis Porto steigerten meine Vorfreude.... tja bis eine portugiesische(?) junge und aufgetakelte Tusnelda, Handy in der einen, den Mikrowelle gerechten Köter an der Leine in der anderen Hand und zur Krönung ihre fremdgesteuerten, laute Musik dröhnenden Alien-Ohrstöpsel den Fahrradweg betrat. Zudem konnte sie auch nicht den Blick heben, um nach links und rechts zu schauen. Ihr ahnt es schon; die Augen nur auf ihrem Telefon! Mein Fahrradklingeln erschreckte das Kleinvieh, das ruckzuck die Leine im Schlepptau um das Strassenschild wickelte.
Leider rauschte ich an dem sich anbahnenden Chos zuschnell vorbei, drehte mich auch nicht mehr um, den das mir folgende Geschrei war meine Innere Genugtuung.
Plötzlich enge Wege an einem idyllischen Bach. Aus Porto raus zwischen den Straßenbahnschienen, dann endete meine Ausweichstrecke vor einer riesigen Pfütze, um dem für das Hinterteil sehr anstrengenden groben Kopfsteinpflaster (das kleine Kopfsteinpflaster ist angenehmer) auszuweichen.
Was machen die mit schmalen Rennradreifen unterwegs sind?
Die Südseite Portos gefiel mir gut. Seltsam wie unterschiedlich alte Fassaden in Neubauten mal besser mal schlechter integriert wurden. An der gekachelten Kirche frühstückte ich.
In die Stadt kam ich den Douro entlang. Schön die alten Boote mit den "Portweinfässern". Die alte Brücke war abenteuerlich ging dann in einen Tunnel über.
Wie ich in die Stadt hochkam? Auf dem Pflaster, z.T. aufgerissen? Verdrängt. Irgendwann sah ich links ein Café, rüber und in den Schatten. Ein Tee und ein Wasser später, war mein Entschluss gefasst: hoch zur Kathedrale, meinen Pilgerstempel abholen und raus aus dem Großstadt krach. Nein Werner, auch Dir zuliebe, kein rein in das Gebäude (nur von außen) und KEIN Foto von innen ;)). Nur 2 Schnappschüsse über die Dächer und nichts wie weiter.
Schade, dass die alte den Flußeingang schützende Burg die stinkenden schwimmenden, mit Altöl die Meere versauenden Hotelanlagen, Kreuzschiffe genannt, nicht mehr versenken.
In einer kleinen städtischen Markthalle, die täglich 8 Stunden offen sind und u.a. ihren frischen Fisch für einen Apfel und ein Ei anbieten holte ich mir Obst und etwas zu trinken. Nein, Patricia keinen Port, keinen Wein aber 1ltr. Wasser. Ja , so krank bin ich schon....
Auch wenn das Meer mich mit seinen seltsamen Gestalten begleitete, ich bin froh in Vila do Conde angekommen zu sein.Read more






















