Spanien, Vigo bis Pontevedra
April 12 in Spain ⋅ ☁️ 16 °C
Spanien, in Form der Grenzstadt Tui begrüßte den Ankömmling am Ende der Brücke mit einer verschlossenen Tür, die in mir die Assoziationen: Beichtstuhl, Inquisition auslösten. Ab hier begleiteten mich den restlichen Tag Massen an wandelnden Caminopilgern aus allen Herrenländer. Überraschend, wieviel junge Menschen es waren.
Zunächst begleitete ich sie auf einem Waldpfad, der durch einen Bach mit "Steinbrücken" oder der mit ähnlichen Konstruktionen unterbrochen wurde. Dieses Wegstück, so schön es war, verlangte nach voller Konzentration, weil auf vielen Metern Schlaglöcher, Pfütze, Äste und Wanderer urplötzlich auftauchen konnten.
Auf der Jagd nach einer neuen Packtasche stand Vigo, zumindest ein Teil davon, auf dem Programm. Selten habe ich so steile Anstiege erlebt. Mühsamst plagte ich mich im kleinsten Gang bei voller Turbounterstützung den ersten hoch, einzig und allein, damit ich um die nächste Kurve oder Hausecke der nächsten größeren und steileren Herausforderung bewältigen musste.
Verschwitzt und leicht angesäuert (Laktatwert ;)) suchte ich mir bei Decathlon eine neue Packtasche aus. Beim Anbauen fehlte die untere Schraube, mit der die Tasche vor dem Verrutschen gesichert wird. Zurück, umtauschen, Geld zurück, neue holen, alles überprüfen, bezahlen und anbauen. Wie ihr seht, sie hält, nachdem alles umgeladen und verstaut wurde. Übrigens hat sich die Firma der defekten Tasche bereit erklärt, mir das Geld zurück zu überweisen! Immerhin.
Die Weiterfahrt in Richtung Redondela bzw. Pontevedra bedeutete von den Bergen hinab, durch eine Senke und einen erneuten noch steileren Abstieg ins Auge zu blicken. Spätestens jetzt dachte ich an meine Frau und ihr Bremsen. Um ehrlich zu sein, ich war mir nicht sicher, ob ich - mit meinem Gewicht plus Gepäck- es wagen sollte. Ich habe es mit großem Herzklopfen überlebt. Bis dahin war es ein sonniger Tag gewesen.
Von Redondela bis Pontevedra betrübte mich Regen. Drei-, viermal an und ausziehen. War ich in Regenkleidung angezogen und ein, zwei Kilometer gefahren, hatte der Regen aufgehört, dafür durchnässt mich der Schweiß von innen.
Der Camino portugese (hier am Anfang der Bildfolge nur die kleine Brücke über einen Bach) zeigte sich immerwieder durch Wald hindurch führend, so wie mancher Wanderweg von Zuhause. Von daher war es schade, dass das trübe Wetter den Genuss trübte.
Durch das Wundgescheuerte (Nachteil, der Regenkleidung, nicht ein Lüftchen kommt durch) zwischen den Beinen war ich froh die letzten Kilometer relativ unbeschadet fahren zu können, ohne das Hoch und Runter in den Bergen ausdehnen zu müssen.Read more




















